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Parks und Gärten in Niedersachsen
Ein Hauch von Englands Gartenkunst im Hinüberschen Garten

  • Hinüberscher Garten Hannover: Ein Gefühl von Mittelalter am Hexenturm (©Katja Woidtke)
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Im hannoverschen Stadtteil Marienwerder direkt an der Leineaue liegt der im englischen Stil gestaltete "Hinübersche Garten", der 1767 nach Plänen des Klosteramtmannes Jobst Anton von Hinüber angelegt wurde. Er zählt zu den ersten Landschaftsgärten in Deutschland. Viele gezielt gesetzte Elemente sind auch heute noch im Garten, der im Lauf der Jahrhunderte nie grundlegend verändert wurde, zu entdecken.


Am Hexenturm, der am Ende des Parks erhöht auf einer bewaldeten Düne liegt, könnt ihr eure Phantasie spielen lassen und vom Mittelalter, Rittern und Hexen träumen. Allerdings stammt diese künstlich angelegte Turmruine aus dem 18. Jahrhundert und wurde ganz gezielt als Blickpunkt in den Garten gebaut. Von der Spitze des Turmes habt ihr eine schöne Aussicht auf den Garten und die nahe Leine. Ein gewundener Weg führt von der Düne hinunter zum Fluss, der sich an den Garten schmiegt.

Dieser Teil des Gartens wurde natürlich belassen und ist Lebensraum für viele Vögel und Insekten. Auf der anderen Seite zum Park geht der Blick über Wiesen zurück zu den Bäumen und der Turmruine auf der Düne. Am Weg über die Wiese wurde 1996 eine Eiche an der Stelle gepflanzt, wo noch bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts der Stumpf der "Königseiche" zu finden war. König Ernst August von Hannover gab ihr ihren Namen, als er verbot, dass diese "Naturmerkwürdigkeit" gefällt wurde.

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Links liegt das Quantelholz, ein Waldstück mit alten Buchen und Eichen. Nach einem kurzen Spaziergang durch den Wald wird der Blick wieder auf die Wiesen vor der Leine und das Denkmal für Cecilie von Issendorf frei. Die Nichte von Gerhard von Hinüber war an dieser Stelle 1818 bei einem Reitunfall tödlich verunglückt. Ein Gedenkstein mit Inschrift erinnert hier an sie.

Folgt man dem Weg weiter an der Leine entlang, gelangt man über den "Grünen Ring" nach Seelze und Letter. Auf der rechten Seite im Garten sind die Gebäude des Klosters Marienwerder zu sehen. Auch hier führt ein Weg an Wiesen vorbei zum ehemaligen Garten des Amtsmannhauses. Typisch für Landschaftsgärten im englischen Stil war es, am Haus Blumengärten anzulegen. Das Haus steht heute nicht mehr, ein paar Steine erinnern an den Standort. Blumenbeete wurden wieder angelegt. Von hier konnte man früher auch über eine Blickachse bis zum Obelisken auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Parks schauen. Und auch vom 15 Meter hohen Obelisken zum Hexenturm gab es einst eine Blickachse. Heute ist dieser Blick nicht mehr frei. Allerdings kann dieser nun wieder zur Blumeninsel und zum Denkmal für Gerhard von Hinüber schweifen.

Ursprünglich stand am Teich mit der Blumeninsel ein chinesischer Pavillon, der wie die Brücke und Grotte am Teich leider nicht erhalten ist. Doch auch jetzt ist der Teich ein schöner Blickfang im Garten und strahlt Ruhe aus. Auf dem Weg zum Obelisken im Klosterforst gegenüber liegt der Druidenaltar im Wald. Drei große Steine liegen hier bewusst als gestalterisches Element im Garten platziert. Hinter dem Friedhof führt ein steiler Weg hinauf zum Obelisken, der wie der Hexenturm auf einer Düne steht. Der heute etwas abseits des Gartens stehende Stein sollte bei eurer Tour durch den Landschaftsgarten ruhig ebenfalls angesteuert werden.

Der Hinübersche Garten ist ein Schmuckstück, an dem ihr bei eurer nächsten Fahrt Richtung Garbsen unbedingt für einen ausgedehnten Spaziergang anhalten solltet. Lasst euch überraschen von den verschiedenen gestalterischen Blickpunkten und Aussichten, die dieser schöne Garten zu bieten hat! Gemütliche Bänke laden überall zu einer kleinen Pause ein.

Vollkommen zu Unrecht steht der Hinübersche Garten im Schatten des in Hannover bekannteren Georgengartens in den Herrenhäuser Gärten. Dabei war der Hinübersche Garten der erste Landschaftsgarten im Kurfürstentum Hannover und beliebtes Ausflugsziel für Besucher der Stadt.

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Quellen:

Broschüre der Stadt Hannover "Der Hinübersche Garten"
"Zurück zur Natur - Idee und Geschichte des Georgengartens in Hannover Herrenhausen" Wallstein Verlag Göttingen
Homepage Region Hannover
Homepage Stadt Hannover

Seit Neuestem könnt ihr euch per Audio-Guide im Garten auf die Spuren der Freimaurer begeben! Wir haben es auch schon ausprobiert: Den Hinüberschen Garten erhören

  • Hinüberscher Garten Hannover: Ein Gefühl von Mittelalter am Hexenturm (©Katja Woidtke)
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  • Blick vom Hexenturm im Hinüberschen Garten in die Landschaft, die sich hinter dem Garten anschließt (©Katja Woidtke)
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  • Am Hexenturm im Hinüberschen Garten Hannover (©Katja Woidtke)
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  • Ein gewundener Weg führt vom Turm zur Leine (©Katja Woidtke)
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  • Blick vom Hexenturm in den Hinüberschen Garten (©Katja Woidtke)
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  • Hinüberscher Garten Hannover - Ein Hauch von Englands Gartenkunst (©Katja Woidtke)
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  • Hier stand die "Königseiche" - zur Erinnerung wurde 1996 an dieser Stelle eine neue Eiche gepflanzt (©Katja Woidtke)
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  • Denkmal für Cecilie von Issendorf, die hier bei einem Ausritt tödlich verunglückte. (©Katja Woidtke)
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  • Mächtige Buchen und Eichen prägen das Bild des Quantelholz im Hinüberschen Garten (©Katja Woidtke)
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  • Kloster Marienwerder am Hinüberschen Garten (©Katja Woidtke)
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  • Steine markieren die Stelle, an der das ehemalige Amtshaus stand. Eine Gedenktafel erinnert an den Gründer des Gartens. (©Katja Woidtke)
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  • Kloster Marienwerder (©Katja Woidtke)
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  • Kloster Marienwerder (©Katja Woidtke)
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  • Teich mit Blumeninsel im Hinüberschen Garten (©Katja Woidtke)
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  • Denkmal für Gerhard von Hinüber (©Katja Woidtke)
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  • Auf dem Weg zum Druidenaltar im Hinüberschen Garten (©Katja Woidtke)
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  • Druidenaltar im Hinüberschen Garten (©Katja Woidtke)
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  • Obelisk im Hinüberschen Garten Marienwerder (©Katja Woidtke)
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12 Kommentare

Vielen Dank für eure Kommentare. Wir werden den Garten spätestens zur Buschwindröschenblüte wieder besuchen. Mal sehen, wie er im Frühling ausschaut.

Dieser Garten gehört zu meinen Lieblingsplätzen. Schön, dass du ihn hier zeigst.

Sehr interessanter und gut bebilderter Bericht über ein tolles Fleckchen Natur, Katja!
LG Heidi

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