Unterführung an der B 10 bei Leinheim kommt nicht OB Jauernig im Stadtrat: „Wir sind alle sehr enttäuscht“
Günzburg. Enttäuschung in Günzburg: Die Unterführung an der Bundesstraße B 10 an der westlichen Abzweigung nach Leinheim kommt vorerst nicht. „Wir konnten leider nicht alle Teilflächen erwerben, die für die Umbaumaßnahme erforderlich gewesen wären“, berichtete Oberbürgermeister Gerhard Jauernig im öffentlichen Teil der letzten Stadtratssitzung, wie die Stadt in einer Pressemitteilung informiert
Den Bau einer Unterführung hatte der Stadtrat in seiner Dezembersitzung im vergangenen Jahr beschlossen. Hintergrund ist, dass der Weg für Fahrradfahrer und Fußgänger, die von Leinheim über die Bundesstraße Richtung Stadt wollen, aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens besonders gefährlich ist – vor allem für Kinder und Jugendliche, die mit dem Fahrrad zur Schule fahren wollen.
Beabsichtigt war deshalb, im Bereich der Abfahrt eine beleuchtete Unterführung noch in diesem Jahr zusammen mit dem Staatlichen Bauamt zu realisieren . Doch daraus wird jetzt nichts: Für die Baumaßnahme war zunächst der Ankauf von angrenzenden Teilgrundstücken notwendig. Seit dem Stadtratsbeschluss vom Dezember hatte die für Grunderwerb zuständige Servicestelle mit tatkräftiger Unterstützung von 2. Bürgermeister Anton Gollmitzer und dem Tiefbauamt mit Hochdruck versucht, den ehrgeizigen Zeitplan zu schaffen – Grunderwerb, Planung und Bau noch in diesem Jahr.
Alle Grundstückseigentümer seien schnell zu einem Verkauf bereit gewesen – bis auf einen, informierte der Oberbürgermeister die Mitglieder des Stadtrates. „Leider konnten wir beim Kaufpreis keinen vertretbaren Konsens finden, so dass die Verhandlungen der Stadt für gescheitert erklärt werden mussten“, so Jauernig. „Aus Gründen der Gleichbehandlung und mit Blick auf den aktuellen Bodenrichtwert konnten wir dem Eigentümer in seinen Forderungen unmöglich weiter entgegen kommen.“
Der Günzburger Stadtrat bedauerte die aktuelle Entwicklung außerordentlich. „Für unsere Bürger in Leinheim wäre es ein wichtiges Signal gewesen, dass wir ihre Sorgen und Ängste ernst nehmen“, führte der Vorsitzende aus und bedankte sich noch einmal ausdrücklich bei den verkaufsbereiten Grundstückseigentümern für ihren Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit.
Um die Verkehrssituation dennoch zu entschärfen, will die Stadt in enger Absprache mit dem Staatlichen Bauamt Krumbach an der B 10 an der Abfahrt nach Nornheim noch in diesem Jahr eine Querungshilfe mit Verkehrsinsel installieren. Leinheimer, die mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sind, könnten dann zumindest über einen asphaltierten Feldweg auf die Sankt-Blasius-Straße gelangen.
Beim Bau der Unterführung hatte die Stadt eigentlich vom Bauprogramm des Bundes profitieren wollen. „Aber die Förderung endet demnächst. Sollten wir die Unterführung zu einem späteren Zeitpunkt noch realisieren können, werden wir sie vermutlich vollständig aus der eigenen Tasche bezahlen müssen“, bedauert der OB. Das sei natürlich enttäuschend. Dennoch möchte die Stadt ihre Erwerbsangebote aufrechterhalten. „Die Tür bleibt offen“, so Jauernig.