Statement: Drei Wochen nach dem Kindertod an der Ecke Vahrenwalder Straße / Industrieweg
Statement.
Hannover
Am 18. April kam der elfjährige Manuel an der Ecke ums Leben. Ein Lkw- Fahrer, der rechts abbiegen wollte, "übersah" den Jungen auf seinem Fahrrad. Nach dem Umfall gab es viele Stimmen, die eine Änderung der Ampelschaltung forderten.
Die Stadt Hannover geht darauf ein,
hier die Mitteilung im Wortlaut:
„Aufgrund des tragischen Verkehrsunfalls mit Todesfolge am 18. April 2018 haben sowohl die VerkehrsexpertInnen der Landeshaupstadt Hannover (LHH), als auch die Unfallkommission den Unfallort Vahrenwalder Straße/Ecke Industrieweg begutachtet. Dabei wurde von den städtischen Fachleuten festgestellt, dass die Gestaltung dieses Bereiches den geltenden Richtlinien entspricht. Der Radverkehr wird aufgrund der hohen Verkehrsstärken auf Radwegen im Seitenraum geführt.
Im Bereich des Knotenpunktes wird der Radweg an den Fahrbahnrand herangezogen, um damit besser im Blickwinkel des Kraftfahrzeugverkehrs zu sein. Weiterhin ist die Haltlinie für den Radverkehr gegenüber der Haltlinie für den Kraftverkehr räumlich vorgezogen und das Radverkehrssignal wird einige Sekunden früher freigegeben als das Signal für den Kraftfahrzeugverkehr. Mit diesen Maßnahmen wird grundsätzlich gewährleistet, dass Radfahrende mit einem zeitlichen Vorsprung die Furt erreichen und so grundsätzlich frühzeitig erkannt werden können.
Fahrzeuge, die auf „volle Scheibe“ abbiegen, müssen dem querenden Rad- und Fußgängerverkehr (der ebenfalls „Grün“ hat) Vorrang gewähren. Das Rechtsabbiegen mit gesondertem Pfeilsignal erfolgt konfliktfrei.
Der Lkw-Fahrer hat nach derzeitigem Erkenntnisstand beim Rechtsabbiegen von der Vahrenwalder Straße in den Industrieweg das grundsätzlich vorfahrtberechtigte radfahrende Kind, trotz guter Sichtverhältnisse, übersehen. Im Rahmen der Begutachtung der Örtlichkeit durch die Unfallkommission wurden, unabhängig vom Unfall, aus Gründen der Verkehrsunfallprävention Optimierungen empfohlen.
So wurde vorgeschlagen, dass alle Radwegfurten am Knotenpunkt - entsprechend dem Beschluss des Rates der LHH – rot eingefärbt werden sollten.
Ebenfalls unabhängig von den Geschehnissen am 18.04.2018 sollte die Fußgängerfurt barrierefrei gestaltet und die Sichtbeziehungen - insbesondere auf Radfahrende, die rechtmäßig den Gehweg befahren (beispielsweise Kinder bis neun Jahre) - weiter optimiert werden.
Darüber hinaus wurde unabhängig vom oben genannten Unfall angeregt, Veränderungen der Signalisierung am Knotenpunkt (zum Beispiel kein Rechtsabbiegen von Fahrzeugen bei gleichzeitiger Freigabe des Fuß- und Radverkehrs) zu untersuchen.“
Hintergrund:
1.
Der getötete Junge war Schüler einer Schule in Langenhagen.
2.
Die Kreuzung wird überwiegend von Radfahrenden aus Langenhagen in Richtung Hannover gequert.
3.
Auch dieser Unfall ist nach Meinung der ADFC-Ortsgruppe Langenhagen KEINESFALLS tragisch, sondern genauso VORHERSEHBAR und damit VERMEIDBAR wie (fast) alle Tötungen von Radfahrenden duch rechtsabbiegende Lkw. Zur Vermeidung gibt es verschiedene erprobte Mittel, z.B.:
- Lkw-Abbiege-Assistenten
- komplette zeitliche Trennung der Ampelphasen für Radfahrende / rechtsabbiegende Lkw,
- ....
> "Ich habe fünf Enkelkinder, welche jeden Tag mit dem Rad zur Schule fahren. Unter anderem über die B217. Noch fragen?"
Der Vorwurf gegen dich war doch eh Käse ;)