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Die Suche nach dem Lapis philosophorum, dem Stein der Weisen

  • Versuchsreihe zur Herstellung der Originals
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zeigt die neue sensationelle Ausstellung des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle (Saale). Vom antiken Papyri, in Wittenberg ausgegrabene Laborgefäße, an einigen klebt noch Philosopherdreck*, und Illustrationen. Forscher/innen gehören auch dazu, wie ein Foto der Großforschungsanlage CERN. Diese superbe Ausstellung umspannt schon einige Jährchen der Forschungsgeschichte der Menschheit.
* eine Mischung aus Lehm und Häcksel zur Ummantelung der Retorte

Destillationsgefäße zur Herstellung von Ölen und Parfümen sind seit etwa 5500 Jahren bekannt, ausgegraben auf dem Gebiet des heutigen Irak. Die reine Kunst der Magie, wie Paracelsus sie nannte, entstand im 2.-3. Jh. in Alexandria, Ägypten. Eine sehr bekannte Alchimistin der Antike war Marie, die Jüdin, vielleicht stammt der Papyrus aus ihrem Labor? Schwarz der Marie!
Seit ewigen Zeiten suchten Alchemisten eine Formel, um unedle Metalle in Edles, wie Gold oder Silber, umzuwandeln.
Im herzoglichen Archiv Stolberg-Wernigerode lagert eine Probe - das Stolberger Rubinlein - aus dem Jahre 1598. Der Alchemist Essaias Stumpfeld bot sie dem Fürsten Stolberg-Wernigerode zum Kauf.

Es gab zwei Richtungen in der Alchemie, die medizinische, um Arzenei herzustellen und die chemische, die Umwandlung der unedlen Metalle.
In adligen Laboren experimentierten viele Prinzessinen um Arzenei und Öle herzustellen, die größte davon die Annaburg, bei Wittenberg. Kurfürstin Anna von Sachsen (1532-85), Tochter König Christian III von Dänemark und Norwegen, war auch als "Mutter Anna" und "Sachsens erste Apothekerin" bekannt.
Alchemisten hatten einen guten Stand bei Hofe, vertrieben diese nicht nur die Langweile, an so manchen Abenden. Mit Zauberbuch, - stab, -spiegel und Zauberkreis .... Alles begann mit einen Schutzkreis aus Kreide mit Symbolen und Buchstaben - ein Tetragramm - . Sie beschwörten Elementargeister, Planetengeister und Dämonen aus der Unterwelt, sprachen Hebräisch, Griechisch und Latein. Horoskope erstellen und diese auf den neusten Stand zubringen gehörte natürlich auch dazu. Einer der Schwarzkünstler war der Pfälzer Johann Heidenberg/ Abt Trithemius - er beschwor Achilles, Hecktor und auch David und zwar am Hofe Maximilian's I. In manchen Geisterbeschwörungen wurde ein Zaffetica geräuchert. Auch Päpste war die Alchemie zugetan.
Antimonii wurde in unseren Breiten oft verwendet, während an der Pariser Uni die Studenten einen Eid leisteten mußten, dieses nicht zu nutzen. Es ist übrigens Bestandteil von Aqua Toffana - Arsen, Antimonii und Bleioxid, Belladonna - nicht zu empfehlen, tödlich.
Während Magier, Alchemisten und Nekromanten, Astrologen, Kabbalisten sich am Hofe tummelten und in der Gunst der Herrschenden standen wurde Kepler's Mutter 1620 als Hexe angeklagt und nur durch seinen Einfluß erwirkte er einen Freispruch. Kepler erstellte für Wallenstein ein Horoskop.
Issac Newton's verschlüsselte lieber seine Experimente und Meinung zu einem künstlich geschaffenen Lebewesen.
Die Umwandlung eines unedlen Metalles zu Gold ist noch niemanden gelungen, aber Weißes Gold aus Meissen, gibt es schon seit einigen Jahrunderten.

Information über Anneburg und Anna von Sachsen
http://annaburger-chronisten.de/inhalt/annaburg/interessantes/alchemie/
http://saebi.isgv.de/biografie/Anna,_Kurf%C3%BCrst...(1532-1585)

Natürlich kommt diese Ausstellung nicht allein, ein Vortragsreihe, Kuratoren-führungen und Führungen sind buchbar. Audioguide ist auch erhältlich.
Vom Bahnhof, Hauptausgang fährt die Linie 7 direkt zum Museum.

Fotografie mit freundlicher Genehmigung:
Landesmuseum für Vorgeschichte Sachsen-Anhalt

  • Versuchsreihe zur Herstellung der Originals
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  • Stolberger Rubinlein, der Stein der Weisen - glasartig aus Arsen-, Antimon- und Quecksilbersulfid - von Essaias Stumpfeld -
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  • der junge König, die perfekte Materie Herzog Ernst Ludwig zu Sachsen-Meiningen Chymica, koloriertes Manuskript 1696-1709 - Thüringisches Staatsarchiv Gotha
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  • Papyrus Leidensis X, 3. Jh.n.Chr. zeigt die die gold- und silberartigen Legierungen aus unedlen Metallen, Grundlage der späteren Versuche © Rijksmuseum van Oudheden, NL
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  • Pergament einer Adeptin, aus dem Buch Chrysopoeia, Codex Marcianus Graecus, Anfang 11. Jh. © Biblioteca Nazionale Marciana, Venedig
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1 Kommentar

herrliche Bilder, 1000 Dank für den spannenden Text !

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