VIER PFOTEN protestiert gegen Entwurf des neuen EU-Tiergesundheitsgesetz Streunende Heimtiere sollen als „Wildtiere“ kategorisiert werden-Onlinepetition gestartet
Ab heute diskutiert die EU-Kommission, der Europäische Rat und das Europäische Parlament über den Entwurf für ein neues EU-Tiergesundheitsgesetz. Darin wird zwischen Haus- und Streunertieren unterschieden. Streuner werden als Wildtiere klassifiziert, was eine Verschlechterung ihres Rechtsschutzes nach sich ziehen würde. Die Stiftung VIER PFOTEN kritisiert den Gesetzesentwurf aufs Schärfste, denn damit wäre es zum Beispiel leichter, streunende oder freilaufende Tiere bei der Jagd zu erschießen. Hier hat VIER PFOTEN jetzt einen Online-Protest gestartet. VIER PFOTEN fordert die EU-Kommission dazu auf, eine überlegtere Definition zu wählen. Gemeinsam mit der Albert Schweitzer Stiftung und TASSO e.V. hat VIER PFOTEN sich außerdem schriftlich an Bundesminister Christian Schmidt gewandt. Als nationaler Vertreter Deutschlands soll Schmidt den EU-Gesetzesentwurf nicht akzeptieren.
Birgitt Thiesmann (51), Leiterin des „Kompetenzzentrum Heimtiere“ von VIER PFOTEN:
„Mit dem neuen Tiergesundheitsgesetz will die Europäische Kommission die derzeit gültigen, über 200 EU-Gesetzgebungen zum Thema Tiergesundheit vereinfachen und vereinheitlichen. Dies ist prinzipiell positiv zu sehen, darf aber nicht auf Kosten der Tiere geschehen! Wie soll ein Jäger denn unterscheiden, ob er es mit einer 'wilden' Katze oder einem gehaltenen Heimtier zu tun hat? Die Anzahl der getöteten Hunde und Katzen könnte durch die neue Definition dramatisch ansteigen.“
Was spricht gegen die Definition von Streunern als Wildtiere?
Wer Streuner als „Wildtiere” definiert, ignoriert damit wissenschaftlich belegte, grundlegende Unterschiede zwischen Wild- und Heimtieren. Die Definition setzt sich über tausende Jahre Menschheitsgeschichte hinweg, in der unsere Vorfahren Hunde und Katzen domestiziert haben. Die neue Definition offenbart ihre Irreführung auch darin, dass sie einen Tiger, Löwen oder Elefanten, der in einem Zoo gehalten wird, nicht mehr den Wildtieren zuordnet.
Die Domestizierung bewirkt in Tieren gravierende Verhaltensveränderungen: Streuner teilen ihren Lebensraum mit den Menschen und suchen deren Nähe. Ein Wildtier ist dagegen scheu und meidet den Menschen.
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Wo ist das Problem? Haustiere erkennt man daran, dass sie in der Obhut von Haltern sind und dann wird nicht geschossen. Natürlich gibt es da auch mal Irrtümer oder tatsächlich schwarze Schafe unter den Jägern, aber das wird ja verfolgt.