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Conti-Gelände/Limmer
Das historische Conti-Gebäude in Limmer wird abgerissen – Ein Rundgang durch eine bald verschwundene Welt

  • Von Denkmalschutz kann nun keine Rede mehr sein. Das historische über 100 Jahre alte Gebäude ist durch die Gummiproduktion zu stark kontaminiert.
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Nun ist es entschieden. Die Bagger dürfen anrücken. Ein Industriedenkmal des ehemaligen Continental-Werkes wird bald nicht mehr sein. Es wird den Wohnhäusern der neuen Wasserstadt, deren südlicher Bereich bald fertiggestellt sein wird, weichen müssen. Ein jahrelanges Tauziehen ist damit beendet. Gern hätte die Stadt das langgezogene Gebäude am Stichkanal zum Lindener Hafen erhalten, ist es doch ein bedeutendes Zeugnis der hannoverschen Industriekultur. Und auch Investor Papenburg, der es zunächst abreißen wollte, hatte sein Einverständnis dazu gegeben. Aber Land und Region machten dem einen Strich durch die Rechnung. Der Grund: Das marode Gebäude ist zu sehr mit krebserregenden Nitrosaminen belastet, die bei der Gummiproduktion entstanden sind. Auch der Vorschlag, zumindest die Fassade zu erhalten, ist vom Tisch. Nun werden völlig neue Gebäude entstehen, die sich aber an den abgerissenen orientieren werden. Und damit wird nun wohl auch bald der zweite Bauabschnitt der nördlichen Hälfte der Wasserstadt beginnen, in der einmal dreieinhalbtausend Menschen wohnen sollen.

Aber auch wenn das Gebäude nun bald verschwunden sein wird, so wird es doch in Erinnerung bleiben. Und das vor allem in Bildern, die ich dort bei zahlreichen Besuchen, die nach der Stilllegung zwar nicht erlaubt waren, die aber doch geduldet wurden, gemacht habe. Und diese zeigen die Welt der Ruine einer untergegangenen Industriekultur, wie man sie sich interessanter kaum vorstellen könnte. Es war in den Jahren nach 2008 spannend, das große Gelände zu betreten und zu erforschen. Zunächst war es noch von einer Mauer umgeben. Doch Lücken fanden sich immer, und Zäune konnten Eindringlinge nicht aufhalten. Schließlich hatte es die Stadt aufgegeben, das Gelände dicht zu machen, so dass es jedem zugänglich war. Jugendliche konnten sich mal so richtig austoben. Graffitisprayern standen Wandflächen ohne Ende zur Verfügung. Profi- und Hobbyfotografen konnten die dichte Atmosphäre mit ihren Kameras einfangen. Auch ein Video-Clip wurde gedreht. Am Wochenende drehten Familien ihre Runden. Und es waren natürlich auch Kabeldiebe und Randalierer unterwegs. Man sah es nicht nur an den eingeworfenen Fensterscheiben.

Erforscht werden konnte das gesamte Gelände. Ob Kellergewölbe, die teilweise unter Wasser standen. Verschiedene Treppenhäuser, die zu den oberen Etagen mit langen Werkhallen und kleineren Räumen führten, in denen zunächst noch einige Maschinen standen. Ob Dachgeschosse, deren Balken zum Teil freilagen, hatten Sturmböen doch die Ziegel hinuntergefegt. Oder ob die zwei kleinen Aussichtskanzeln über den Dächern, die einen guten Ausblick auf das gesamte Gelände boten. Alles das und noch viel mehr zu erforschen war aufregend und spannend.

Und von diesem letzten Conti-Gebäude am Stichkanal möchte ich einige Fotos, von zahlreichen, die ich dort im Laufe der Jahre gemacht habe, vorstellen. Als Denkmal erhalten bleibt nun nur noch der einstige Wasserturm, der an das Conti-Werk erinnern wird und der erst vor kurzer Zeit aufwendig saniert wurde. Ich freue mich immer, wenn ich ihn sehe. Er ist das Wahrzeichen von Limmer, und er wird die neue Wasserstadt überragen.

