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Brockenbahn, Schmalspurbahn, Harzquerbahn
Mit Volldampf auf den Brocken

  • Wenn es dampft, faucht und stampft und ein langgezogenes Tuten durch die Täler hallt, dann ist die Brockenbahn nicht weit.
  • Foto: Markus Wolter
  • hochgeladen von Kurt Wolter

Für diejenigen, die im Harz Urlaub machen oder auch nur zu einem Tagesbesuch unterwegs sind, ist der Brocken, der alle anderen Harzberge weit überragt, ein attraktives Ausflugsziel. Jedes Jahr wird sein kahles Haupt von zwei Millionen Menschen besucht. Das sind viermal so viele wie auf der Zugspitze.

Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, ihn zu erklimmen. Natürlich geht das durch Wandern auf verschiedensten Routen. Von Bad Harzburg, von Torfhaus, Ilsenburg, Wernigerode oder von Schierke aus. Alle diese Wanderwege sind auf ihre Art reizvoll und haben einen anderen Charakter. Auch mit dem Fahrrad oder auf Langlaufskiern kann es viel Spaß machen.

Wer allerdings nicht so gut zu Fuß ist oder es nostalgisch mag, der nimmt ein anderes Fortbewegungsmittel. Nicht das Auto, denn der Berg ist gegenüber früheren Zeiten für dieses gesperrt, sondern die Schmalspurbahn, die mit Unterbrechung von 1961 bis 1991 für den Personenverkehr, bedingt durch die Abrieglung zu DDR-Zeiten, seit 1898 zum Gipfel dampft. Mit ihr kann man von Wernigerode aus starten. Natürlich auch von anderen Harzorten, sind doch die Harzquerbahn und die Selketalbahn mit der Strecke der Brockenbahn verbunden, das somit das längste Schmalspurnetz in Deutschland ist. Und wenn man aus den Richtungen von Quedlinburg oder Nordhausen kommt, dann muss man in Drei Annen Hohne umsteigen, führt von dort doch ein abweichender Schienenstrang auf den Brocken hinauf. Etwa 300.000 bis 400.000 Personen sind es, die, trotz der nicht günstigen, aber gerechtfertigten Fahrpreise, können diese doch längst nicht die Kosten der Unterhaltung der Bahn decken, dieses Vergnügen auf sich nehmen. Und ein solches ist es wirklich.

Aber was macht nun den Reiz einer solchen Fahrt aus. Natürlich ist es die Nostalgie, die ältere Menschen in ihre frühe Kindheit zurückversetzen, als es noch Dampfloks gab. Wie aufregend war es für mich als Kind, wenn ich zusehen konnte, wie die Waggons an die Lokomotive angekoppelt wurden. Und während der Fahrt drückte ich mich in Kurven immer an die Fensterscheibe, um vorne die Lok sehen zu können, deren Dampfschwaden an uns vorbeizogen. Dazu das Geschaukel und das Rattern, gerade auch dann, wenn man im luftigen Durchgang von einem Waggon zum anderen wechselte. Die Schienen waren damals noch nicht so wie in unserer Zeit miteinander verschweißt, so dass durch die Lücken im Gleis dieses monotone Geräusch des Ratterns entstand. Das alles und noch viel mehr erinnert daran, wenn man mit der Schmalspurbahn fährt, die eine Gleisbreite von einem Meter hat. Und für jüngere Menschen ist es interessant das zu erleben, was sie von früher nicht kannten.

Die ganze Fahrt geschieht natürlich im Bummeltempo. Ein Fahrradfahrer könnte gut mithalten. Wegen der geringen Geschwindigkeit muss man auch nicht unbedingt im Waggon sitzen, sondern man kann während der Fahrt sogar draußen auf der Bühne stehen und so die Landschaft an sich vorbeiziehen lassen. Und diese ist es, die dieses Unternehmen ebenfalls reizvoll macht. Wo sonst in Deutschland kann man schon mit der Schmalspurbahn durch die Berge fahren, und dazu noch auf über 1000 Meter Höhe, wo man im höchstgelegenen Bahnhof des Landes aussteigen kann. Von da zu Fuß noch ein Stück weiter in die Höhe, und schon steht man auf dem höchsten Punkt in weitem Umkreis und kann von dort in alle Richtungen in die Ferne sehen, ist doch der Brocken berühmt für seine Aussicht. Und die kann man haben, wenn die Sicht einigermaßen klar ist, und das kahle Haupt nicht, wie so oft, in den Wolken liegt.

Besonders empfehlen kann ich aber eine Fahrt im Winter bei entsprechenden Wetter- und Schneebedingungen. Ab dem Königsberg, etwa 400 Meter über Schierke, fährt man dann durch eine verzauberte Welt. Durch eine Schneelandschaft wie man sie zuvor vielleicht noch nie gesehen hat. Besonders an der Kuppe des Berges, die von der Bahn in einer Spirale umrundet wird. Das ist für die Streckenführung notwendig, da der Steigungswinkel nicht über drei Prozent betragen darf. Dann würde der Lock die Puste ausgehen.

