So lebt es sich plastikfrei
Vortrag bei den Gartlern im Kreislehrgarten
Die Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege im Landratsamt und der Kreisverband der Gartler laden mit einem Spezialthema jedes Jahr zu einem „Frauentreffen“ in den Kreislehrgarten. Da „Plastikfrei leben“ nur gemeinsam angegangen und dies vielleicht auch über „Stammtische“ kommuniziert werden kann, waren diesmal zehn Prozent der Teilnehmer auch Männer. Die Hanns-Seidel-Stiftung hatte dazu als Referentin die Journalistin und Buchautorin Sylvia Schaab aufgeboten. Sie berichtete praxisnah aus ihren Erfahrungen in der eigenen Familie, ihrem Beruf und eben von Stammtischen mit Gleichgesinnten, die sich in den verschiedensten Orten zum Erfahrungsaustausch zwischenzeitlich gebildet haben. Aber auch die über 50 SeminarteilnehmerInnen gaben Einblick in ihre Erfahrungen und Aktionen.
Nur gemeinsam kann gegen den Maloch Plastik angegangen werden. Immerhin sind zwischenzeitlich über acht Millionen Tonnen im Meer angekommen und über die Nahrungsaufnahme schon im Blut des Menschen nachgewiesen. Der Appell lautete, Finger weg wenn PVC, PC, PET, PS und PU drauf steht. Verstecktes Plastik ist aber z.B. auch im Kaugummi, beschichteten Kinderbüchern und Pfannen. Doch wo liegen die Alternativen? Einfach frisches, saisonales Gemüse und Obst unverpackt im Korb oder Stofftüte vor Ort beim Erzeuger, im Hofladen, Wochenmarkt oder Spezialladen einkaufen. Hier einfach mehr lokal denken. Aber auch auf bestimmte Produkte verzichten bzw. auch selber machen, Gebrauchtes kaufen und upcyclen. Rege war dann der Erfahrungsaustausch über das Haare waschen mit Roggenmehl und die Wäschepflege mit Efeu und Kastanien. Wobei bei Letzterem nicht die ersten Erfahrungen mit der Weißwäsche gesammelt werden sollten.
Tipps gab es für den Haushalt, für die Kleidung sowie für die Arbeit, für unterwegs und die Freizeit. Brotzeitdosen und Trinkflaschen aus Edelmetall sind langlebiger und umweltfreundlicher. Eine Lanze wurde für das Cradle to Cradle-Prinzips gebrochen. Dahinter steckt die Idee, von Anfang an in kompletten Produktkreisläufen zu denken und auf diese Art erst gar keinen Müll im herkömmlichen Sinn entstehen zu lassen. Wir sollten auch nur das kaufen was wir brauchen, dann wirft man dann auch weniger weg. Glaskaraffen auf dem Tisch sind auch schöner als Plastikflaschen.