myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Wiederaufbau einer Instrumentenschleifer-Bude, ja oder nein?

  • Die alte Schleifer-Bude in Blickrichtung "Insel", vor dem Umbau, um 1907
  • hochgeladen von Bernd Sperlich

Die Schleifer-Bude am Hohen Ufer der Leine soll wieder aufgebaut werden, so wollen es Mitglieder des Interessenvereins "Hannoversche Stadtbaukultur" e.V.. Eine Computer-Projektion wurde bereits erstellt und in hannoverschen Tageszeitungen vorgestellt.
Der Berichterstatter nennt 2 Gründe, die aus seiner Sicht gegen die Verwirklichung des Vorhabens sprechen könnten:
1.) Das Gebäude, sehr klein, stünde ohne entsprechender Altstadtkulisse, die ja leider fast dahin ist (u. a. Brücke über die Leine), ziemlich verloren am Leineufer und würde wie ein Fremdkörper wirken.
2.) Handfeste Gründe für einen Wiederaufbau aus historischer Sicht dürfte es kaum geben, denn das in der Computer-Projektion gezeigte Gebäude stand nicht 150 Jahre, sondern nur ca. 30 Jahre an der Sommerbrücke, dort, wo ein Weg zur Leine (Pferdeschwemme) hinabführte. Erst um 1912, vermutlich gleichzeitig mit dem Neubau der Sommerbrücke (nach Abriss der alten schmiedeeisernen Brücke) bekam die Schleifer-Bude durch einen Anbau das Aussehen, wie es im Computer-Modell zu sehen ist. Für die damalige Erweiterung wurde eine kleine Fläche genutzt, die bugartig in Richtung Marstall-Brücke zeigte.
Und: Zeigt die Computer-Projektion tatsächlich originalgetreu das alte Häuschen? Gibt es Veränderungen bei der Gestaltung der Gebäude-Nordseite (siehe Bilderreihe)?

Fazit: Zu loben ist das Engagement der Verantwortlichen. Die Intention des Vereins ist es wohl, vermutlich ohne wirtschaftliche Interessen, mit der Rekonstruktion der Schleifer-Bude den HannoveranerInnen wieder ein kleines Stückcken der im 2. Weltkrieg zerstörten Altstadt zurückzugeben. Dafür sei dem Verein Dank geschuldet! Aber ist das Projekt an der geplanten Stelle durchsetzbar? Zweifel sind angebracht. Der hannoversche Rat wird ja in Kürze eine Entscheidung bekannt geben.

  • Die alte Schleifer-Bude in Blickrichtung "Insel", vor dem Umbau, um 1907
  • hochgeladen von Bernd Sperlich
  • Bild 1 / 7
  • Das alte Häuschen in Blickrichtung Beginenturm, um 1905
  • hochgeladen von Bernd Sperlich
  • Bild 2 / 7
  • Noch einmal die alte Bude (vor dem Umbau) aus Richtung Westen, um 1905
  • hochgeladen von Bernd Sperlich
  • Bild 3 / 7
  • Erweiterte Schleifer-Bude mit einem Teil der neuen Sommerbrücke in Blickrichtung Süden
  • hochgeladen von Bernd Sperlich
  • Bild 5 / 7
  • Um 1940, das alte Häuschen mit Fensterklappen, bedingt durch Kriegsereignisse?
  • hochgeladen von Bernd Sperlich
  • Bild 6 / 7
  • Kurz nach dem Krieg: Es gibt keine Schleifer-Bude mehr
  • hochgeladen von Bernd Sperlich
  • Bild 7 / 7

Weitere Beiträge zu den Themen

am hohen uferhannoverscher RatHannoversche Stadtbaukultur e.V.Alte Schleifer-BudeAnno dazumalWiederaufbaubrückenhausHeimatbilderAltes Scherenschleifer-Häuschen

19 Kommentare

> "Na ja, Andreas, Ruinen sind ja kaum noch zu sehen"

Weil sie zu wenig geschützt wurden ;)

Nachbauten haben m.E. eh nichts mit Denkmalschutz zu tun, sondern mit Disneyworld. Denkmalschutz sollte schon auf Originale beschränkt sein.
Insofern gibt es auch kaum was Schützenswertes in Hannover. Selbst die Altstadt ist doch überwiegend "Fassade", wenn ich nicht irre.

Und btw: Durch solche Diskussionen wird mir immer klarer, dass Denkmalschutz reine Privatsache sein sollte. Wenn Menschen etwas Altes erhalten wollen, werden sie das schon tun. Dass der Staat darüber entscheidet, was erhaltenswert ist und was nicht, ist mindestens kontraproduktiv.

>Weil sie zu wenig geschützt wurden ;)Selbst die Altstadt ist doch überwiegend "Fassade"Wenn Menschen etwas Altes erhalten wollen, werden sie das schon tun. < Andreas, so generell glaub' ich das nicht, du bist mir zu sehr Gutmensch, ohne Rahmenbedingungen würde es Chaos geben, leider sind wir so strukturiert. Sollte der Text verstümmelt ankommen, liegt es nicht an mir!

> "du bist mir zu sehr Gutmensch, ohne Rahmenbedingungen würde es Chaos geben, leider sind wir so strukturiert"

Beziehst du dich jetzt auf meine Ansicht, es solle Privatsache sein?

Dass es Bauvorschriften geben muss (z.B. wegen der Sicherheit), ist klar. Mir ging es nur um die Frage, ob etwas Altes erhalten bleibt oder nicht. Wenn es nicht im staatlichen Besitz ist, sollte das Privatsache sein. Es können sich ja auch Vereine bilden, die etwas erhalten wollen.

Aber wenn es ums Steuergeld geht, kann da nur Willkür herrschen, weil man ja nicht alles erhalten kann. Da muss man selektieren - und da bleibt immer was auf der Strecke.

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite

Themen der Woche

WeihnachtenHäuserschmuck