Zum Streik im ÖPNV
von Siegfried Seidel
Den meisten von uns ist es bekannt, es ist 5 nach 12 und dies nicht nur in der Klimapolitik. Können wir die Klimakatastrophe noch aufhalten? Ich denke aufhalten ist schwer bis unmöglich, aber wir können alles tun um die Katastrophe zu mildern.
Der Ausbau des Öffentlichen Personen Nahverkehrs (ÖPNV) ist als ein der sozial-ökologische Transformation der Gesellschaft zusehen. Deshalb muss in Knowhow investiert werden, in CO 2 arme und freie Fahrzeuge, es müssen bessere Verbindungen von A nach B und C etc. hergestellt werden, dies nicht nur in den Städten, sondern auch auf dem Land. Das heißt die Bus- und auch Straßenbahnflotte der Üstra muss ausgebaut werden, um diese Busse und Bahnen zu bewegen brauchen wir aber genug Personal, das heißt Menschen müssen eingestellt und ausgebildet werden. Aber leider ist der Beruf der Busfahrer*innen und der Straßenbahnfahrer*innen sehr unattraktiv, das kommt u.a. daher, das die Löhne nicht so hoch sind. Dies muss sich ändern, denn ohne genügend Fahrer*innen kann der ÖPNV auch nicht ausgebaut werden und wir blieben im Status Quo verhangen.
Nun kommt es am 29.09.2020 zu einem Warnstreik der Üstra, denn die Arbeitgeber gaben in der ersten Tarifrunde aber kein Signal, bundesweit attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen. Deshalb ist es nachvollziehbar, das die Kolleg*innen der Üstra und in anderen Verkehrsunternehmen in den Warnstreik gehen.
Ich möchte es noch einmal sagen, wenn wir die sozial-ökologische Wende haben wollen, müssen wir in den ÖPNV investieren. Also nicht nur Fahrzeuge, sondern auch in attraktive Arbeitsplätze.
Zusätzlich muss sich die Region Hannover aber auch Gedanken über ein neues Verkehrskonzept für Hannover und die Region machen, denn mit dem jetzigen Konzept kommen wir nicht weiter, es müssen neue Wege gegangen werden.
Von der politischen Seite aus gibt es Ideen einer Autofreien Innenstadt, dies finde ich begrüßend werd, aber wie kommen dann denn die Menschen in die Stadt, natürlich mit der Üstra, dem Regio Bus, Moia, dem Taxi, zu Fuß oder dem Fahrrad.
Um übervollen Bussen und Bahnen entgegen zu wirken, müssen mehr von diesen bekommen und dies geht nur mit mehr Fahrpersonal und dies bekommen wir nur wenn sich die Arbeit attraktiver wird, wir drehen uns im Kreis.
Bessere Arbeitsbedingungen sind nur ein erster Schritt für eine Mobilitätswende.
An dieser Stelle möchte ich den Soziologen Klaus Dörre zitieren, im Freitag (Ausgabe 29/2020)schrieb er: "(...)SPD und die politische Linke insgesamt müssen lernen, das der alte industrielle Klassen- unwiderruflich in einen sozialökologischen Transformationskonflikt verwandelt hat. Selbst Kämpfe um Beschäftigung und Lohngerechtigtkeit lassen sich ohne Verortung auch auf der Achse des ökologischen Gesellschaftskonflikts nicht mehr erfolgreich führen. Umgekehrt gilt aber, dass ökologische ohne soziale Nachhaltigkeit nicht zu haben ist."
Deshalb Solidarität mit den streikenden Kolleg*innen der Üstra und anderen am Streik teilnehmenden Verkehrsbetrieben. Gemeisem bringen wir die sozial-ökologische Wende voran.
www.die-linke-hannover-west.de
Streik ist nicht immer die idealste Lösung. Für den gesamten öff. Nahverkehr müßte es mehr Zuwendungen/Unterstützungen seitens des Staates geben. Es zu viel geredet und klare Positionen bleiben offen ...