Erdbeerfest beim Vierländer Rieck-Haus
Erdbeerfest ist auf dem historischen Rieck-Hof von 1533 in den Vierlanden angesagt. Seit langem schon will ich das jährlich im Juni stattfindende Fest besuchen. Mit dem Erdbeer-Shuttle-Bus fahre ich von Bergedorf aus zum Rieck-Haus am Curslacker Deich 284. Die lange Schlange parkender Autos am Straßenrand zeigt an: hier ist richtig was los. Die fruchtige Versuchung lockt zahlreich die BesucherInnen an, die sich beim Genuß von Erdbeeren in vielen Variationen und bei Kultur- und Traditions-Programm an der Einladung des "Freundeskreis Rieck Haus" erfreuen. 4 Euro kostet der Eintritt.
Seit 1998 gibt es das kulturelle Fest für Alt und Jung, für Klein und Groß, bei dem Erdbeeren im Mittelpunkt steht. Die Erdbeere hat für das Rieck-Haus eine besondere Bedeutung, denn sie ist die erste Sammelnussfrucht, die um 1700 erstmals dort angebaut wurde. Wer mag, kann an diesem Wochenende Erdbeeren in vielfältigem Angebot genießen - naturell, als Kuchen, Torte, mit oder ohne Sahne, Erdbeere mit Schokoüberzug, Erdbeeren pikant mit Käse aufgespießt, Erdbeeren mit Sekt.
Zum Rieck-Hof gehören mehrere Gebäude, so auch das Backhaus, in dem beim Erdbeerfest noch traditionelles Steinofenbrot gebacken wird.
Der Haubarg /Heuberg dient auf dem Erdbeerfest als Bühne. Hier treten Volkstanzgruppen in ihren Trachten auf und singen Chöre ihre Lieder - traditionell volkstümlich und "modern".
Zu einem Erdbeerfest gehört auch eine Erdbeerkönigin. Sie präsentiert die Frucht in ganz Deutschland, stellvertretend für die Vier- und Marschlande.
Handwerkliches, Kunsthandwerkliches und Künstlerisches aus der Region ist an Ausstellungsständen anzuschauen und auch zu erwerben. Blumengärtner aus dem Umland präsentieren und verkaufen ihre blühenden Planzen für Balkon und Garten.
Ein Blickfang und ein besonderes Symbol der Vierlande ist die Bockwindmühle auf dem Rieck-Hof. Diese Mühlenart dient dazu, den Wasserstand auf den Feldern zu regulieren. Die Gräben, die die Vier- und Marschlande durchziehen, sorgen durch die Verbindung zur Elbe, für die Ent- bzw. Bewässerung.
Besichtigungen und Führungen durch das Freilichtmuseum und durch das gepflegt gehaltene alte reetgedeckte Hufner-Haus mit Buchsbaumgarten bringen anschaulich nahe, wie die Menschen zu damaligen Zeiten in den Vierlanden gelebt haben.
Das Rieck-Haus hat sich im Laufe der Jahre zu einem beliebten Ausflugs- und Veranstaltungsort entwickelt. Das Erdbeerfest lockt an einem Wochenende jährlich um die 25.000 Besucher nach Curslack. Wie gut, dass in diesem Jahr sich das Wetter bei dunkler Regenwolkenbildung auch aufheiternd und freundlich zeigte.
Vor dem Verlassen des Hofes will ich noch einen Korb Erdbeeren für zuhause einkaufen. Der Stand, an dem ich am Eingang vorbei kam, ist bereits ausverkauft und abgeräumt. Ich gehe zurück zum anderen Stand in Hausnähe, stelle mich in der Warteschlange an ... und ... - das Glück ist mir hold - ich erhalte das vorletzte Kilo der begehrten Früchte.
Mit herzlichen Grüßen ins Myheimat-Land
Kirsten Mauss
Siehe hier meinen weiteren Beitrag vom Erdbeerfest: Künstlerisches, Kurioses, Kulturelles:
http://www.myheimat.de/hamburg/kultur/kuenstlerisc...
Weitere Informationen:
http://www.bergedorf.de/rieck_haus.html
http://www.rieckhaus.org/
Fotos: 23.06.2013 - KM
Danke für die Vorstellung des Freilichtmuseums, so konnten wir an diesem besonderen Tag auch dabei sein.
Ich kannte dieses Museum bislang nicht und werde es mir sicherlich auch einmal in Ruhe ansehen, an einem "normalen" Museumstag ohne den Trubel
LG Dieter