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Neue Klinik geht im April in Betrieb

  • Die neue Forensische Klinik am BKH Günzburg hat 23 Millionen Euro gekostet.
  • hochgeladen von Georg Schalk

Eingeweiht ist der Neubau bereits, im Laufe des Aprils wird die Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie am Bezirkskrankenhaus (BKH) Günzburg endgültig in Betrieb gehen. „Das hat zwei Monate länger gedauert, weil die Einweisung in die hochmoderne Sicherheitstechnik sehr aufwendig ist“, gibt die Ärztliche Direktorin der Klinik, Prof. Manuela Dudeck, als Grund an. Die Sicherheitstechnik müsse von allen Beschäftigten im Detail beherrscht werden. „Diese Zeit ist sehr kostbar, weil sie mehr Sicherheit bringt. So ist gewährleistet, dass das Fachpersonal weiß, was es zu tun hat, und nicht unnötig Fehlalarme auslöst“, sagt Dudeck.
Im Laufe des Aprils werden insgesamt etwa 90 Patienten in den Neubau am Rande des BKH-Geländes umziehen. Er hat 23 Millionen Euro gekostet und umfasst 96 Betten. Der Umzug geschieht nicht auf einmal, sondern sukzessive. „Die Patienten werden entsprechend ihrer Lockerungsstufe vom bisherigen Haus 44 in das neue Haus 58 gebracht. Dabei erhalten wir Amtshilfe durch Polizei und Sicherheitskräfte“, erläutert die Ärztliche Direktorin. Es werde wohl Ende April werden, bis jeder Patient auf seiner ihm zugewiesenen Station sein wird. Zuvor wird noch im März ein Sondereinsatzkommando aus München den Bau prüfen.
In der Forensischen Klinik in Günzburg sind Patienten im Maßregelvollzug untergebracht. Dabei handelt es sich vor allem um drei Diagnosearten: Menschen, die wegen ihrer Suchterkrankung (Alkohol, Drogen) straffällig geworden sind, Patienten, die wegen einer Intelligenzminderung mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind, oder solche mit schizophrenen Erkrankungen. „Zu 80 Prozent haben wir Patienten, die wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz bei uns sind“, sagt Prof. Dudeck.
Im Moment stehen etwa 60 Pflegekräfte mit verschiedensten Fachausbildungen sowie etwa 20 Therapeuten, Psychologen und Ärzte bereit, die sich um die Patienten kümmern werden. Die Ärztliche Direktorin schätzt, dass es Ende dieses Jahres, Anfang nächsten Jahres um die 100 Mitarbeiter sein könnten. „Das hängt davon ab, wie schnell wir Patienten aufnehmen müssen. Das ist unsere gesetzliche Pflicht“, so Dudeck. Aktuell gebe es einige Neueinstellungen beim Personal.
Auftakt zur Inbetriebnahme wird ein Eröffnungssymposium sein, das am Freitag und Samstag, 28./29. März, im Festsaal des BKH Günzburg stattfindet. Bei dieser Fachtagung soll versucht werden, sich wissenschaftlich mit dem Thema Maßregelvollzug auseinanderzusetzen und die Erkenntnisse anschließend in der Praxis umzusetzen. Es werden zahlreiche namhafte Gäste aus Deutschland und Österreich in Günzburg erwartet, unter ihnen Prof. Reinhard Eher von der Begutachtungs- und Evaluationsstelle für Gewalt- und Sexualstraftäter aus Wien. Prof. Heiner Fangerau vom Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin an der Universität Ulm spricht über die Spannung zwischen ärztlicher Ethik und medizinischem Auftrag, der geschlossenen Unterbringung. Prof. Manuela Dudeck und der Vorstandsvorsitzende der Bezirkskliniken Schwaben, Thomas Düll, werden die Gäste begrüßen.

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