Landesverband der Freien Wähler in Hamburg gegründet
Nach süddeutschem Vorbild hat sich in Hamburg ein Landesverband Freie Wähler (FW) gegründet. "Sachbezogen - unabhängig - bürgernah" lautet das Motto der neuen politischen Gruppierung. "Mit der Gründung eines eigenen Landesverbandes wollen wir als unabhängige Wählervereinigung an der Elbe parlamentarisch mitwirken", sagt der Gründungsvorsitzende Roland Nussbaumer, der auch Bundesvorstandsmitglied bei den Freien Wählern ist. Nussbaumer ist Telekommunikations-Unternehmer und Mitglied des CDU-Wirtschaftsrats.
Als einen Grund für die Gründung der Wählergemeinschaft nennt Nussbaumer "die für Hamburg gefahrvolle Schulpolitik des schwarz-grünen Senats". Ausdrücklich unterstützt der FW-Landesverband das Netzwerk "Eltern für gute Schulen", das gegen die Einführung der sechsjährigen Primarschule kämpft.
Auf der Bundesliste der Freien Wähler zur Europawahl am 7. Juni kandidiert Nussbaumers Frau Annette auf dem aussichtsreichen Platz vier. Sollten die FW die Fünf-Prozent-Hürde überspringen, würde die Hamburgerin ins Europaparlament einziehen. Die FW bezeichnen sich selbst als "neue Kraft der bürgerlichen Mitte".
Quelle: Hamburger Abendblatt 22.04.2009
http://www.abendblatt.de/daten/2009/04/22/1131355....
In Bayern und Baden-Württemberg machen die Freien Wählergemeinschaften der herkömmlichen Parteienlandschaft schon lange richtig Dampf und erzielen, vor allem bei den Kommunalwahlen, auch beachtliche Erfolge. Ohne diese lokal und regional ausgerichtete politische Konkurrenz hätten sich die in den südlichen Bundesländern erfolgreichen Unionsparteien CDU und CSU in den zurückliegenden Jahren nicht so schnell von verstaubten Positionen zurückgezogen. Bisweilen erschien mir der Druck der Freien größer zu sein als der von Rot-Grün, auch wenn grüne Kommunalpolitiker in Städten wie Tübingen mit Sensationserfolgen auf Bürgermeistersessel vorrücken konnten. Dass die südlichen Vorbilder nun verstärkt im Norden Schule machen, ist durchaus eine interessante Entwicklung.