Im Nordosten von Hannover unterwegs, heute: "Klein-Buchholz"
Klein-Buchholz wird auf aktuellen Landkarten nicht zu finden sein.
Der Ortsname dieses alten Dorfes vor den Toren Hannovers (1907 nach Hannover eingemeindet) wurde durch einen hannoverschen Ratsbeschluss aus dem Jahr 1979 getilgt. 1981, bei der Gründung von 13 Stadtbezirken, skelettierte man das alte Territorium von Klein-Buchholz und gliederte es in die Stadtteile Bothfeld (größter Teil), Groß-Buchholz und List ein.
Eine unverständliche Maßnahme, sahen sich doch viele Klein-Buchholzer Bürger ihrer Identität beraubt. Die Folge war die Gründung des Vereins "Tradition Klein-Buchholz". Dieser Verein, der schon 10 Jahre besteht und zur Zeit fast 500 Mitglieder (!) hat, setzt sich für das Wiederaufleben des alten Ortsnamens ein. Leider ist CDU-Ratsherr Rainer Lensing, Gesicht des Vereins, weil Mann der ersten Stunde und langjähriger 1. Vorsitzender, vor knapp 5 Monaten verstorben. Vielleicht kann sein Nachfolger Ludwig Tegtmeyer das Vereinsschiff weiterhin auf Kurs halten und den Erfolg erzielen, den sich die Einwohner so sehr wünschen: Revidierung des alten Ratsbeschlusses. Ein erster Schritt ist getan: Es gibt einen "Klein-Buchholzer Einkaufspark" und einen "Platz der Klein-Buchholzer Bürger". Der Unternehmer-Familie Emmelmann sei dafür Dank geschuldet.
Aber heute soll etwas anderes thematisiert werden. Es gilt zwei große Gefahrenquellen im einstigen Kerngebiet von Klein-Buchholz zu benennen:
1.) Grundstück der ehemaligen "Wöhlersche Kornbrennerei", gegr. 1715, Im Heidkampe/Ecke Podbielskistraße (heute: Bothfeld, Stadtbezirk Bothfeld-Vahrenheide) und
2.) Grundstück ehemaliges "Wöhlersches Gasthaus" an der Podbielskistraße (heute: Groß-Buchholz, Stadtbezirk Buchholz-Kleefeld).
Vor über 2 Jahren wurden die Restgebäude der alten Kornbrennerei abgerissen (letzter Pächter: Gartenbaubetrieb Ludwig). Das Grundstück bekam einen ordentlichen Bauzaun, aber man vergaß ein Hinweisschild "Betreten des Baugeländes verboten, Eltern haften für ihre Kinder" anzubringen.. Inzwischen ist der Zaun an mehreren Stellen mutwillig zerstört worden. Es ist ein Leichtes, das Grundstück zu betreten. Vor allem kleinere Kinder sind gefährdet, gibt es doch auf dem Areal eine tiefe Baugrube mit heraushängenden Kabeln. Es heißt, ein Investor will auf dem Grundstück eine Fitness-Farm mit großem Wellnessbereich errichten. Ob es dazu kommt?
Im Mai 2008 wurde das "Wöhlersche Gasthaus" in einer "Nacht-und-Nebel-Aktion" abgerissen. Jahrzehntelang war die Gastwirtschaft im Besitz der Familie Koch (zuletzt griechisches Restaurant "Kos").
"Kocherbin" Frau Steinhoff musste in letzter Zeit viel Geld in das über 100-jährige Gebäude investieren um es in Schuss zu halten. Daher war es nicht verwunderlich, dass sie das väterliche Erbe an einen Investor veräußerte. Vermutlich hatte Dieser nur Interesse am Grundstück und veranlasste den sofortigen Abriss des Gebäudes. Eine neue Bebauung ist jedoch nicht in Sicht. Der Bauzaun zeigt sich in einem durchaus guten Zustand, alles ok?
Mitnichten, die Gefahr lauert direkt an der Straße. Um bei einer früheren Verbreiterung der Podbielskistraße das "Wöhlersche Gasthaus" nicht abreißen zu müssen, wurde vor dem Gebäude kein Fahrradweg angelegt. Für eine kurze Strecke müssen sich Fußgänger und Fahrradfahrer den Weg teilen. Das eigentliche Problem entstand aber beim Abriss des Gebäudes. Man vergaß ein Stück des Dachrinnen-Fallrohrs zu entfernen. Der Berichterstatter wurde vor knapp einer Woche Zeuge eines Unfalls, als ein Fahrradfahrer über dieses Hindernis stürzte. Umgeknickte Pflanzen zeugen noch heute davon.
14. November 2012:
Jetzt tut sich was auf dem Grundstück. Es wurde eine große Baugrube ausgehoben, siehe neue Fotos.