Kirchentag - DONNERSTAG
Kirchentag in Hamburg - 2ter Tag!
Wer meint, der Kirchentag sei das, was in der Tagesschau oder am Sonntag in der Zusammenfassung zu sehen ist, der darf davon ausgehen: das ist auch ein Stück Kirchentag, aber auch wenn unser Häuptling eine ganze Halle überfüllt und unsere Ex-Chefin immer noch ihren ungeheuer großen Fan-Club auf die Beine bringt (und das ist alles ganz OK so) die Kameras tauchen nur bei diesen Großkopferten auf und nicht bei den vielen anderen Angeboten - auch das ist OK. Denn wenn ich von den heute geschätzt 1.200 Angeboten grad mal 2,5 aufsuchen konnte, wie anders geht es da den Medienmachern!?
Und doch ist es eben ein schräges Bild, das sich in der Berichten der Presse und dem Radio u. Fernsehn bietet.
Ich hatte mir für heute ein klares Programm zusammen gesucht.
Am Vormittag lautet es "Wie wird Geschlecht geprägt?" - die Veranstaltung war vorbereitet im ehrwürdigen Börsensaal der Handelskammer.
Ich hatte mich gesputet, nur wenig später nach Beginn der Bibelarbeit im selben Saal zu sein. Ein schöner Start in den Tag. Doch wenn man so wie ich mit dem Fahrplan der Bahn leben will, dann ist "zuspät kommen" leider nicht zu vermeiden. - "eine Witwe fordert Gerechtigkeit" - (Lukas 18,1–8). Im Dialog entdeckten zwei besonnen vorgehende Menschen die Härte des Textes bis in unseren Alltag hinein.
"Wie wird Geschlecht geprägt?" - Ich mag nicht in wenigen spitzen Details diese zwei Stunden geballte Information von Fachleuten darstellen. Ein Biologe u.
Geschlechterforscher plus eine Journalistin und Politologin plus ein queer-Aktivist und Student haben erkennbar viele Menschen in diesem Saal mit ihren Darlegungen verblüffen können. - Nur ärgerlich, dass diese Infos eine Ewigkeit dauern werden, bis sie die breite Masse erreicht haben.
Gewissermaßen als Fortsetzung hatte ich mir für den Nachmittag im "Rauhen Haus" ausgewählt "Geschlecht? Ja!" - was geschieht wenn das Geschelcht eines soeben geborenen Kindes nicht eindeutig zu bestimmen ist... ein Mensch (Lucie Veith, Vorsitzende Verein Intersexuelle Menschen) mit dieser eigenen "Vorgeschichte" nahm auf dem Podium die aus meiner Sicht wichtigste Rolle ein - ein Zeuge all der Menschen, die "Betroffene" sind. Prof. Dr. Peter Dabrock, (Mitglied Deutscher Ethikrat, Erlangen) und Dr. Thomas Meysen (fachlicher Leiter Deutsches Institut für Jugendhilfe und Familienrecht, Heidelberg) ergänzten aus der fachlichen Sicht und machten auch Mut für die Zukunft. Selbst "der Gesetzgeber" konnte sich inzwischen dazu durchringen, in dieser Hinsicht wenigstens beim Namensrecht eine erhebliche Veränderung vorzunehmen - die aktuell noch nicht weit genug geht, aber Bewegung wird auch hier sichtbar. - Wenn die Menschen im Land nur wüssten, was mit ihrer Unbarherzigkeit dem AndersSein angestellt wird...
Auch das ist Kirchentag!
Siehe auch hier: http://www.intersexuelle-menschen.net/
Und morgen gibt es für mich einen ganz anderen Turn:
"Altes Testament: Geschichte oder Geschichten? - Neuere Forschungen in der Diskussion"
"Aktiv und immer älter werden im Beruf - Pflichten, Freuden, Fragwürdigkeiten"
@Christel: Danke.
> "@Andreaa: Also den Begriff "Doofe" finde ich an dieser Stelle von dir unglücklich gewählt. Verzeihe mir, dass ich dir da mal an´s Bein pinkeln muss."
Kornelia, wieso? Ich bin halt kein Fachmann/Studierter, sondern in der Hinsicht ein Unwissender... kennst du nicht den Spruch "Erklär mal für Doofe", wenn man irgendwas einfach erklärt haben möchte, damit man es auch versteht?!