Zum Abschied gab’s wehende Taschentücher- Rektor der Grundschule Südost Wolfgang Hackel in den Ruhestand verabschiedet
. Dass Wolfgang Hackel als Schulleiter der Grundschule Südost mehr als
geschätzt war, daran dürfte spätestens nach seiner Abschiedsfeier kein Zweifel mehr bestehen. Vor wenigen Tagen ist er im Beisein seines Kollegiums, der Schüler der Grundschule Südost sowie zahlreicher Weggefährten in den Ruhestand verabschiedet
worden. Auch der Zweite Bürgermeister Anton Gollmitzer war in Vertretung von
Oberbürgermeister Gerhard Jauernig unter den Gratulanten und würdigte das
außergewöhnliche Engagement des Vollblut-Lehrers.
Auch Hackel blickte zurück und berichtete aus seiner Schulzeit, als sich noch acht Klassen ein Klassenzimmer teilten und die Lehrerin ein strenges Regiment führte. Mit seiner Tätigkeit als Lehrer verbinde er sehr viele schöne Erinnerungen, betonte Hackel, etwa Fahrten ins Lonetal, Besuche der Kletterwand oder das jährliche Aufstellen des Maibaumes.
Das Kollegium hatte sich gemeinsam mit den Schülern einiges einfallen lassen, um Hackel gebührend zu verabschieden. Die Schüler der Klasse 3b trugen ein selbst geschriebenes Gedicht vor, das Hackel als „tollen Mann“ auswies. Dabei erfuhr das Publikum einige Details aus dem Alltag des Rektors, der am Wochenende gerne Theaterkulissen bastelte und PC-Probleme auch schon mal hemdsärmelig löste. „Wir lassen in nur ungern gehen“,
reimten die Kinder. Der Kinderhort Don Bosco sang das Lied „Goodbye, Herr Hackel“ und das Lehrerkollegium gab einen Ausblick, wie es um den Schulalltag im Jahr 2027 bestellt sein könnte.
Die Schüler der zweiten bis vierten Klassen führten das Theaterstück „Fremde werden Freunde“ auf, begleitet wurden sie dabei vom Schulchor unter Leitung von Konrektorin Maria Hubensteiner. Das Stück nach einer Erzählung von Rolf Krenzer und Reinhardt Horn handelt von den beiden Ländern Gelbland und Blauland und thematisiert auf kindgerechte
Weise Fremdenhass und Integration. In blauen und gelben Kleidern gewandet, zeigten die Kinder, wie Menschen aus unterschiedlichen Kulturen aufeinander zugehen können. „Das Stück wurde unter dem Eindruck des Mauerfalls in Deutschland uraufgeführt. Jetzt passt es wieder in unsere Zeit“, erklärte der sichtlich gerührte Schulleiter. Bevor die Schüler in
ihre Klassen zurückkehrten, winkten sie dem scheidenden Rektor mit wehenden
Taschentüchern zu.
„Wolfgang Hackel war Lehrer mit Leib und Seele“, beschrieb Gollmitzer seinen
langjährigen Stadtratskollegen in seiner Dankesrede. Dieser sei nicht nur ein kompetenter Ansprechpartner für sein Kollegium und seine Schützlinge gewesen, sondern habe seine schulischen Erfahrungen auch in den Stadtrat miteingebracht und so etwa entscheidend zum Neubau der Grundschule Südost in Passivhausbauweise beigetragen – übrigens Jahre,
bevor Hackel an eben jener Schule Rektor wurde.
Konrektorin Maria Hubensteiner betonte, dass Hackel die Schule mit Optimismus und Tatkraft aufgebaut, „Kinderkrankheiten“ erfolgreich behandelt und die Schule fit für die Zukunft gemacht habe. Schulamtsdirektorin Evelyn Schier hob hervor, dass Hackel seine Schüler zu Verantwortungsbewusstsein erzogen und sie zu Leistung angespornt und dabei stets eine klare Linie vertreten habe. Hackel habe das Schulamt durch sein
Verantwortungsbewusstsein und seine Entscheidungsfreude oft entlastet und könne nun auf eine „eindrucksvolle Lebensleistung“ zurückblicken. Schier nutzte außerdem die Gelegenheit, Hackels Nachfolgerin Hannelore Lukas, vorzustellen, die derzeit noch als Rektorin an der Grundschule in Burtenbach tätig ist.
Wolfgang Hackel trat 1977 in den Schuldienst ein. Nach Stationen an der Hauptschule Krumbach, der Volksschule Bibertal, der Volksschule Leipheim und der Hauptschule Günzburg wurde er 1991 zum Konrektor der Grund- und Teilhauptschule I Wettenhausen ernannt. 1997 wechselte er in den Landkreis Dillingen als Rektor an der Grundschule
Bächingen. Im Jahr 2005 kam Hackel an die Alois-Kober-Grundschule Kötz und leitete schließlich ab 2009 die Grundschule Südost in Günzburg. Dort war er zuletzt für 193 Schülerinnen und Schüler in 8 Klassen sowie 17 Lehrer verantwortlich.