Wer mehr über dieses interessante Gelände erfahren möchte:
- Der Conti-Turm der zukünftigen Wasserstadt erstrahlt in neuem Glanz
- Das alte Conti-Gelände in Limmer
- Neues vom alten Conti-Gelände
- Graffiti-Kunst am Conti-Gelände

  • Von Denkmalschutz kann nun keine Rede mehr sein. Das historische über 100 Jahre alte Gebäude ist durch die Gummiproduktion zu stark kontaminiert.
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  • Der Natur hat es nichts ausgemacht. Sie hat das Gelände überall erobert.
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  • Jetzt können die Bagger wieder anrollen, um auch die letzten Mauerwerke einzureißen.
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  • Doch davor wollen wir noch einen spannenden Rundgang durch diese eindrucksvolle Industrieruine machen.
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  • Eintritt in eine ungewöhnliche und aufregende Welt.
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  • Noch ist nicht alles ausgeräumt.
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  • Im Untergeschoss stehen noch einige Maschinen.
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  • Danach ziehen uns die oberen Etagen magisch an.
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  • Lichtspiele in langen Hallen, in denen sich, mit viel Mühe und Spaß, die Graffiti-Sprayer austoben konnten.
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  • Auch in den Treppenhäusern, die zum nächsten Stockwerk führen.
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  • Wo einst die Maschinen lärmten, ist es heute still. Nur der Wind lässt manchmal die Fensterläden klappern.
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  • Weiter nach oben, und überall gibt es neue, spannende Anblicke. Das Fotografenherz schlägt schneller.
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  • Je tiefer die Sonne steht, desto länger werden die Schatten. Auch das hat seinen Reiz.
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  • Versteckte Winkel in vielen kleinen Räumen, und kein Mauerwerk ist unbesprüht. Manchmal wurden Graffitis aus Platzgründen übereinander angelegt. Alte, ebenfalls schöne, verschwanden.
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  • Marodes Mauerwerk hat viel Atmosphäre.
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  • Wurden hier Auto- oder Fahrradreifen produziert? Auch Zwangsarbeiter mussten während der Nazi-Zeit in diesem Werk unter übelsten Bedingungen schuften. Nicht allen gelang es, in die Heimat zurückzukommen. Und die deutschen Männer waren an der Front. Auch von ihnen kam ein großer Teil nicht zurück.
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  • Nun geht´s ins Dachgeschoss hinauf.
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  • In manchen Bereichen liegt das Dachgebälk frei.
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  • Und die einst schützenden Scheiben sind durch Vandalismus zertrümmert worden. Nun regnet es rein und es zieht ein wenig.
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  • Aber dafür gibt es Rundum-Ausblicke auf die Gebäude, die längst nicht mehr stehen.
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  • Der Dachgiebel zur Wunstorfer Straße.
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  • Der Blick geht auf die Gartenkolonie am Stichkananl und Richtung Ahlem.
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  • Hier auch auf die Wunstorfer Straße und im Hintergrund das Limmer Holz.
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  • Den besten Ausblick an diesem Gebäude hat man aber von einer Aussichtskanzel.
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  • Dazu wird die letzte Treppe erklommen. Höher geht´s nur auf den Wasserturm, auf dem wir auch so manches Mal waren.
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  • Von dem geht der Blick auf das einzig verbliebene Gebäude, dass nun leider abgerissen wird.
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  • Nun ein anderes Treppenhaus wieder hinunter.
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  • Wir nehmen Abschied von einem Industriedenkmal, einem faszinierenden Gelände.
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  • Auch die Abendsonne kann den Ziegelbau bald nicht mehr durchleuchten. Ein neues Gebäude wird an selber Stelle entstehen.
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  • Bis 1999 wurden bei der Conti Reifen produziert.
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  • Nur der Conti-Turm wird von allen Bauwerken übrigbleiben. Bald wird er in der Mitte der neuen Wasserstadt stehen.
  • Foto: Fabian Wolter
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  • Die Conti ist Geschichte. Diesen Anblick, den ich seit meinen frühen Kindheitsjahren in den Fünfzigerjahren kenne und der den Stadtteil Limmer mitgeprägt hat, werde ich in Zukunft vermissen.
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  • Aber die Wasserstadt, von Kanälen umgeben, wird ein attraktives Wohnviertel sein.
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5 Kommentare

schöne Erinnerungen

Danke für Deinen Bericht, Kurt.

Da werden viele Erinnerungen wach an meinem Besuch vor einigen
Jahren (war ja verboten)

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