"Mieterticket plus" soll Verkehr und Parkplätze in Städten und Gemeinden einsparen
Bayerns Bau- und Verkehrsminister Hans Reichhart will mit Einführung eines „Mieterticket Plus“ den Bau von Stellplätzen bei Neubauten ersetzen. Die Idee dahinter ist simpel. Reichhart: „Wer von seinem Vermieter attraktive ÖPNV-Angebote bekommt, ist eher bereit, sein Auto stehen zu lassen oder auf ein Auto in der Stadt sogar ganz zu verzichten. Der Vermieter selbst hat auch etwas davon. Der Preis für ein Jahresticket oder eine Mobilitätsflatrate ist um ein Vielfaches günstiger als die Ablöse oder der Bau eines Stellplatzes. Genau hier wollen wir ansetzen. Davon haben alle etwas.“ Reichhart hat deshalb jetzt das Deutsche Institut für Urbanistik (difu) beauftragt, die Rahmenbedingungen sowie Kosten und Nutzen für Mietertickets zu klären.
Der Verkehrsminister sieht darin ein großes Potential, mehr Menschen für den ÖPNV und auch neue Mobilitätsformen zu begeistern. Ziel ist es, dabei gleichzeitig auf das zusätzliche Versiegeln von Fläche zu verzichten und den Stau in den Innenstädten zu verringern. „Schon jetzt bieten Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften ihren Mietern spezielle Angebote für den ÖPNV an. Diese Idee wollen wir jetzt generalisieren und um neue Mobilitätsformen erweitern. Mit diesem „Mieterticket plus“ wollen wir Wohnen und Mobilität clever miteinander verknüpfen“, so Reichhart weiter.
Das Deutsche Institut für Urbanistik wird jetzt Vorschläge und ein Berechnungstool für Kommunen, Wohnungsbau- und Verkehrsunternehmen entwickeln, die in Zukunft ein solches „Mieterticket plus“ einführen wollen. Die Fachleute sollen im Detail darlegen, wie rechtliche Rahmenbedingungen anzupassen sind und welche verkehrlichen und städtebaulichen Auswirkungen Mietertickets haben. Auch erwartet sich Reichhart eine detaillierte Kosten-Nutzen-Rechnung für alle beteiligten Akteure, wie Mieter, Vermieter, Kommunen, Wohnungswirtschaft und Verkehrsunternehmen. Die ersten Zwischenergebnisse sollen bereits im Frühjahr 2020 vorliegen. Zudem wird das difu ein Berechnungstool entwickeln, das den Schlüsselakteuren als Hilfestellung zur Einführung des „Mieterticket plus“ dienen soll.
Reichhart hat erst im Oktober das Zukunftsprojekt „Park & Ride and live! Neuer Wohnraum auf vorhandenen Flächen“ vorgestellt, das ebenso Wohnen und Mobilität integriert betrachtet.
Das ist eine klare Diskriminierung der älteren Generation und Menschen mit Behinderungen.
Viele Menschen dieser Personengruppen sind auf ein Auto angewiesen und nicht in der Lage mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln ihre Einkäufe zu tätigen.
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HJB.