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Prüfung für einen generationenübergreifenden Treffpunkt im bisher vom Amtsgericht genutzten Teil des Günzburger Schlosses

  • Vorsitzende der CSU-Stadtratsfraktion Dr. Ruth Niemetz, Stadt- und Kreisräten (CSU)
  • hochgeladen von Stefan Baisch

In einem Schreiben hat sich die CSU-Stadtratsfraktion an den Staatssekretär im Bayerischen Finanzministerium Franz Pschierer, MdL, gewandt:

"Wie wir von unserer Stadtratsratskollegin Stephanie Denzler erfahren durften, werden Sie sich in Kürze persönlich von der Raumsituation im Günzburger Schloss Kenntnis verschaffen, um eine optimale Nutzung der Räume für das Finanzamt Günzburg in der Zeit nach dem Auszug des Amtsgerichts Günzburg planen zu können.
Für diese Planungen bitten wir um Berücksichtigung eines Ansinnens, das quer durch unsere Bürgerschaft und in allen Altersstufen ein dringendes Bedürfnis darstellt: für einen generationenübergreifenden Treffpunkt für bürgerschaftliches Engagement an zentraler Stelle in unserer Innenstadt ist bisher kein geeignetes Platzangebot auszumachen. Ich darf Ihnen daher in Kürze die Idee vorstellen, damit Sie bei der demnächst erfolgenden Besichtigung der fraglichen Räume dieses Bedürfnis der Günzburgerinnen und Günzburger präsent haben und ggf. in Ihre weiteren Planungen mit einbeziehen können.

Bürgerschaftliches Engagement für Seniorinnen und Senioren wird durch den demo-grafischen Wandel (Zahl der Älteren steigt, familiäre Strukturen sind verändert, Zahl der Alleinlebenden steigt) immer wichtiger. Der Nutzen von derartigem bürgerschaftlichem Engagement trifft dabei nicht nur die Seniorinnen und Senioren, sondern durch die Art des Engagements auch die Familien, die Jugendlichen und Kinder. Ich darf als (nicht abschließende) Beispiele gemeinsame Mittagstische, Lesepatenschaften oder Bewerbungstrainings aufführen. Für viele Seniorinnen und Senioren wird erst durch die Organisation von Angebot und Nachfrage, aber auch die tatsächlichen Begegnungen (zwischen Alt und Alt aber auch zwischen Alt und Jung) eine Tagesstruktur geschaffen, die ihnen ein gesünderes Alter und eine sinnvolle Beschäftigung ermöglicht. Für Familien bedeuten oft die kleinen Handreichungen oder ein geregelter Kinderbetreuungsservice durch die Seniorinnen und Senioren („Ersatzoma“ oder- „Ersatzopa“) eine spürbare Entlastung in der Betreuungsorganisation. Der Gesellschaft als Ganzes ist mit derartigen Strukturen also in mehrfacher Hinsicht gedient.

Unser städtischer Seniorenbeirat hat keinen eigenen Raum als direkte Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger. Unser gewähltes Jugendforum vermisst einen derartigen Raum ebenso seit langem. Im Mittelpunkt all unserer Überlegungen steht jedoch die persönliche Begegnung von Alt und Jung an einem zentralen, gut erreichbaren Ort, den sie gemeinsam aufsuchen können (z.B. in der Mittagszeit), den aber auch beide Altersgruppen für sich alleine nutzen könnten – eben einen echten Generationentreffpunkt.

Nun gibt es in Günzburg also die oben genannten Bedürfnisse, aber leider keine geeignete Räumlichkeit. Mit dem Auszug des Amtsgerichts aus dessen bisherigen Räumen im Günzburger Schloss könnte unseres Erachtens dieser Wunsch verwirklicht werden.

Dazu bitten wir Sie herzlich, bei Ihrer Besichtigung zusammen mit Ihrem Kollegen, unserem Landtagsabgeordneten Alfred Sauter, die Räume auch unter diesem Aspekt zu betrachten und bei den weiteren Planungen zu berücksichtigen. So könnten wir uns sehr gut vorstellen, dass es einen kleinen Raum für Ablage und vertrauliche Gesprächssituationen geben sollte. Weiterhin wäre ein etwas größerer Raum für die Zusammenkunft von ca. 20 Personen an kleineren Tischchen (Mittagstreffen) und einer einfachen Küchenzeile (Spüle, eine Herdplatte, Kaffeemaschine) von Nöten. Die Erreichbarkeit sollte ebenerdig oder mit dem vorhandenen Lift möglich sein (Gehbehinderungen). Die soziale Kontrolle (Sauberkeit, Besucherstrom) wäre durch die unmittelbare Nähe zur Stadtverwaltung Günzburg gegeben. Sollten Sie hierfür weitergehende Details wünschen, so sind wir selbstverständlich gerne bereit, Ihnen diese zukommen zu lassen.

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2 Kommentare

Hallo Herr Baisch,
ich bin erstaunt über den Inhalt ihres Berichtes. Die Eckdaten einschließlich Jahreszahlen finden sich wieder in einem Protokoll der Stadt Günzburg vom Juni 2013 zum „Workshop zur Seniorenpolitischen Gesamtkonzept der Stadt Günzburg“, der am 22. und 23 Februar 2013 in Günzburg stattfand. Nachzulesen auf Seite 41 bis 42 und die Fotodokumentation Seite 11 bis 13. Das Projekt, die Idee zur Nutzung der zukünftigen leeren Amtsräume des Amtsgerichtes Günzburg wurde von den anwesenden Teilnehmern innerhalb dieses Workshops entwickelt und angestoßen. Besonders intensiv wurde diskutiert, ob Seniorentreff und Jugendforum in denselben Räumen vereinbar ist, da unterschiedliche Interessen vorliegen. Laut Protokoll liegt die Zuständigkeit für die Umsetzung der Projektentwicklung bei der Stadtverwaltung Günzburg, dem Seniorenbeitrat und dem Freiwilligenzentrum Stellwerk.
Eigentlich bin ich nicht überrascht, dass plötzlich die Günzburger CSU-Stadtratsfraktion und die CSU Fraktionsvorsitzende Dr. Ruth Niemetz dies als ihre Idee übernehmen, die anderweitig erarbeitet wurde.

Gabriele Ritzler
Teilnehmerin am Workshop

Leider hab ich das jetzt erst gelesen. Zwei Dinge zur Klarstellung:
1. bereits auf dem Workshop (bei dem ich ebenfalls Teilnehmerin war) habe ich den generationen-übergreifenden Treff vorgeschlagen, denn zunächst war auf dem Workshop nur von einem Seniorentreff die Rede. Das war mir bereits im Februar zu wenig, und das hatte ich vor Ort auch genau so gesagt - auch wenn es vielleicht nicht alle hören wollten. Insofern habe ich die Idee nicht "übernommen", sondern dort bereits erstmals geäussert.
2. Es sollte weder einem Stadtrat noch anderen aktiven Bürgern verboten sein, Ideen in eigener Person voranzubringen. Das zitierte Protokoll ist ja zunächst nur die Grundlage für das künftig zu erstellende Seniorenkonzept. Das hießt aber nicht, dass alles liegen bleiben muss, bis das Konzept endlich erarbeitet sein wird. Da würden wir auf manche Dinge ewig warten müssen...
Im übrigen wird diese Idee vom Seniorenbeirat mitgetragen, ebenso wie die Suche nach weiteren alternativen Standorten für einen Generationentreff.

Gruß, Ruth Niemetz, ebenfalls Teilnehmerin des Workshops

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