Zum Tag des offenen Denkmals - mit einer Erinnerung an die Eröffnung in Hamburg 2014 und dem Besuch der Patriotischen Gesellschaft von 1765
Im Jahr 2022 findet der "Tag des offenen Denkmals" am 22. September statt unter dem Motto "KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz." Die diesjährige Anmeldephase läuft von März bis Ende Mai. Die bundesweite Eröffnungsfeier wird in diesem Jahr in Leipzig sein.
Deutschlands größte Kulturveranstaltung für die Denkmalpflegen wird seit 1993 von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz bundesweit koordiniert. Sie steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ist für das Konzept des Aktionstags verantwortlich. Sie legt das jährliche Motto fest und stellt ein umfassendes Online-Programm sowie zahlreiche kostenlose Werbemedien zur Verfügung. Mit diesem Tag schafft die Deutsche Stiftung Denkmalschutz große Aufmerksamkeit für die Denkmalpflege in Deutschland. Vor Ort wird der Tag gestaltet von zahlreichen Veranstaltern – von Denkmaleigentümern, Vereinen und Initiativen bis hin zu hauptamtlichen Denkmalpflegern –, ohne die die Durchführung des Tags des offenen Denkmals nicht möglich wäre.
https://www.tag-des-offenen-denkmals.de/
Am 14. September 2014 fand die bundesweite Eröffnungsveranstaltung zum "Tag des offenen Denkmals" in Hamburg statt. Frau Dr. Rosemarie Wilcken, Vorsitzende der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, begrüßte die teilnehmenden Gäste zur Eröffnungsfeier im Ehrenhof des Hamburger Rathauses. Dr. Günter Winands, Vertreter der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, hielt den Festvortrag in der Präsenz von Hamburgs damaliger Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler und den vom damaligen Ersten Bürgermeister Olaf Scholz geladenen Gäste.
Nach der Feierstunde gab es einen geführten, kleinen Rundgang durch die umliegenden Straßen - vorbei an den Gebäuden der Alsterarkaden, der Colonnaden und der Poststraße mit dem denkmalgeschützten Gebäude "Neue Post". Danach wurde zu einem Empfang im Festsaal des Rathauses eingeladen.
Im weiteren Programm erfolgte der Besuch eines der bedeutenden Baudenkmalen der Stadt, dem Sitz der "Patriotischen Gesellschaft von 1765" in ihrem Haus an der Trostbrücke. Am Beispiel dieses Objektes wurde anschaulich aufgezeigt, was Denkmalschutz in der Praxis bedeutet. Sehr eindrucksvoll war dabei die Begehung des Kellergewölbes, von dem Bilder in meiner Galerie zu betrachten sind. Dieses Kellergewölbe gehörte einst zu Hamburgs früherem Rathaus, wie es vor dem Großen Brand 1842, der einen großen Teil der Altstadt vernichtete, an dieser Stelle in der Nähe der Trostbrücke gestanden hat. Genau auf dem Baugrund des alten Rathauses und auf dem alten Kellergewölbe wurde das Gebäude der Patriotischen Gesellschaft 1886-1897 errichtet.
Wie wir bei der Besichtigung erfuhren, war eine gründliche Sanierung dieses Kellergewölbes bereits in Planung und Vorbereitung.
Seit 2015 wird das Haus auf Grundlage eines „Entwicklungskonzeptes 2030“ des Architekten Joachim Reinig saniert. Ziel ist die denkmalgerechte Sicherung und Modernisierung der Bausubstanz sowie eine stärkere Öffnung des Hauses. Mit der Rekonstruktion des Säulenzimmers im neogotischen Kellergewölbe wurde ein neues Dialogforum erschlossen.
https://www.denkmalschutz.de/denkmal/Haus-der-Patr...
Zur Hausgeschichte: https://www.patriotische-gesellschaft.de/de/unser-...
Ein Konzert in der St.Jacobi-Kirche bildete den Abschluss des Programmes.
In Hamburg, wo der Tag des offenen Denkmals auf das ganze Wochenende ausgedehnt war, konnten im Jahr 2014 30.000 Besucher von mehr als 125 geöffneten Baudenkmalen und Veranstaltungen ihr Kulturprogramm zusammenstellen.
Wissenswertes zur "Patriotischen Gesellschaft von 1765": Sie ist heute ein von Hamburger Bürgerinnen und Bürgern getragener gemeinnütziger Verein und nach eigenen Angaben die älteste zivilgesellschaftlich engagierte Organisation im deutschsprachigen Raum. Auf ihre Initiative von den Anfängen her gehen eine Reihe von Hamburger Einrichtungen zurück:
z. B. der Kartoffelanbau, die Gründung der ersten Sparkasse in Europa 1778, die Öffentlichen Bücherhallen, das Armenwesen, das Berufsschulwesen, die Fachhochschule Hamburg (heute Hochschule für Angewandte Wissenschaften), das Museum für Kunst und Gewerbe, das Museum für Hamburgische Geschichte. 1767 gründete sie eine Schule für Kunst und Gewerbe, die Vorläuferin der heutigen Hochschule für bildende Künste.
Herzlich grüßt Kirsten Mauss
Fotos: 14.09.2014
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