Heiße Harleys und Heiße Ecke auf der Reeperbahn
Freunde hatten es uns empfohlen: Einen Besuch des St. Pauli Musicals „Heiße Ecke“ auf der Reeperbahn im Schmidts Tivoli. Meine Frau nutzte diese Empfehlung und schenkte mir (uns) zum Geburtstag Karten für dieses Event. Am Samstag war es dann soweit, wir machten uns auf den Weg zur Reeperbahn auf St. Pauli. Nach ca. zwei Stunden Fahrt kamen wir am Nachmittag auf der Reeperbahn an und erlebten die erste Überraschung, Harleys soweit das Auge reicht und natürlich die entsprechenden Fahrer bzw. Fahrerinnen. Die Geräuschkulisse war entsprechend. Auf Nachfrage erklärte uns ein Mann mit Rauschebart und Lederkutte, dass hier am Wochenende die Harley Days stattfinden. Die Fans des Events kommen von überall her - aus Deutschland und sämtlichen Nachbarländern. Sie bringen gut 60.000 chromblitzende Bikes und jede Menge „good Vibrations" mit. Und sie haben gemeinsam mit den Hamburgern und uns schieren Spaß in der sympathischen norddeutschen Metropole. Etwa 600.000 Freunde des American Iron bevölkern regelmäßig zu den Hamburg Harley Days das ausgedehnte Eventgelände: Jung und alt, Biker und Nichtbiker, ja sogar komplette Familien erliegen der Faszination aus Chrom und Stahl. Viele Biker ließen es sich nicht nehmen und veranstalteten ein einmaliges Schaufahren und Schauhören. Sie fuhren die Reeperbahn hoch und runter, und drehten natürlich voll auf um den Sound klar und deutlich herüberzubringen. Tausende von Menschen am Straßenrand, und wir natürlich, jubelten ihnen begeistert zu. Nachdem ein Harley Fahrer, mit auf der Stelle durchdrehendem Hinterrad und unter dem Gejohle der Zuschauer, die halbe Reeperbahn eingenebelt hatte entschlossen wir uns ein wenig Ruhe am Hafen zu suchen. Nach ca. 10 min Fußweg hatten wir die St. Pauli Landungsbrücken erreicht. Auch hier gibt es einen Traumstrand, diesen ließen wir aber links liegen um uns in ein kleines Fischlokal zu begeben. Dort sagte uns die Wirtin, dass in 20 Minuten die Deutschland (ZDF Traumschiff) hier einlaufen wird. Und so war es, unter lauten Getöse der Schiffshörner zog die Deutschland majestätisch an uns vorbei.
Die MS Deutschland befährt die Weltmeere für die Reederei Peter Deilmann unter deutscher Flagge. Das Flagschiff der Reederei wurde 1998 in Dienst gestellt. 520 Kreuzfahrtgäste finden auf dem Luxusliner in 302 Kabinen Platz. 280 Besatzungsmitglieder sorgen für das Wohl der Gäste. Zur Begrüßung der Hamburger winkten Crew und Gäste den Zuschauern an der Kaimauer zu, viele Luftballons wurden in den Himmel gelassen. Die MS Deutschland war nicht nur Drehort der ZDF Fernsehserie Traumschiff, sondern war auch Kulisse für die Fernsehreihe Kreuzfahrt ins Glück. Bei den Olympischen Spielen im Jahr 2000 war die MS Deutschland Standort des deutschen olympischen Komitees. Im gleichen Jahr wurde der Luxusliner als Botschafter für die Expo 2000 in Hannover eingesetzt.
Nach diesem, für uns ungeplanten, 2. Höhepunkt waren wir stark beindruckt von der Weltstadt Hamburg. Harley Days und die MS Deutschland an einem Tag zu erleben ist schon ein Hammer, der dritte Hammer sollte nun folgen. Nun mussten wir uns beeilen um noch rechtzeitig zum Schmidts Tivoli zu kommen, um 20:00 Uhr beginnt das Musical und wir hatten noch eine viertel Stunde Zeit. Natürlich schafften wir es pünktlich, noch schnell die Getränke bestellt und im ausverkauften Saal Platz genommen. Jeden Abend stehen neun Darstellerinnen und Darsteller in über 50 Rollen und Kostümen auf der Bühne, von denen einige in jeder Show mehrere kalte Würstchen essen müssen – es ist ein harter Job! Dazu 22 großartige Songs in Ohrwurm-Qualität, das Original-TIVOLI-Orchester, einmaliges Ambiente und eine mitreißende, temporeiche Bühnenshow: Die heißeste Ecke auf dem Kiez liegt wie gesagt im Kult-Theater Schmidts TIVOLI. Hier wird das pure Leben gefeiert, von ganz großen Gefühlen bis zum ganz großen Spaß. Am Imbiss „Heiße Ecke“ trifft sich ganz St. Pauli. Die Pinneberger Jungs Mikie, Frankie und Pitter, das Liebespaar Straube, der Hehler Henning, Hannelore von der Nachtschicht oder die Huren Nadja, Sylvie und Martina: Für sie alle ist die „Heiße Ecke“ ihr Marktplatz, für 24 Stunden oder fürs ganze Leben. Hier fallen sie sich in die Arme – oder in den Rücken. Hier gibt’s schnell ’ne Currywurst auf die Hand und ’nen kessen Spruch gratis obendrauf. Hier treffen Lebenskünstler auf Versager und ganz normale Menschen auf ihr Schicksal. Ganz St. Pauli in drei Stunden – hier geht einem das Herz auf! So gelacht und amüsiert hatten wir uns schon lange nicht mehr. Nach der Vorstellung wollte der Applaus kein Ende nehmen, zwei Zugaben lieferten die Darsteller um sich dann in den wohl verdienten Feierabend zu verabschieden. Als wir noch lachend das Theater verließen dröhnte uns wieder der ohrenbetäubende Lärm der Harleys entgegen. Wir marschierten noch einmal die Reeperbahn hoch und runter um dann die Heimreise anzutreten. Auf der Rückfahrt schwärmten wir noch lange von diesem schönen Tag in der Weltstadt Hamburg.
Harald, ein super Bericht, habt dort ja ganz schön `was erlebt. Viel auch alles ganz gut zusammen. Auch wir waren von Hamburg sehr überrascht, welch tolle Stadt das ist. Letztens in "Ich war noch niemalsin New York" und das Jahr davor ein Stadtwochenende in Hamburg. Haben immer noch nicht alles gesehen. Im September werden wir nocheinmal fahren. (Pssst ist aber noch ein Geheimnis, da Überraschung!)