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Zweiter Bericht der Staatsregierung zur sozialen Lage in Bayern

Jahresbericht entlarvt Konzeptlosigkeit der Staatsregierung

Kinderarmut, Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen, Gesundheits-prävention und Hausärzteversorgung sind offensichtlich immer noch Reizwörter für die bayerische Staatsregierung. Das ist die Erkenntnis der FW-Landtagsfraktion nach dem Expertengespräch zum Kapitel „Gesundheit“ des zweiten Berichts der Staatsregierung zur sozialen Lage in Bayern im Ausschuss für Umwelt und Gesundheit. Die oben aufgeführten Themen würden nur am Rande behandelt werden. „Auf aktuelle Probleme wie z. B. das zunehmende Koma-Saufen wird konzeptionell überhaupt nicht eingegangen“, ärgert sich Dr. Hans-Jürgen Fahn, MdL (Erlenbach) und Mitglied des Ausschusses für Umwelt und Gesundheit.

Auch die Auswirkungen der Kinderarmut auf den Gesundheitszustand würden im Bericht fehlen, geschweige denn Lösungen für dieses gesellschaftliche Problem angeboten werden. „Da wird zwar von sozioökonomischen Einflüssen gesprochen, aber die Verbindung zum Gesundheitszustand von Kindern bleibt einfach ausgeklammert“, kritisiert der gesundheitspolitische Sprecher der FW-Fraktion Dr. Karl Vetter, MdL (Cham). Dabei wäre gerade hier Prävention besonders angebracht. Nach Schätzungen des Sachverständigenrates könnten 25 bis 30 Prozent der Gesundheitsausgaben durch langfristige Vorsorge eingespart werden. „Hier wird die Konzeptlosigkeit der Staatsregierung besonders deutlich“, so Vetter weiter.

Das Problem der flächendeckenden hausärztlichen Versorgung bleibe in dem Bericht sogar völlig unerwähnt. So sank laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung die Zahl der Hausärzte von 54 Prozent (1996) bis 2007 auf unter 49 Prozent. „Schon jetzt gibt es in Bayern Regionen, die Versorgungsgrade unter 100 Prozent aufweisen. In Ansbach beispielsweise ist das deutlich der Fall“, erklärt Vetter. Die sinkende Zahl der Studenten in diesem Bereich würde die künftige Entwicklung noch düsterer aussehen lassen.

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