Kunstmuseum Moritzburg
Die Moritzburg erbaut im späten 15. Jhd, von Kardinal Albrecht wandelte sich zu einer Kunstgalerie. 2008 eröffnet, zeigt diese eine interessante Vielfalt an Gemälden, Fotografien und historische Skulpturen, Zeugnisse Halles langer Geschichte. Hier befinden sich u.a. der Taufbrunnen aus St. Briccuis in Trotha.
Im Moment sind Gobelins, asiatische Münzen und das verlorene Gemälde von Lionell Feininger, sowie die interessanten Dauerausstellungen zu sehen.
Numismatik
Asiatische Münzen, darunter unglaubliche Raritäten, sind in zwei Räumen der Moritzburg ausgestellt. Japanische Münzen, Sim-Karten ähnlich, sind zu besichtigen. Silberbarren, japanische Papiergeld, auch Messer - und Spatengeld warten auf den interessanten Betrachter.
Meine Favoriten waren u.a. das bunte Porzellanspielgeld und Schuldtoken.
Ein Münzschwert wehrte Dämonen ab...
Gobelins
Eine zweite Ausstellung, textiler Art, sind Gobelins. Einige in kräftigen Farben, andere in Pastel gehalten. "Einfaches" und sehr kompliziertes, geben einen Einblick in diese Kunst. Bemerkenswert sind die Wandbilder - die Gärtnerin - mit den verschiedenen Webrichtungen, Materialien und der unterschiedlichen Stärke des Materials. Im Gobelin - Bildung und Erziehung im Sozialismus - sind viele interessante Details zu entdecken. Ebenso bemerkenswert das Wandbild - Farne -. Eine Kuratoren Führung ist sehr empfehlenswert. Ich glaube es wird nicht mein letzter Besuch sein.
Im Mittelalter war eine Gobelin Werkstatt ein Muss für jeden Herrscher. Diese Werkstätten verursachten immense Kosten. Vorfinanzierung durch die Anschaffung der Webstühle, Lohn der Weber, des Garns, ebenso das Einkaufen von Vorlagen und deren Ränder. Auch Rubens entwarf Ränder, die zu Beginn für jeden einzelnen Gobelin angefertigt wurden.
Im Palast von Holyroodjhouse sind z. B. zwei prächtige flämische Gobelins gehängt - der Fisch- und der Gemüsemarkt - , mit sehr realistischen Darstellungen dieser Märkte. Die Design fertigte David Tenier an.
Gewebt wurde mit Wolle, Seide und auch mit Gold-und Silberfäden, eine Art Sparanlage. Die Fäden wurden bei Bedarf herausgezogen.
So wurden Sets von Wandbehänge im Voraus gewebt, in der Hoffnung auf sofortigen Verkauf. In vergangenen Jahrhunderten waren Mythologische Geschichten, die z. B. um Diana, Dido, Zeus, Herkules und Niobe sehr populär. Natürlich auch Szenen aus der Bibel.
Später änderte sich der Geschmack und historische Ereignisse oder historische Figuren wie Kleopatra, Alexander, der Große oder Diogenes waren populär. Floristische Motive oder Königlichen Pferde waren andere Motive. Eigentlich war der erste Werkstatt in einem Kreuzgang eines Klosters untergebracht.
Viele französische Hugenotten Familien waren wahre Meisterweber und von deren Familiennamen erkannte man, ah Weber.
Die Unterschied zwischen Flämischen und anderen Gobelins, die flämischen Weber nutzten ungebleichtes Garn, als Längsfaden.
12/13 Jh im Halberstädter Dom Museum ist ein Teppich ausgestellt, von Stiftsdamen im 12. Jhd angefertigt. Ich glaube 11 Meter lang.
Der Eingang ist nicht leicht zu finden.
Es kam auch zu einen Skandal, Charles I von Großbritannien orderte einige Gobelins. Leider zahlte er entweder gar nicht oder viel zu spät und nicht genug. Dies betraf mit nur die Weber, sondern auch deren Familie und die Lehrlinge. Die hungernden Weber riefen ihr Landsleute in den Niederlanden um Hilfe an. Der Lohn wurde danach gezahlt.
In einem Jahr orderte er über 500 paar Schuhe, Pantolette, Slipper, Stiefel und alles was ein Monarch unbedingt benötigte. Charles I wurde später 1649 geköpft, der Enkel Maria Stuarts.
Noch eine kleine Geschichte um Gobelins, einer der Hochland Clan Chefs lud den König ein und ließ mitten im Wald ein Schloß aus Bäumen errichten, in dem mehrere Wandbehänge gehängt wurden. * Leider vergaß ich welcher, entweder Argyll oder Atholl.
Um 2000 webten im Stirling Castel, Weberinnen ein Set Gobelins mit der Geschichte vom Einhorn.
Einiges zur Geschichte der Moritzburg, die
http://www.stiftung-moritzburg.de/moritzburg/bauge...
Am Tag des offenen Denkmals spielte Herr Trutsch, aus Leipzig, Musik aus vergangenen Jahrhunderten auf dieser Orgel.