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Weihnachten vor hundert Jahren-Teil III: Leuchtende Kinderaugen bei der Bescherung

Sämtliche Weihnachtsfest-Vorbereitungen wurden in der sogenannten GUTEN STUBE vorgenommen, heute vergleichbar mit dem WOHNZIMMER. Die GUTE STUBE wurde nur bei besonderen Anlässen familiärer Art (z. B. Geburtstag ) und bei Jahresfesten (u.a. Weihnachten) benutzt. Ansonsten bevorzugte man den Aufenthalt in der Küche.
Der Weihnachtsbaum oder Christbaum (Fichte, seltener Tanne), mit brennenden Kerzen und Schmuck versehen, war - und ist es ja auch heute noch - der Mittelpunkt des Weihnachtsfestes. Darunter wurden die Geschenke platziert, die konfessionsbedingt im Norden Deutschlands überwiegend der Weihnachtsmann bringt, während die Kinder im Süden unseres Vaterlandes häufig sehnsüchtig auf das Christkind warten.
Zu den Haupt-Geschenken zählte damals:
> Stoffpferd auf Holzplatte mit Rädern oder Schaukelpferd
> Puppe
> Kasper
> Bücher
> Trompete
> Allerlei Holzspielzeug
> und die obligatorische Blechtrommel, sie durfte nicht fehlen

Rufen wir jetzt den Weihnachtsmann und das Christkind herbei, die Bescherung soll endlich beginnen.

Bitte an den Weihnachtsmann:

Oh Weihnachtsmann, oh Weihnachtsmann,
vergiss nicht unser Haus!
Und schütte deinen Weihnachtssack
auf unser Tischlein aus.
Und deine großen Taschen,
die öffne nur geschwind,
und bau' viel schöne Sachen auf
für jedes gute Kind.

Oh Weihnachtsmann, oh Weihnachtsmann,
vergiss den Baum auch nicht.
Mit Äpfeln, Nüssen, Zuckerwerk
und manch hellen Licht!
Wir wollen auch recht artig
und folgsam immer sein;
Komm, lieber guter Weihnachsmann,
nur schnell zu uns herein.

Text: F. Schmidt, aus"Methodisches Handbuch für Kindergärtnerinnen und Unterhaltungsbuch für die Jugend, 1882

Noch eine Ode an das Christkind:

Denkt euch-ich habe das Christkind gesehen!
Es kam aus dem Walde,
das Mützchen voll Schnee,
mit rotgefrorerem Näschen.
Die kleinen Hände thaten ihm weh;
denn es trug einen Sack,
der war gar schwer,
schleppte und polterte hinter ihm her--
was drin war, möchtet ihr wissen?
Ihr Naseweise, ihr Schelmenpack--
meint ihr, er wäre offen, der Sack?
Zugebunden bis oben hin!
Doch war gewiß etwas Schönes drin:
es roch so nach Äpfeln und Nüssen!

Text: Anna Ritter, um 1900

GUTE BESCHERUNG!

Allen Myheimat-Mitgliedern:

EIN FROHES UND BESINNLICHES WEIHNACHTSFEST 2010

  • Weihnachtsmann und Christkind auf einem Bild, selten
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  • Der Weihnachtsmann klopft an die Tür....
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  • .... und schüttelt den Sack mit den Geschenken aus
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  • Erwartungsfroh betreten die Kinder das Weihnachtszimmer....
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  • ....und herzen den Weihnachtsmann....
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  • ....der wenig später das Haus wieder verlässt. Hatte er die richtigen Geschenke mitgebracht?
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  • Inzwischen ist auch das Christkind da
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  • Schnell noch eine ausgegangene Kerze erneuern
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  • Gibt es einen schöneren Augenblick für Kinder?
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  • Nach der Bescherung wird der traditionelle Weihnachtskarpfen verspeist
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10 Kommentare

Etwas verhunzt wiedergegeben, so muss es heißen:

>dann war die 'Gute Stube' -eigentlich- erst richtig durchgeheizt!...< Bärbel, das ist auch in diesen Tagen nötig.

Eine eindrucksvolle Kartensammlung. Und dein Bericht stimmt so richtig schön auf Weihnachten ein. Gerade zu dieser Zeit denkt man gern mal an längst vergangen Tage zurück.

Danke, Kurt, ja, Weihnachten steht wieder vor der Tür, das Jahr geht immer rasend schnell vorbei!

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