Mauerreste der Leineinsel dürfen nicht entfernt werden
Am 16. Dezember 2010 beschloss der Rat der Landeshauptstadt Hannover das Innenstadtkonzept „Hannover City 2020“. Zentrale Bereiche der Innenstadt sollen räumlich und funktional weiterentwickelt werden, um, so die Planer, einzelne Quartiere zu stärken und das Bild der Innenstadt zu schärfen. Unter den angedachten Veränderungen ragen zwei Entwürfe besonders hervor: Schaffung eines Grünzone vom Steintor bis zum Klagesmarkt (die Gewerkschaften müssten sich dann am 1. Mai einen anderen Kundgebungsplatz suchen), und die Umgestaltung bzw. Reaktivierung der im
2. Weltkrieg "untergegangenen" Leineinsel. Die wenigen Häuser, die den Feuersturm relativ unbeschadet überstanden hatten, ließ der damalige Stadtbaurat Rudolf Hillebrecht in den 50-er Jahren abreißen. Zurück blieben Mauerreste am Leineufer zwischen Leineschloss und Beginenturm.
Aktuell überlegt „der Grüne“ Hans Mönninghoff, ob man nicht diesen Abschnitt der Uferbefestigung wegen Instabilität entfernen könne. Die Sache sei aber noch offen, ließ er verlauten, im Februar 2012 soll darüber eine endgültige Entscheidung fallen. Herr Umwelt- und Wirtschaftsdezernent Mönninghoff, dieses letzte bauliche Zeugnis der Leineinsel darf nicht abgerissen werden und muss - unter Aufgabe des hässlichen Parkplatzes - in eine dann neu entstehende Uferlandschaft einbezogen werden. Also, bitte Mauerreste ausbessern und nach Fertigstellung dort eine Stadttafel anbringen, die angestrahlt werden könnte.
April 2012:
Die Entscheidung ist inzwischen offenbar gefallen. Die Stadt plant, die Mauer an der Leine in 2013/14/15 zu sanieren.
Oktober 2013:
Beginn der Instandsetzungsarbeiten.
März 2014:
Neue Fotos
22. April 2015:
Die neue Mauer zum Stabilisieren der alten Mauer wird gesetzt. (Fotos).
30. August 2015:
Die Bauarbeiten gehen zügig voran (Fotos). Die Mauer nimmt weiter Gestalt an. Alte und neue Mauerstücke vereinigen sich zu einem harmonischen Bild. Weiter so!
29. September 2015
Heute werden die letzten (neuen) Steine gesetzt. Die Mauer ist fertiggestellt. Noch nicht vollendet ist die Treppe, die zur Leine herabführt. Auch der neu gestaltete Platz, früher ein öder Parkplatz, ist noch nicht fertig.
Die neu entstandene Leineuferbegrenzung ist optisch recht anspruchsvoll, aber doch gewöhnungsbedürftig. Der gesamte Mauerkomplex wirkt sehr unruhig, weil neue Steinblöcke über die alten gelegt wurden. Hätte man nicht einen Teil des Mauerabschnitts (von der Brücke bis ca. zur Treppe) nur mit alten Mauer-Elementen gestalten können? Der Übergang von der alten Brücke zur neuen Brüstung wäre dann nicht so krass ausgefallen. Zumal ein Blick über (durch) den Bauzaun den Eindruck vermittelt, dass noch alte Mauerteile übrig geblieben sind. Gut ist, dass durch die Treppe zur Leine der gesamte Komplex aufgelockert und nicht so wuchtig "daherkommt".
9. Dezember 2015:
Die Mauer ist fertig, jetzt wird der ehemalige Parkplatz umgebaut.
Februar 2016
Alles ist fertig, auch der Parkplatz, eigentlich recht hübsch geworden, letzte Fotos sollen es beweisen.
Interessanter Bericht und tolle Bilder!