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Abflug nach Indien

Wenn meine lieben Weggefährten Detlev und Silvia W. für einige Wochen nach Indien fliegen, ist das für mich ein besonderes Highlight in meinem Alltagsleben und ein Anlass, zur Verabschiedung zum Flughafen zu kommen, wo wir verabredet sind.

Nach den Eincheck-Formalitäten bei der Fluglinie "Emirates" für die erste Etappe nach Dubai verbringen wir noch Zeit zusammen bei einem Getränk und tauschen uns aus über das, was gerade die Gemüter bewegt. Um 15:35 Uhr soll der Abflug sein - eine Stunde vorher wird es Zeit für den Durchlass bei den Sicherheitskontrollen. Wir brechen auf ... und dann ist der Moment des Abschiednehmens gekommen und mit ihm die Zuspitzung der emotionalen Bewegung. Ich spüre, wie sehr bewegt ich bin, als ich ein Lied über die Lippen bringen will. Ein letztes Umarmen, noch mal Winken ... - Ach jaaa, wir wollten doch noch ein Foto machen, das fällt mir noch im letzten Moment ein - aber leider zu spät, das Kontrollpersonal hinter der Absperrung winkt ab. Schade, bleibt nur noch ein allerletztes Zuwinken vor dem Abflug.

Von der Abflughalle aus gehe ich zur Aussichtsterrasse, um noch etwas von der Atmosphäre am Flugfeld mitzubekommen. Die Maschine, mit der meine Lieben fliegen werden, steht in Flugvorbereitung in der Nähe der Aussichtsterrasse. Ich beobachte das Geschehen an der Maschine mit Treibstoffversorgung, Catering- und Gepäckbeladung. Die Passagiere gehen an Bord. Ich schaue, ob ich meine Lieben dabei finde - nein, sie sind wohl schon durch. Meine Aufmerksamkeit fällt auf einen Koffer, der einsam und ganz allein inmitten des Treibens stehen geblieben ist. Wird nun jemand sein Gepäck vermissen?

Pünktlich bewegt sich die Boeing 777-300 ER mit Hilfe eines Manöverierwagens von ihrem Platz. Die schwarz-gelb-karierten Follow-Me-Wagen fahren vor, die Turbinen gehen in Betrieb, das Flugzeug kommt an der Aussichtsterrasse entlang, bevor es auf die Startbahn rollt. Verflixt, ausgerechnet in diesem Moment ist die Fotobatterie leer. Och nee - nun hätte ich bei dem Wetter so schöne Aufnahmen vom Start machen können. Ich winke noch einmal zur Fensterreihe. Die Maschine rollt in Startposition ... - ihr Turbinengetöse wird immer lauter ... - sie nimmt Geschwindigkeit auf ... wird immer schneller ... - dann hebt sie von der Rollbahn ab ... - und in einer großen Nordostkurve entschwindet sie meinem Blick in den Himmel.

Meine Herzensgrüße fliegen nach Indien mit und mit ihnen ein deutsches Weihnachtslied.

Herzlich grüße ich ins Myheimat-Land
Kirsten Mauss

mit Fotos vom 20.11.2013
(durch die Glasscheiben aufgenommen)

  • Hier wird das Flugzeug in Bewegung gesetzt und ein kleiner schwarzer Koffer bleibt zurück.
  • hochgeladen von Kirsten Mauss
  • Bild 9 / 14
  • Der Koffer wurde gesichtet und mitgenommen.
  • hochgeladen von Kirsten Mauss
  • Bild 13 / 14

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7 Kommentare

Gerade habe ich mich im Abschied auf dem Flugplatz dabeigefühlt ..., liebe Kirsten !
Beim zweiten Lesen dann realisiert , das der Abschied "nur" für Wochen ist und Herzensgrüße mit einem deutschen Weihnachtslied von Dir dabei sind ...
Schön erzählt ...
LG Roswitha

Ich lasse Dir viele liebe Grüße hier,!

Von Abschieden am Flugplatz habe ich mich schon vor vielen Jahren verabschiedet!
Du kannst Dir vill. vorstellen warum?
Es reißt mir zu großes Loch in Herz !!

Wünsche guts Nächtle!!
Gundula

Ihr Lieben, herzlichen Dank für alle Eure schönen begleitenden Worte.

Im Moment des Abschiednehmens spüren wir Trennung und Trennung erleben wir als schmerzlich. Es war aber auch ganz viel Wiedersehensfreude dabei (wir sehen uns sonst im Laufe eines Jahres nur wenige Male). Dazu gesellte sich die Vorfreude auf das, was sich meine Weggefährten von ihrem Aufenthalt in Indien versprechen. So lag bei diesem Treffen am Flughafen viel Verbundenheitsgefühl in der emotionalen Bewegtheit. Damit war es bei auch gespürter Wehmut ein "leichter" Abschied ... in die geteilte Freude hinein. Inzwischen habe ich Nachricht bekommen, dass meine Lieben gut an ihrem Zielort angekommen und glücklich über ihre Zeit dort sind.

Zum Abschied habe ich von ihnen eine ganz wunderbar gesprochene Heil-Meditation auf CD geschenkt bekommen. Ich bin so begeistert von dieser Aufnahme, dass ich sie jeden Abend oder auch zwischendurch mal höre. Sie beinhaltet das Thema "Loslassen" und sich in einer Tiefenentspannung mit unserer Schöpfungskraft zu verbinden - eine Erfahrung, die in ein Empfinden von Freiheit und Frieden, Liebe und Licht führt. Wer sich dafür interessiert, möge mir eine PN schicken.

Das Lied, das ich meinen Freunden mit Herzensgrüßen mit auf die Reise gegeben habe, ist die wunderschöne "Weihnachtsmotette" von F. Silcher (1789 - 1860), die wir mit dem Chor für unser Weihnachtskonzert am 20.12. in der Franz-von-Assisi-Kirche in Allermöhe einüben. Ich habe bei You-Tube nach einer Aufnahme gesucht und bin fündig geworden. Wer Sinn dafür hat, kann hier hören: http://www.youtube.com/watch?v=hGrxWFKBEoo
Der Text kommt aus alter christlicher Tradition und baut in meinem Bewusstsein eine "goldene" Brücke vom Abendland übers Morgenland nach Indien.
Ich wünsche mir einfach mal, es würde sich in Indien ein Chor zusammenfinden, der diese Motette zu Weihnachten singt ... :-))) Ob das "Göttliche" wohl für Erfüllung sorgen wird?

Seid alle herzlich gegrüßt
Kirsten

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