Nach der Hessen-Wahl - Berliner Koalition am Ende!
Hamburgs politischer Stammtisch
Charly hatte an diesem Sonntag zur Wahlparty eingeladen.
Vor seiner Kneipe stand ein Werbeständer mit dem Transparent:
'Um 17:00 beginnt bei mir die große Wahlparty. Stammgäste können trinken - nicht bis der Arzt kommt - ,aber bis zum Endergebnis! Alle anderen bekommen gegenüber den Vortagen 15 Prozent Rabatt!"
Der Wirt, der eigentlich Elyas Alpaslan hieß und die Stammgäste gebeten hatte, ihn mit dem nickname anzusprechen, war ein liberaler Mensch. Unser Trio hatte schon oft gehört, dass er über Erdogan schimpfte und ihn sogar einmal mit Stalin verglichen hatte!
Selbstverständlich fiel der morgendliche Stammtisch aus, an dem die Drei immer so verloren aussahen. Jetzt saßen zwölf Männer (nicht die zwölf Geschworenen) von 70 -
80 plus am Tisch, deren politische Einstellung man nur gelegentlich durch einen wütenden Faustschlag auf die Platte oder einen Gefühlsausbruch deuten konnte.
Erst um 18:00 schaltete der Wirt den großen Fernseher ein, den er vor drei Tagen aus
Taiwan erhalten hatte.
Niemand war von der Prognose überrascht.
Die AfD als großer Gewinner! In der Kneipe wurde sie sogar hypothetisch gewählt!
Hugo, der manchmal mit ihnen Skat gespielt hatte, sagte laut und ohne Scheu:
"Wenn ich noch in Frankfurt gewohnt hätte, hätte ich heute die AfD gewählt!"
"Warum denn das?" Karl war überrascht
"Weil ich von den etablierten Parteien und ihren populistischen Vertretern die Schnauze gestrichen voll habe!"
Ein Mann in den Siebzigern, der ihm gegenüber saß, empörte sich: "Hugo, wenn du die Schnauze voll hast, warum musst du dein Kreuz gerade bei den Rechten machen?!
Warum nicht die "Grauen Panther"? Die hätten zu deinem Alter und deinen grauen Haaren
viel besser gepasst!"
Jetzt kam Jubel am Stammtisch auf
"Merkel muss jetzt gehen und Karrenbauer kann übernehmen!" sagte Walter lakonisch.
"Um Gottes Willen!", protestierte Ralf. "Sie ist sicherlich klug, hat aber überhaupt kein Charisma!"
"Du immer mit deinen akademischen Wörtern!" schimpfte Karl. "Ich kann das nicht mal richtig schreiben! Übersetz das mal!"
"Kann man nicht wörtlich! In etwa authentisch, sympathisch, überzeugend und mit einer besonderen Ausstrahlung. Außerdem noch charmant."
"Dann denke ich an unsere jetzige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, die sieben Kinder ausgetragen hat und noch schlank wie ein junges Mädchen ist!", erwiderte Karl und strahlte wie ein Honigkuchenpferd.
"Selbst Putin, der von unseren veralteten und maroden Panzern weiß und über die vielen auf "Stand-by"-stehenden Kampfflugzeuge lacht, von denen nur sechs einsatzfähig sind, mag ihr die Annektion der Bundesrepublik Deutschland nicht antun!" - Wieder Lachen, diesmal sogar wiehernd!
In drei Monaten haben wir eine neue Regierung - Kohls Rekord wird nicht eingestellt!
Charly lachte auch mit, gab eine Lokalrunde aus und sagte: "Männer, wenn ihr wollt, könnt ihr nach Hause gehen! Die Schlacht ist geschlagen! In drei Monaten haben wir eine neue Regierung!
Ich würde mich aber auch freuen, wenn ihr bleibt und ich noch ein bißchen Umsatz machen könnte! - Ihr bekommt ab sofort anstatt 15 jetzt 50 Prozent Rabatt. Nicht nur auf
Brezel, sondern auch auf meine leckere Curywurst!"
Niemand ging.