Milchbauernprotest in Berlin
Milchbauern statt Milchkolchosen!
FW-Landesvorsitzender Hubert Aiwanger fordert die Landes- und Bundespolitik auf, Sofortmaßnahmen zur Rettung der bäuerlichen Milchwirtschaft zu ergreifen: "Wer über Nacht mehr als 100 Milliarden Euro zur Rettung von Spekulationsbanken locker machen kann, der soll sich schleunigst auch um die Rettung der Milchwirtschaft in Bauernhand kümmern. Es ist nicht hinnehmbar, dass Bundeskanzlerin Merkel nicht mal zu einem persönlichen Gespräch mit einer Abordnung der Milchbäuerinnen bereit war, auf der anderen Straßenseite ausgestiegen ist und die Bäuerinnen nicht mal eines Blickes gewürdigt hat. Es ist auch ein Skandal, dass die mehrere Tage kampierenden Bäuerinnen nachts von der Rasensprenkelanlage durchnäßt wurden und trotz der Beschwerde darüber sich das "Spiel" 3 Tage später wiederholt hat, ohne dass es bisher eine Entschuldigung hierfür gegeben hat.
Wenn es so weitergeht mit der Milchpolitik, haben wir in fünf Jahren keine Milchbauern mehr, sondern Milchkolchosen in Händen von Investoren und die Bauern als Leiharbeiter. Offensichtlich will das die CDU/CSU/SPD-Bundesregierung und Merkel so. Wenn nicht, müssen sie sofort auf eine Reduzierung der Milchmenge hinwirken. Ausserdem ist vor dem Hintergrund der jetzigen Erfahrung klar, dass wir auch nach 2015 eine wirksame Mengensteuerung brauchen, die momentan gezielt unterlaufen und ausgehebelt wird. Nur zu behaupten, man habe in Brüssel keine Mehrheit hierfür, ist unglaubwürdig. Wer nicht mal zu Hause mit den Betroffenen redet, rührt auch in Brüssel keinen Finger für die Sache."
Die FW-Spitzenkandidatin für die Europawahl, Gaby Pauli, spricht sich für eine regionale Landwirtschaft in Bauernhand aus: "Wir dürfen in der Ernährungswirtschaft nicht die Fehler wiederholen, die wir im Energiesektor haben, wo eine handvoll Großanbieter den Markt beherrschen."