Frau Wald im Wald
Wenn an einem klaren Frühlingstag die Morgendämmerung anbricht, hält mich nichts mehr im Haus. Ich möchte raus, im Morgendunst baden und das Vogelfrühkonzert genießen, das Erwachen des neuen Tages erleben.
Es ist alles Routine und fliesst in einer Bewegung: Hund ins Auto, hoch zum Wald fahren, Nordicwalking Stöcke rausholen, der Hund ist schon im Gebüsch verschwunden.
Seine Arme umgreifen mich und ich lache, freu mich mit ihm, wir tanzen den Waldreigen. Schritt für Schritt zieht er mich in seinen Bann, dem ich nie widerstehen konnte. Ich fühle mich bei ihm „sauwaldwohl“.
Noch leuchtet das lichterfüllte Blätterdach maigrün. Die schräge Morgensonne schickt ihr Leuchten durch hohe Stämme und entzündet das hohe Waldgras. Der See liegt ruhig, teils bedeckt mit Blütenstaub. Meine Augen streifen über Grün und seine Variationen, verweilen und schlemmen.
Die Pfoten der Hündin trommeln über nadligen Waldboden. Frösche knarren und quaken im Uferbereich. Eine einsame gelbe Wasserlilie wartet auf die Sonne.
Auf der anderen Seite des Tümpels geigen Grillen. Über mir schmettert der Buchfink in den hohen Fichten, der rastlose Zilpzalp ruft unablässig seinen Namen, die Meisen pfeifen ihre Reviergesänge. Zur Windstille gesellt sich laut Ruhe. Der Wald und ich am Frühlingssonntagmorgen.
Sehr schön geshrieben, ich habe es gerne gelesen !