Seebestattung

Unser Abschied von Ewald Eden in Wilhelmshaven

Der 20. Januar 2023 war der besondere Tag, an dem Ewald´s Freunde und Freundinnen aus nah und fern sich trafen, um in einer Gedenkfeier um 12:00 Uhr Abschied von ihm zu nehmen. 
Alle waren rechtzeitig im Wilhelmshavener Ortsteil Sengwarden im Abschiedsraum des Bestatterhauses zugegen. Dort bot sich die Gelegenheit, sich zu begrüßen und sich vorab etwas persönlich kennen zu lernen.  

Die Feier begann mit der Musik "Morgenstimmung" aus der bekannten "Peer Gynt Suite" von Edvard Grieg. Diese morgenhelle, lichte, leichte und auch kraftvolle Melodie erschien bestens passend zu Ewald´s Empfinden - liebte er Norwegen doch sehr. Als er einmal zusammen mit seiner Mutter dort war, kam das Land ihnen beiden wie Heimat vor, so, als hätten sie dort früher schon einmal gelebt. 
Liebe Gabriele, ele, sei DU herzlich bedankt für diese Musik-Idee und das Mitbringen Deiner CD.

Marlou Lessing von "Platt partu!" sprach herzliche Begrüßungsworte und rezitierte gefühlvoll  berührt und berührend plattdeutsche Gedichte von Ewald.  Zum Ende hin sprach sie mit allen gemeinsam ein Gebet, das "Vater Unser".
Gertrud Everding, die mehr als 10 Jahre von Hamburg aus für Ewald sorgte, trug  lebendig und mitnehmend einen ausführlichen Rückblick auf Ewald´s Leben vor. 
Es war ein sehr schönes und harmonisches Zusammenspiel von beiden Vortragenden in abwechselnden Partien.
Seid beide, liebe Gertrud und liebe Marlou, ganz herzlich bedankt für diese gelungene persönliche Gestaltung der Feier.

Kirsten Mauss sprach ihre Grußworte "Haartlich Grööten, Ewald Eden". Sie zeigte sich erfreut darüber, dass auch Franz Dreidax, Ewald´s langjähriger Freund aus Sande zum Abschied gekommen war, durch den sie Ewald im Jahr 2010 kennen gelernt hat. Mit dem Einverständnis von Franz erzählte sie die Geschichte sowie über ihre Online-Kontaktpflege mit Ewald durch Emails, im sozialen Netzwerk myheimat.de und auch über Facebook-Messenger (persönliche Nachrichten) bis zum vorletzten Tag von Ewald´s Ableben. 
Auch richtete sie Abschiedsgrüße aus - von Anett Wassermann aus der Gegend von Leipzig, die mit Ewald gemeinsam Projekte gestaltet hat, wie z. B. das Buch "Blumen zwischen den Steinen" - von Freddy Schnoor in Hamburg -  von Roswitha Bute in Soltau - im Wissen darum, dass sich  myheimat-Freund:innen zeitgleich zuhause Kerzen anzünden und sich unserer Feier für Ewald auf diese Weise verbunden fühlen.

Walter Schäfer schloss sich mit seinen persönlichen Worten an, wie er Ewald vor Ort und durch die Zeit in praktischer Hilfe begleitet hat. 
Andreas Busch berichtete über seine Beziehung zu Ewald und wie er ihn unterstützte - z. B. durch Wartungsleistungen für seinen Computer.
Anita Rabenstein vertellte op Platt von Ewald und von seiner Mundharmonika. Dann zog Anita überraschend ihre Mundharmonika hervor und spielte anrührend eine Melodie aus dem Gesangsbuch. 
Auch Franz Dreidax teilte das eine und andere von Ewald mit und meinte letztlich: "Es war die schönste Trauerfeier, die ich je erlebt habe."

Ja, und zum Abschluss sang uns Ewald noch sein "Oabendleed" ...

hier zu hören:
Oabendleed
Schluut'd de Oogen, schloapt in,
schloapt in d' Heergott sien Sinn!

Liebe Gertrud, liebe Gerti, dass wir alle diese Abschiedsfeier für Ewald so erleben durften, haben wir Dir zu verdanken - Deinem beherzten sofortigen Engagement, für die gesamten Bestattungskosten zu zeichnen - Deinem Mut und Deiner Kraft, die Du mit Deinen 90 Jahren noch bei viel Handeln aufgebracht hast. Ich danke Dir von Herzen!
Ich weiß, wie dankbar Du dafür bist, dass sich Freunde und Freundinnen gefunden haben, die einen Anteil zur Rechnungsbegleichung aufgebracht haben und vielleicht auch noch aufbringen werden. DANKE, DANKE, ihr Lieben!

Ein ganz herzlicher Dank gilt Birgit Voigt. Sie hat sich bis zuletzt um Ewald vor Ort und über Ewald's Tod hinaus in Abstimmung mit Gertrud um alles gekümmert, was zu erledigen war.
Wie gut, dass es Dich gibt, liebe Birgit! Und danke, dass Du mich mit Deinem Auto vom Hotel abgeholt und mich an diesem Tag überall hingefahren hast.

Nach der Feier fuhren einige von uns zur Erinnerungsstätte "Seefrieden" auf dem Rüstringer Berg am Meer. Gertrud legte dort Blumen von einer Nachbarin in Hamburg ab. Es war sehr eindrucksvoll, diese Stätte für Seebestattete zu besuchen. Dort wird auch Ewald demnächst an einer Holzstele ein Messingschild mit Namen, Daten und Seekoordinaten erhalten. 
Die Schifffahrt mit seiner Urne erfolgte nach der Trauerfeier vom Hooksieler Hafen aus. Vor Wilhelmshaven wurde die Urne der Nordsee übergeben.

Einige Freunde und Freundinnen von Ewald nahmen nach dem Besuch der Gedenkstätte noch an einem Beisammensein im gemütlichen Seglerheim am Nassau-Hafen teil - ein Platz, der den Blick über das Hafenbecken zur Nordsee hin freigibt.
In der Ferne blinkte der Arngaster Leuchtturm, uns seine Lichtzeichen sendend.

Gertrud Everding schrieb mir gestern Abend die wunderbaren Worte: "Wie schön war es, euch alle zu sehen. 
Der Abschied von Ewald war ein Fest der Freundschaft. Ewald hätte sich gefreut."

Kirsten Mauss

10.08.2023 - Ein Besuch an der Gedenkstätte Seefrieden in Wilhelmshaven