Geschichtliches aus der Südstadt: Der Engesohder Friedhof birgt viele Kostbarkeiten
In der Südstadt tummelten sich im Laufe der Jahre eine ganze Reihe von Stadtteil-Zeitungen. Titel kamen, Titel gingen. Eine dieser durch Werbung finanzierten Anzeigenblätter war der Maschseekurier, der ab 1981 bis 1984 erschien. Damals schrieb ich für diese Zeitung Beiträge aus der Geschichte der Südstadt. Die Hefte sind lange vergriffen. Daher möchte ich an dieser Stelle in loser Folge einige der alten Stories vorstellen. Denn Heimatgeschichte ist immer interessant und nie von gestern.
Heute: Der Engesohder Friedhof birgt viele Kostbarkeiten
Der Engesohder Friedhof an der Alten Döhrener Straße (Heute:Orli-Wald-Allee ) lockt mit seinen Grünanlagen viele Spaziergänger an. Manchmal sind auch Fotografen zu sehen, die sich zwischen den alten Bäumen mit ihren Kameras den Skulpturen und Grabmalen nähern: Motive, die nicht weglaufen können.
Der Friedhof entstand in drei Abschnitten. 1964 wurde nach einer Grundidee des Baumeisters Ludwig Droste der erste Teil angelegt. Die Windmühle, die früher einmal auf der höchsten Erhebung des Geländes – jetzt Abteilung 12 – ihre Flügel im Wind gedreht hatte - steht dort schon längst nicht mehr. Aber der Friedhof beherbergt dennoch viele denkmalgeschützte Anlagen, Den Eingang mit den Arkaden, der Urnenhain und historische Grabstätten.
Eine bedeutende Rarität ist der Urnenhain an der Südecke zur Hildesheimer Straße. Es handelt sich um etagenweise in Sandstein eingelassene Urnen, ein sogenanntes Kolumbarium. Der Urnenhain wurde 1904 bis 1907 erbaut. Prof. Dr. Haupt schuf die Urnenwand. Ursprünglich gab es hier ein Gartenrestaurant. Die großen Eichen stammen noch aus dieser Zeit. 1888 wurde das Restaurant zu dem heutigen Obergärtnerhaus umgebaut.
Die erste Kapelle ist bereits 1910 wieder abgerissen worden. An gleicher Stelle errichteten die Bauarbeiter einen größeren Andachtsraum. 80.000 Mark stellte die Stadt 1902 bereit, damit der Friedhof zu einer Grünanlage umgebaut werden konnte.
Der Friedhof weist viele Gräber bekannter Persönlichkeiten auf, so von Stadtdirektor Haltenhoff, Flugzeugpionier Jatho, von Hermann Kestner, Baumeister Laves und Reichsminister Gustav Noske