So geh'n die Spartans, und die Spartans gehen so
Die Spartans-Footballer sind gleich nach den Ulmer Basketballern das Top-Team der Region. In der letzten Saison Vizemeister in der 5. Liga und in die Bayernliga aufgestiegen, haben sie da die Konkurrenz geschockt, die 4. Liga gerockt. Der Liganeuling ist grandios durchmarschiert, hat alle neun Spiele (zum Teil haushoch) gewonnen und steht als bestes Team der doppelgleisigen Bayernliga in den Playoffs (Aufstiegsspiele zur 3. Liga). Die Spartans dürfen am 13. September das Halbfinale (gegen Erlangen Sharks) bestreiten, bevor es dann am 27. September im Finale vermutlich erneut gegen stärksten Liga-Konkurrenten geht: die an diesem Wochende mit 30:24 geschlagenen Burghausen Crusaders. Aufgrund des guten Abschneidens in der Liga werden beide Matches im Dietrich-Lang-Sportzentrum ausgetragen.
"Mission Perfect Season" lautete zuletzt die Losung vor jedem Match. Und "Mission Perfect Season" ist auch das Zielmotto für die Aufstiegsspiele.
Der Erfolg des Tabellenführers der bayerischen Oberliga ist das Ergebnis harter Trainingsarbeit, guten Coachings, wunderbaren Unterstützens durch Physios, Wasserträger, Fans, Cheerleader, Sponsoren, der tollen ehrenamtlichen Arbeit der "Abteilungsleitung Football im TSV 1880 Neu-Ulm" - und nicht zuletzt des Willens und Könnens der Team-Player auf dem Platz.
Nach Burghausen sind Mannschaft und "Tross" rund 15 Stunden unterwegs gewesen, insgesamt neun Stunden Busfahrt. Imponierend det Janze! Amateursportler, die ihre Freizeit opfern, nicht nur an den zeitaufwändigen und Energie-zehrenden Spieltagen, sondern an vielen, vielen harten Trainingsabenden. Da springt so mancher, der anfänglich Feuer und Flamme für den attraktiven Sport war, wieder ab - zumal nicht Geld verdient wird, sondern zusätzlich Kohle (zum Beispiel für die nicht ganz billige Sportbekleidung) reingebuttert werden muss. Das verlangt Respekt ab.
Und dabei ist der Liga-Abschluss an der Tabellenspitze nur eine Etappe, eine grandiose zwar, aber richtig Ernte eingefahren wird erst am 13. September (Halbfinale, gegen Erlangen Sharks) und am 27. September (Finale, vermutlich gegen Burghausen - wenn die Crusaders ihr Halbfinale gewinnen) in den beiden Aufsstiegsspielen. Zwischendurch steht nur noch das nachzuholende Heimspiel (geplant: 9. August) gegen den – wenn er denn noch antreten will - Tabellenletzten aus Plattling an, der noch kein einziges Spiel gewinnen konnte.
Die Burghausen Crusaders hatten am letzten Sonntag die Neu-Ulm Spartans zu Gast. Als vor Saisonbeginn die Spiel-Termine gesetzt wurden, hatte niemand ahnen können, dass dies ein echtes Spitzenspiel werden würde. Tatsächlich kam am letzten regulären Spieltag mit den Spartans der bislang verlustpunktfreie Tabellenführer an die österreichische Grenze. Da galt es den Tabellenzweiten zu schlagen, der in Neu-Ulm nur knapp den Kürzeren gezogen hatte und mit schlappen neun Punkten mehr auf dem Scoreboard nicht nur Neu-Ulms Superserie geknackt, sondern auch die Meisterschaft gewonnen hätte.
Es wurde ein Spitzenspiel, Werbung für den Amateursport. Vor bislang höchster Publikumskulisse im Stadion unter der Burg lautete nach sportlich-fairem Kampf auf für diese Spielklasse höchstem Niveau das Endergebnis Burghausen Crusaders gegen Neu-Ulm Spartans 24:30 (0:7 / 14:14 / 10:6 / 0:3). Damit behalten die Neu-Ulmer eine blütenreine Weste. Alle anderen Teams in beiden Gruppen der bayerischen Oberliga haben mindesten zwei Spiele verloren und damit vier Verlustpunkte.
Spartans-Chefcoach Daniel Koch resümierte: "Das war sicher das beste Spiel der Bayernliga-Saison. Es wurde auf sehr hohem Niveau geführt. Beide Teams haben sich im Vergleich zum Hinspiel immens gesteigert, und es war ein Duell auf Augenhöhe. Die sehr starke Offense Line der Crusaders und ihre fast nicht zu überwindende Laufverteidigung haben uns vor große Probleme gestellt, weshalb es wichtig war, dass unser Passspiel immer gefährlich war und in den richtigen Momente mit Big Plays zu Punkten geführt hat. Auch für unsere Defense war das Spiel eine große Herausforderung, so viele Punkte haben wir in diesem Jahr noch nicht kassiert. Allerdings können wir aus den gemachten Fehlern sicher lernen und noch sicherer werden."
Wirklich gewonnen sei noch nichts, warnt Koch. "Wir haben eine sensationelle, superschöne Serie mit neun von neun möglichen Siegen hingelegt. Aber kaufen können wir uns dafür noch nix. Wir dürfen aber darauf hoffen, vor den eigenen Fans im September die Meisterschaft und den Aufstieg klar machen zu können. Die Ausgangsbedingungen sind sehr gut. Wirklich feiern können wir aber erst, wenn wir auch beide Playoff-Partien noch für uns entschieden haben." Die "Mission Perfect Season" setze absolutes Wollen voraus. Daran will er zusammen mit der Mannschaft arbeiten.
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