Ich hab’s gelesen: „Die scheußlichsten Länder der Welt“ von Favell Lee Mortimer und Todd Pruzan
Untertitel: „Mrs. Mortimers übellauniger Reiseführer“
Ein putziges Buch.
Wer keine Vorurteile bezüglich fremder Kulturen hat, der sollte sich diese kuriosen Länderbeschreibungen unbedingt zu Gemüte führen.
Das ist das tollste Sammelsurium an merkwürdigen Vorstellungen und Auffassungen über die Menschen in fernen und nahen Ländern.
Frau Mortimer hat vom 14. Juli 1802 bis August 1878 in England gelebt und erreichte somit das stolze Alter von 76 Jahren, was zu der Zeit nicht selbstverständlich war.
Favell Lee Mortimer verschrieb sich vor allem der Arbeit mit Waisenkindern und Armen.
Sie veröffentlichte 16 Sachbücher für Kinder und verkaufte von ihren Buch „The peep oft the day“ immerhin über einen Million Exemplare.
Sie war im 19. Jahrhundert also sehr erfolgreich und entsprechend populär.
Obwohl sie England nur für zwei Reisen (nach Paris und Brüssel) verließ, schrieb sie auch drei Bücher zur Geographie und zu den Menschen weltweiter Länder.
Frau Mortimer schrieb einfach Dinge aus den Reise- und Länderbeschreibungen anderer Autoren ab und wählte dann auch noch nur Dinge aus, die zu ihrer persönlichen Vorstellung passten.
Hier mal ein Beispiel: China, wo „es ganz gewöhnlich ist, auf den Straßen über die Leichen von Babys zu stolpern“.
Todd Pruzan, ein Journalist, hat diese Texte wieder entdeckt und in diesem unterhaltsamen Buch zusammengestellt.
Dies ist kein Buch, um es wie einen Roman durch zu lesen.
Besser ist es, immer wieder darin herumzustöbern und dann kopfschüttelnd zu grinsen über so viele unverschämte Vorurteile.
Ein Buch für Menschen, die gern Reisen – damit man vorbereitet ist :-)
Nun, die Dame hatte sehr merkwürdige Ansichten ... und die waren zusammen geklaut und nicht aus eigenen Erfahrungen.
Um 1850 waren andere Länder noch sehr fremdartig. Man konnte ja nicht so Reisen, wie heute.