Das die Bahn im Nationalpark allerdings nicht ganz umstritten ist, liegt natürlich an den schwarzgrauen Dampfschwaden die sie fauchend ausstößt. Bei extrem trockenen Verhältnissen im Wald – oder was davon heute noch übrig ist -, besteht durch Funkenflug die Gefahr von Waldbränden. Immer mal wieder kommt das vor. Für die Feuerwehr ist es in dem Gelände oft schwierig, an die Brandstelle heranzukommen. Immerhin kann jetzt ein Löschflugzeug zur Stelle sein, und spätestens bei der höchsten Waldbrandstufe wird die Dampflok durch eine Diesellok ersetzt.

Aber wir freuen uns darüber, dass es diese einzigartige Bahn gibt, deren langgezogenes Tuten weit durch die Harztäler schallt und die fauchend und stampfend den Berg heraufkommt. Sie ist das wohl beliebteste Fotomotiv des Harzes. Und einige dieser Fotos möchte ich nachfolgend vorstellen, die vielleicht dazu animieren, den höchsten Gipfel des Harzes auf diese Weise zu erklimmen. Zurück kann man natürlich auch wandern oder macht eine Abfahrt mit Schlitten oder Skiern, die in der Bahn mittransportiert werden dürfen. Doch wie auch immer. Eine Fahrt mit der Harzquerbahn, der Selketalbahn oder besonders der Brockenbahn, ist ein ganz besonderes Erlebnis.

 Siehe auch: Eine winterliche Fahrt mit der Brockenbahn

  • Wenn es dampft, faucht und stampft und ein langgezogenes Tuten durch die Täler hallt, dann ist die Brockenbahn nicht weit.
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  • Der Brocken ist der deutscheste aller deutschen Berge, wie es Heinrich Heine einmal formulierte.
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  • Wer aus den älteren Generationen erinnert sich da nicht an seine Kinderzeit.
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  • Bei Überdruck muss Dampf abgelassen werden.
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  • Nach der Wende wurden die Gleise erneuert. Seit 1991 ist die Strecke für den Personenverkehr wieder freigegeben.
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  • Die Harzquerbahn in Sorge. Ca. drei Stunden benötigt sie für die Strecke von Nordhausen nach Wernigerode.
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  • Von Drei Annen Hohne zweigt das Gleis zum Brocken ab.
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  • Der luftige Übergang zwischen den Waggons. Bei dem Bummeltempo kann man während der Fahrt auch im Freien auf der Bühne stehen.
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  • Die Gleise verlaufen hier parallel zum Goetheweg, der von Torfhaus heraufführt.
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  • Zur einen Seite der Gleise der Goetheweg, zur anderen das bis zu sechs Meter tiefe Brockenmoor.
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  • Von hoch oben verrät sich der Streckenverlauf der Bahn durch dichte Dampfschwaden.
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  • So schön die alten Dampfloks auch sind. Bei extremer Trockenheit müssen sie in Zukunft durch Dieselloks ersetzt werden. Erst in diesem Jahr hat es wieder einen Waldbrand gegeben, vermutlich durch Funkenflug verursacht.
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  • Am Kolonnenweg, der von Harzburg und Ilsenburg heraufkommt, lassen Wanderer die Bahn durch. Auf diesem patroullierten früher die Militärfahrzeuge der Volksarmee.
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  • Um an Höhe zu gewinnen, windet sich die Bahnstrecke in einer Spirale um das kahle Haupt.
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  • Das Ziel rückt näher.
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  • Vorbei an den Felsgruppen von Teufelskanzel und Hexenaltar erreicht die Bahn den Gipfel.
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  • An eisigen Wintertagen lohnt sich die Fahrt ganz besonders.
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  • Dann blickt man auf zauberhafte Gestalten.
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  • Endstation Bahnhof Brocken. Wer nicht gleich mit der nächsten Bahn wieder runterfahren möchte, sollte entsprechende Kleidung anhaben. Aber gerade diese Wetterstimmungen sind besonders reizvoll.
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  • In der Wetterwarte werden nicht selten extreme Bedingungen gemessen: Orkanböen, Minustemperaturen und Schneehöhen. Selbst habe ich dort oben gefühlte Temperaturen von über minus 30 Grad erlebt.
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  • In der Bahn können auch Ski mitgenommen werden. Bei einer Abfahrt nach Schierke geht´s 600 Meter tief bergab.
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  • Natürlich kann man auch die Wanderstiefel schnüren. So wie hier auf der Brockenchaussee.
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  • Oder man fährt doch mit der Bahn zurück. Egal wie auch immer. Alles ist eine Freude und kann ein einmaliges Erlebnis sein.
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7 Kommentare

Kommentar wurde am 2. Dezember 2024 um 16:31 editiert

Den Weg über das Eckerloch, gerade gleich nach der Wende, fand ich wegen seiner Wildheit besonders schön. Den einzigen Weg auf den Brocken, den ich noch nicht kenne, ist der über die Alte Bobbahn.

Auf dem Brocken bin ich auch schon mehrfach gewesen. Von Wernigerode mit der Brockenbahn und erstmals zu Fuß den Goethewanderweg vom Torfhaus nach der Grenzöffnung als die Russischen Soldaten noch da waren . Einem Soldaten habe ich einen Gürtel abgekauft. Die hatten uns auf dem Weg immer was militärisches zum kaufen angeboten.

Da hast du ja ein Zeitzeugnis ergattert. Die letzten russischen Soldaten auf dem Brocken durfte ich kurz vor ihrem Abzug gegen ein kleines Badschisch noch fotografieren. Ärgerlicherweise ist genau dieser Film im Fotolabor abhanden gekommen.

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