Abschiedsparty für Stephan Weil: Die Hannoveraner stürmten ihr Rathaus
„Danke“ sagte der scheidende Oberbürgermeister Stephan Weil zu den Hannoveranern. Jeder Bürger, der wollte, konnte zur Abschiedsfeier am Donnerstagabend (31. Januar) in die Rathaushalle kommen. Und die Bürger kamen. Schnell herrschte dichtes Gedränge dort, wo sonst Beamte geschäftig hin und her laufen oder Touristen die imposante wilhelminische Architektur bewundern. „Willkommen in der großen Halle des Volkes“ rief Weil seinen Gästen zu. Mit dem Bürgerempfang verabschiedete sich Stephan Weil als Stadtoberhaupt, legte zum letzten Mal die wertvolle Amtskette an. Diese Kette übte auf viele Besucher eine faszinierende Wirkung aus. Immer wieder wurde Stephan Weil angesprochen und gefragt, ob man nicht einmal kurz dieses Zeichen der Bürgermeisterwürde anfassen dürfe. Weil wirkte fast ein bisschen wehmütig, als er sich im Rathaus umschaute. Hier war lange Zeit sein Arbeitsplatz. Erst hatte er als Kämmerer das Stadtsäckel zu hüten, zweimal wählten ihn die Hannoveraner anschließend an die Spitze der Stadt. Nach der Landtagswahl wechselt Stephan Weil nun in die große Politik, stellt sich im Landtag zur Wahl als niedersächsischer Ministerpräsident.
Unter den Gästen tummelte sich viel Prominenz: Nicht nur Ratspolitiker und einige Bezirksbürgermeister, auch Altoberbürgermeister Herbert Schmalstieg und die frühere Landesministerin a.D. Heidrun Merk (früher Alm-Merk) waren gekommen. Mit dabei waren außerdem der Noch-Oppositionsführer des alten Landtages, Stefan Schostok (bewirbt sich im Sommer als SPD-Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters und hat gute Chancen, Weils Nachfolger zu werden) und die frisch in den Landtag gewählte Abgeordnete Doris Schröder-Köpf oder etwa Erbprinz Ernst-August von Hannover. Dann wurde es feierlich. Hannovers 1. Bürgermeister Bernd Strauch und der Erste Stadtrat Hans Mönninghoff überreichten als Abschiedsgeschenk ein Bild, das Hannover im 17. Jahrhundert zeigt.
In der Rathaushalle breitete sich schnell Partystimmung aus. Dafür sorgten unter anderem Moderator DESIMO und die Life-Band Wingenfelder & Wingenfelder.