"Ich habe Hunger" - Geben ist seliger denn Nehmen

"Ich habe Hunger" - mit einem Schild in der Hand, welches diese Aufschrift hatte, saß eine ältere Frau in der Fußgängerpassage. Menschen mit solchen und ähnlichen Schildern sehe ich öfter in der Innenstadt wenn ich Pause habe und durch die Stadt bummel. Leider ist man darum schon größtenteils so abgestumpft und nimmt die Personen dahinter nicht mehr wahr.
Doch heute kam es für mich anders!!!!
Ich ging die Fußgängerpassage entlang und wollte ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Da beobachtete ich im Augenwinkel, wie ein dunkelhäutiger Mann dieser alten Frau etwas in die Hand drückte. Neugierig schaute ich genauer hin und sah, dass es sich dabei um eine Tüte Pommes Frites handelte. Die Frau bedankte sich herzlich und der Mann ging weiter.
Als er etwa drei Meter gegangen war kehrte er um. Und wieder blieb ich stehen um zu gucken, was jetzt passieren würde. Er gab ihr noch ein wenig Geld in ihre ausgestreckte Hand. Und wieder bedanke sich die Frau mit einer Hand auf dem Herzen.

Eigentlich nichts Besonderes, sollte man jetzt denken. Für viele, die vorbeigegangen sind und diese Tat nicht bemerkt haben, sicherlich.
Aber bei mir passierte etwas.
Ich fühlte mich jämmerlich. Warum? Weil ich noch nicht mal daran gedacht habe, dieser oder einer anderen Person nicht nur Geld zu geben. Nein, einfach eine Kleinigkeit zum Essen zu kaufen.
In meinem Kopf begann es zu arbeiten. Mit hängendem Kopf ging ich weiter. Doch dann fasste ich einen Entschluss. Jemand muss nur einen Anfang machen, dann setzt man was in Bewegung. So passierte es bei mir.
Als ich auf dem Rückweg an dieser Frau vorbei ging, standen dort verschiedene kleine Tüten. Ob der Inhalt nur Lebensmittel waren oder auch noch andere Dinge, ist nicht wichtig.
Bedeutend ist, dass einer den Anfang gemacht hat und andere sind dem Beispiel gefolgt.

P.S.: Ich habe in dieser Mittagspause gleich zwei Menschen ein Lächeln auf ihre Gesichter zaubern können. Aber das größte Grinsen habe wohl ich gehabt :o))