Christliche Weihnachten. Ein Auslaufmodell?
Diese Preisauszeichnung fiel mir im Advent in einem christlichen Buchladen auf.
Zwanzig Prozent auf „Jesus“! Jesus wird verramscht?
Nun, jeder hat wohl schon bemerkt, dass der christliche Gedanke zum weihnachtlichen Feier- und Geschenke-Anlass immer mehr in den Hintergrund tritt.
Nicht in allen Familien, nein, aber in immer mehr Bereichen der zusammenrückenden Weltbevölkerung wird der Glaubensinhalt mehr und mehr von kommerziellen Dingen und „Party“ überdeckt.
Selbst bei uns hier werden viele Heilig-Abend-Partys angeboten.
„Familie“ bis zur Bescherung und Abendbrot, dann geht’s zur nächsten Weihnachtsfete.
„Ist nicht so langweilig!!!“ heißt es.
Weltweit wird Weihnachten inzwischen gefeiert – als Familien- und/oder Geschenke-Tag.
In vielen Ländern, in denen Christen eine verschwindend kleine Minderheit sind, ist Weihnachten inzwischen gesetzlicher Feiertag.
So in Indien, Bangladesch, Korea und Indonesien zum Beispiel.
Begangen wird das Fest auch in China und in Japan – auch der Weihnachtsmann ist dort als „Geschenkebringer“ im Einsatz.
Soll man so eine Entwicklung bedauern?
Überholte (?) Rituale werden durch fröhliche Komponenten ersetzt – und durch den damit einhergehenden Kommerz leider auch.
Aber „alter Kram“ nutzt sich immer ab – das ist bei allen Dingen so.
Für mich ist Weihnachten nun die 67. Wiederholung!
In Fernsehen schalte ich schon spätestens bei der Dritten nicht mehr an.
Wie schon an anderer Stelle gesagt, finde ich es toll, wenn sich Christen und Nichtchristen diesen Feiertag teilen können und manche Bräuche und Traditionen sogar gemeinsam genießen können. Auch als allgemeingültige Zeitinsel kann man sie nutzen für Treffen, wie Wilhelm schon einwarf.
Das Schenken hat übrigens den Ursprung bei der Anbetung des heiligen Nikolaus durch die Katholen - da hat der Nikolaus den Kindern was gebracht... und später haben die Evangelen, weil Heiligenanbetung unbiblisch ist, das Schenken auf den Weihnachtstag verlegt und die Kinder durch Jesus / Christkind beschenken lassen...
Wenn sich jetzt alle auf die Schnittmenge "Weihnachtsmann & Kobolde am Nordpol" einigen können, ist das doch super!
Übrigens wird in vielen Ländern Weihnachten aus religiösen Motiven gefeiert, auch wenn das Drumrum für uns völlig fremd, bunt, laut, lustig usw. erscheint und daher unpassend, weil dt. Kirchenchristen ja immer eher gediegen "feiern", um es mal nett auszudrücken... sehr klassisch auch in der Musik... manchmal erinnert es wenig an eine freudige Geburtstagsfeier... ;)