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Procida, die Zitroneninsel

  • Auf Procida sind die meisten Häuser farbig und so ineinander geschachtelt, als ob sie zu einem Puzzle gehörten, mit engen Freitreppen, breiten Treppenaufgängen, Bögen und Gewölben, Terrassen und gemeinsamen Innenbalkonen.
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Wer Capris Trubel entfliehen möchte, flüchte sich auf die mit vier Quadratkilometern kleinste der drei Parthenopäischen Inseln im Golf von Neapel, auf Procida. Schon der Anblick der bunten Häuser beim Einlaufen der Fähre in die Marina Grande macht Lust, das Eiland zu entdecken. Die Wohnhäuser seien farbig, heißt es, um einzeln vom Meer aus erkennbar zu sein, so dass jeder Fischer und Seemann immer sein Haus im Blick behalten könne. Häuser, so ineinander geschachtelt, als ob sie zu einem Puzzle gehörten, mit engen Freitreppen, breiten Treppenaufgängen, Bögen und Gewölben, Terrassen und gemeinsamen Innenbalkonen.
Die rund 10.000 Einwohner leben vom Fischfang, etwa zehn Fischkutter laden jeden Tag einige Doppelzentner fangfrischen Fisch aus: Sardellen, Polypen, Goldbrasse, Seebarsch, Meeresfrüchte. Und Tourismus? Touristen seien zwar gern gesehen, aber man brauche sie nicht. Wer kann das heute noch von sich behaupten? Dennoch gibt es Hotels auf der Insel, und in einem Designhotel im Innern des Eilands kann man seine Außenwelt und allen Stress wirklich vergessen und total abschalten. „La Suite Hotel & Spa“ bietet alles vom Zimmer mit Terrasse über den Garten mit Pool, Hängesesseln und Liegen, einem Restaurant und einem Wellnessbereich.
Ohne Abenteuer geht es auch auf Procida nicht. Allein die Fahrt mit einem der Taxis macht Besucher atemlos. Fußgänger, Kinderwagen, Räder, entgegenkommende Autos, alle brauchen Platz, aber den gibt es nicht. Wie die Fahrer das schaffen, bleibt einem schleierhaft.
Das jedoch schreckte Film- und Fernsehteams nicht davon ab, Filme oder einzelne Szenen auf der Insel
zu drehen. 1962 verfilmte Damiano Damiani den Roman Arturos Insel (1957) von Elsa Morante, der auf Procida spielt. Im Deutschen heißt er „Insel der verbotenen Liebe“. Auch der Film „Der Postmann“ (Il Postino, 1994) wurde auf Procida (und der Liparischen Insel Salina vor Sizilien) gedreht.
WDR/3sat strahlten den unter der Regie von Annette von Wangenheim gedrehten Film „Procida. Die Insel, das Meer und der Tod“ aus.
Am bekanntesten aber dürfte „Der talentierte Mr. Ripley“ von Anthony Minghella (1999) sein, für den aber nur einige Szenen hier gedreht wurden, der Hauptteil auf Ischia.
Erwähnt werden sollten auch der Roman „Sehnsucht nach Procida“ von Ota Filip (1988) und die Erzählung „Graziella“ von Alphonse de Lamartine (1852), in der der Franzose, angeregt durch seine Liebe zu dem jungen Mädchen Graziella, die Tugenden der auf der Insel lebenden Frauen preist.
Viele Aussichtspunkte an der 16 Kilometer langen Küste liefern Panoramasicht über bezaubernde Buchten. Dabei erfährt man, dass die Buchten einmal Vulkankrater waren, vier sollen es gewesen sein. Der Sandbadestrand Ciraccio und Ciraciello an der Westküste erlaubt einen Blick auf die kleine seit 1956 durch eine Brücke mit Procida verbundene Insel Vivara. Mit 34 Hektar Fläche und drei Kilometer Küste wurde Vivara mit seiner dichten Macchia geschützter Flora und Fauna zu einem staatlichen Naturreservat bestimmt. Man zählte 800 floristische Biotope, Hunderte von Zugvögeln rasten hier.
Auf die 91 Meter hoch gelegene Terra Murata, den höchsten Punkt der Insel, und in die dem Erzengel Michael geweihte Abtei San Michele Arcangelo flüchteten sich die Einwohner bei den häufigen Piraten-Angriffen. Die Abtei geht auf das Jahr 1000 zurück, als sie Benediktinermönche beherbergte, bis sie im 15. Jahrhundert säkularisiert wurde. Heute ist sie Museum mit einer Pinakothek, reich an Gemälden, Büchern und ungewöhnlichen Zeugnissen der Vergangenheit.
Das stattliche Kastell D`Avalos aus dem 16. Jahrhundert neben der Kirche, auch als Palazzo Reale bekannt, wurde im Jahre 1800 Gefängnis und 1986 geschlossen. Palazzo Reale deshalb, weil es während des Bourbonenreichs als Königsresidenz eingesetzt wurde. Die Könige benutzten Procida, um Fasane zu jagen.
Die Terra Murata ist aber auch jeden Karfreitag Ausgangspunkt der Mysterien-Prozession, der „Processione del Cristo Morto“. Mysterien heißen die überdimensionalen Bildtafeln mit Episoden vom Leben und Sterben Christi, die die jungen Leute Procidas jedes Jahr neu fertigen und am Karfreitag auf ihren Schultern durch die Gassen tragen. In einem Museum sind sie ausgestellt und zu besichtigen, gewaltige Werke.
Schon unser Überdichter Goethe liebte „das Land, wo die Zitronen blühen“, Italien. Ob er aber auch die unübertroffenen und als echte Besonderheit anzusehenden procidanischen Zitronen in XXL, groß wie Honigmelonen und mit einem dicken Schaleninnern gekannt hat? Im „Limoneto“ kann man zusehen, was die Besitzerin des weitläufigen Anwesens mit Zitronenhain und Weinanbau aus dieser Frucht zaubert. Sie schneidet die Zitrone klein, entkernt sie und gibt etwas Wasser hinzu. Mit klein gehacktem Knoblauch, Minze, scharfem Paprika, Salz und Öl wird die Mischung angemacht und als „Insalata di limone“, Limonensalat, oder „Limone al piatto“ angeboten. Ein duftendes, farbiges Aushängeschild der Insel Procida, die wegen ihrer Zitronenhaine auch gern als Zitroneninsel bezeichnet wird. Zu bekommen in jedem Restaurant. Als Dessertlikör schmeckt der Limoncello, der aus ebenjener Superfrucht mit reinem Alkohol produziert wird. Süß, und er hat`s in sich. Günstig zu kaufen auf jeder der drei Inseln vor Neapel. www.isoladiprocida.it

