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Buch oder Bier - war hier die Frage....

Freitagabend in Hannover.
Immer mehr Menschen verschwinden im Café Gustino mit einer Bierflasche in der Hand - immer mit der gleichen Sorte. Neugierde trägt - also hinterher. Der Blick durch das Lokal und - wo sind die alle? Die Bedienung kennt den Blick schon und verweist auf den Keller. Also hinterher. Ein relativ kleiner Raum ist voll mit Menschen fast jeder Altersgruppe.

Um 20.03 Uhr geht die Musik aus und zwei Akteure treten an die Mikrophone. Sie werden im Verlauf der Veranstaltung zwar wichtig sein, weil sie die Moderation übernehmen, aber wichtiger sind 9 Männliche und eine Weibliche, die sich in die Schlacht um "Buch oder Bier" werfen. Je 5 treten als Mannschaft an und kämpfen um ihr Thema im Wechsel. Buch beginnt. Der erste Poet Kai Nesau hat das schwerste Los gezogen. Sein Thema "Drehbuch". Ein toller Beitrag - aber zu einer Bewertung fehlt eben noch der Vergleich. Die verteilten Bewertungszettel werden vorsichtig in die Höhe gehalten. Ihm folgt mit dem ersten Bierbeitrag Robert Kayser mit "Hannöversch". Es wird lauter geklatscht und die Punkte schnellen in die Höhe. Vincent Caesius folgt mit "Wenn ich ein Buch wär" und ihm antwortet Jan-Kai Goldberg aus Hildesheim teilweise gerappt mit einem "Pärchenspielabend". Nun ist die Stimmung schon ganz schönheiß. Die Punkte fliegen nur so durch den Raum. Mit "finnisch für Anfänger" kommt ein Beitrag von Johannes Weigel, der Aufmerksamkeit bis zum letzten Moment fordert - nicht nur weil die gesetzten 7 Minuten leicht überschritten werden. Die Pause läutet denn Rike ein mit der " Angst vor dem gesellschfatlichen Verfall". Auch sie fällt mit ihrer Performance aus dem Rahmen.

Der Saal tobt direkt nach der Pause als Niels Elias Molle vom "lyrikoholiker" frei spricht. Und dann kommt Hauke Voss mit "Paul und Maximilian" und fegt alles ab. Nur 2 Punkte fehlen ihm zur Höchstmarke. Dominik Bartels ist der letzte aus der Reihe der Buchvertreter. Mit " Ein Mann muss nicht schön sein" ist er sehr gut - aber die "Bücherwürmer" können die "Biertrinker" nicht aufholen, denn Andy Strauß als Schlußkämpfer bekommt mit seinem virtuosen beitrag auch fast die Höchstpunktzahl. Also - Bier vor Buch, aber nur in der Aufgabe, denn irgendwie hat doch an diesem Abend die Schrift vor dem Alkohol gesiegt ?!?!!!!
Ein gelungener Poetry Slam am Welttag des Buches und Tag des Bieres. Diskutierend löst sich das Publikum auf, genießt den ersten Sauerstoff wieder vor der Tür des Lokals und geht seiner Wege - bis, ja bestimmt, bis zum nächsten Poetry Slam, denn nun hat so mancher Neuling Geschmack gefunden! ... und hätte so manchen Text gern mitgenommen.

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6 Kommentare

...bei mir gewinnt immer das Bier...!
Aber ein schöner Beitrag, amüsant und detailreich beschrieben.

Schöner Beitrag.
Ich als Mitglied des Buch Teams muss sagen, es war ein toller Abend und nachdem das Publikum erst einmal aufgetaut ist wurde die Stimmung immer besser.
Man hat an den Texten aber gemerkt, dass das Thema Bier einfach mehr massenunterhalterische Fähigkeiten besaß.
Und der Sieg ging auch verdient an die Biertruppe.

Ich hätte den Sieg den Much-Menschen gegönnt...... aber Bier -- hat eben eine besondere Wirkung. Auch eine Gute???
Im September gibt es den ersten Slam in Seelze!

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