Mittelstand im Einzelhandel schützen
Bedenklicher Konzentrationsprozess im Einzelhandel setzt sich fort:
Zur Entwicklung im deutschen Einzelhandel erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Dr. Georg Nüßlein:
Die Konzentration im deutschen Lebensmittel-Einzelhandel hat in den letzten Jahren immer mehr zugenommen. Mittlerweile entfallen 70 Prozent des Umsatzes auf nur fünf Unternehmensgruppen.
Die Konzentration auf wenige Anbieter schadet vielen: Zwar setzen die Handelsoligopole ihre Macht nur behutsam gegenüber dem Verbraucher ein, weil sie wissen, dass hier eine hohe Sensibilität auch von Seiten des Gesetzgebers besteht. Die Beschaffungsseite sieht ganz anders aus: Hersteller beklagen die „Nachfragemacht des Handels“, da sie in Preisverhandlungen erpressbar werden, weil sie eine Auslistung auch nur durch eine der großen Einzelhandelsketten nicht kompensieren können. Dritter Leidtragender ist der mittelständische Einzelhandel, der durch die großen Ketten schon weitgehend verdrängt wurde. Auch die aktuellen Probleme in der Landwirtschaft sind im Zusammenhang mit der Konzentration im Einzelhandel zu sehen.
Die deutschen Wettbewerbsbehörden verfügen bereits über ein umfangreiches Instrumentarium im Kampf gegen Oligopole im Einzelhandel. Erst 2007 wurde das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen novelliert, um Hersteller vor der Forderung von Vorzugskonditionen durch den Handel zu schützen.
Aber das reicht noch nicht. Es geht nicht nur darum, die Hersteller vor marktbe-herrschenden Einzelhandelsketten zu schützen, sondern auch die Vielfalt der Anbieter wieder zu erhöhen und damit die Forderung Ludwig Ehrhards nach Wohlstand und Teilhabe für alle wieder in den Vordergrund zu stellen. Deshalb ist es wichtig, dass die Wettbewerbsbehörden verstärkt auch den Absatzmarkt ins Auge nehmen. Unser erfolgreicher Mittelstand muss auch im Einzelhandel wieder eine Zukunft haben.
"Französische Bauern haben (...) Lidl-Märkte verwüstet, da dort ausländisches Obst angeboten wurde (...) manchmal würde uns die französische Mentalität ganz gut tun..."
Ja, aber würden Deutsche das in Deutschland machen, wäre das ein Skandal und man würde sie als Nazis beschimpfen.
"Bei uns werden 70Tsd. Liter einheimische Milch inzwischen auf die Felder gekippt, da die Bauern von den Erzeugerpreisen nicht mehr überleben können"
Naja, wer 70000 Liter Milch wegkippen kann, hat sicher kein Problem mit dem Überleben.