Hannoversche Mühlengeschichten: Zehn Jahre lang stritten sich die Juristen
Als anno 1812 ein gewisser Hauptmann Cropp die Baugenehmigung für eine Windmühle in den Händen hielt, atmeten die Misburger erleichtert auf. Endlich war absehbar, dass die Bauern vor Ort ihr Korn mahlen konnten. Das kleine Dorf Misburg gehörte nämlich bis dahin mühlenmäßig zu Bothfeld. Der Weg dorthin war weit und beschwerlich. Doch Misburg hatte nicht nur Freude an seiner neuen Windmühle.
1813 begann der Bau der hölzernen Bockwindmühle am Südende der heutigen Milanstraße. Das passte dem Bothfelder Müller nun keineswegs. Der sah der neuen Konkurrenz mit Grausen entgegen und rief die Obrigkeit zu Hilfe.
Zehn Jahre lang stritten sich nun die Juristen vor Ämtern und Gerichten. Ein Rechtsstreit, der den Misburgern viele Taler kostete. Erst 1823 beendete ein Vergleich den langwierigen Prozess.
Die Misburger Windmühle drehte nicht allzu lange ihre Flügel im Wind. Bereits zwischen 1875 und 1880 lohnte sich das Müllerhandwerk in Misburg nicht mehr. Das Windkraftwerk aus Holz wurde verkauft und zog nach Völksen um. Bis 1954 sollte dann noch dort das Mahlwerk arbeiten. 1962 musste die alte Mühle dann Neubauten weichen.
Den Misburgern blieb nur der Straßenname „Das Mühlenfeld“ als Erinnerung. Außerdem soll nach einem alten Bericht das prächtige Fachwerkhaus „Am Stadtrand“ das ehemalige Müllerhaus gewesen sein.
Schade, das das Haus nicht mehr steht - mit oder Müller, der da gewohnt hat oder auch nicht.
Es wurde so viel Mist damals gemacht. Was die Bomben nicht geschafft hatten, haben die Abrissbirne später erledigt.
Wo war damals eigentlich der Denkmalschutz?