Das Duo Maliki reist durch die Welt
Sie runden die Lange Nacht der kleinen Kirche ab. Und das tut sie mit einer unglaublichen Stimme und er mit einer unglaublichen Fingerfertigkeit. Und beide sind Musik pur – das Duo Maliki.
Schon bei den ersten Tönen füllt ihre Stimme die Kirche. Sie startet mit einem Lied der orthodoxen Roma auf dem Balkan „Ederlezi“. Die Geschichte dieses Liedes ist umstritten. Es soll ein Lied der Gefangenen auf dem Weg ins KZ gewesen sein. Chiara Raimondi zeigt mit diesem fast herausgeschrienen Lied ihren Stimmumfang und hat die Menschen schon erobert. Aus dem Hintergrund tritt Markus Korda mit dem Akkordeon bei dem folgenden argentinischen Tango. Seine Finger scheinen über die Tasten zu schweben. Er scheint die Musik zu spüren. Auf Griechisch singt Chiara Raimondi das folgende Lied und trägt alle Anwesenden auf eine griechische Insel. Von dort geht es nach Paris. Und der Ritt durch die Welt landet dann bei einem Lied, das 1939 Lale Andersen weltberühmt gemacht hat: Lili Marlen. Dieses Lied kennt jeder und summt es leise mit. Da dieses Duo nicht angetreten ist, um oberflächliche Liedkunst zu verbreiten, hat es Lili Marlen heute auch als ein Zeichen ihres Anspruchs mitgebracht. Natürlich darf auch ein Song aus der italienischen Heimat der ausgebildeten Sängerin nicht fehlen. Aber irgendwie ist der Schluss der letzten Stunde der Lange Nacht der kleinen Kirche auch ein eigener Höhepunkt. Gesungen und gespielt und nun reißt es sie auch von den Stühlen – also stehend – folgen zwei Jazz-Gigs vom Feinsten.
Und, da es der letzte Teil des Abends ist, werden die Beiden nicht ohne eine herbei geklatschte Zugabe entlassen.
Wie immer in der St. Barbara-Kirche ging auch diese Lange Nacht mit einem Segen für alle Menschen, die sich auf den Heimweg machten, zu Ende.
Eine Hörprobe gibt es hier: https://barbara-kirchengemeinde.wir-e.de/aktuelles