  • Auf Procida sind die meisten Häuser farbig und so ineinander geschachtelt, als ob sie zu einem Puzzle gehörten, mit engen Freitreppen, breiten Treppenaufgängen, Bögen und Gewölben, Terrassen und gemeinsamen Innenbalkonen.
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  • Das soll sie sein, „Graziella“, die der französische Schriftsteller Alphonse de Lamartine in seinem gleichnamigen Roman (1852) zum Thema macht.
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  • In einem Museum sind Mysterien ausgestellt, überdimensionale Bildtafeln mit Episoden vom Leben und Sterben Christi, die die Jugendlichen Procidas jedes Jahr neu fertigen und am Karfreitag auf ihren Schultern durch die Gassen tragen.
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  • In einem Museum sind Mysterien ausgestellt, überdimensionale Bildtafeln mit Episoden vom Leben und Sterben Christi, die die Jugendlichen Procidas jedes Jahr neu fertigen und am Karfreitag auf ihren Schultern durch die Gassen tragen.
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  • In einem Museum sind Mysterien ausgestellt, überdimensionale Bildtafeln mit Episoden vom Leben und Sterben Christi, die die Jugendlichen Procidas jedes Jahr neu fertigen und am Karfreitag auf ihren Schultern durch die Gassen tragen.
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2 Kommentare

Liebe Elke! Vielen,vielen Dank für die wunderschöne,bunte Reise! Grüße. Malgorzata

Sehr schöne Bildserie!

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