Internationaler Frauentag 2008: Jetzt sind wir dran.
Wir wollen gute Arbeit. Das heißt für uns, wir wollen gleiche Chancen für Frauen und Männer auf dem Arbeitsmarkt. Immer mehr Frauen sind erwerbstätig, doch das Arbeitszeitvolumen, das von ihnen geleistet wird, sinkt. Immer noch bekommen Frauen in Deutschland über 20 Prozent weniger Geld für ihre Erwerbsarbeit – sagt die amtliche Statistik. Somit teilen sich immer mehr Frauen einen immer kleineren Kuchen. Mit geringfügiger Beschäftigung, die für Frauen häufig die einzige Erwerbstätigkeit darstellt, lässt sich keine eigenständige Existenz sichern.
Jetzt sind wir dran:
· Wir wollen gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit.
· Wir wollen faire Löhne für gute Arbeit.
· Wir wollen einen flächendeckenden Mindestlohn.
· Wir wollen das Steuerrecht umgestalten. Ehegattensplitting und Lohnsteuerklasse V machen die Erwerbstätigkeit für verheiratete Frauen oft unattraktiv.
· Wir wollen junge Frauen ermutigen, Zukunfts- und Aufstiegsperspektiven und eine gute Bezahlung zu einem wichtigen Kriterium ihrer Berufswahl zu machen.
· Wir wollen mehr für Frauen auch in Führungspositionen. Bisher hat die freiwillige Vereinbarung zwischen Wirtschaft und Bundesregierung keine nennenswerten Fortschritte gebracht. Daran wird auch die dritte Bilanz, die im nächsten Monat vorliegen soll, nicht viel ändern.
· Wir brauchen ein Gleichstellungsgesetz. Wir wollen Frauen in Wirtschaft, Verwaltungen, Wissenschaft, Forschung und Lehre sowie Aufsichtsgremien den Weg in Spitzenpositionen ebnen.
Es ist gut, dass Frauen den Mut finden, auch die Möglichkeiten zu nutzen, die das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz bietet, um gegen Diskriminierung zu klagen und ihre Ansprüche einzufordern.
Von der auch für Frauen zuständigen Bundesministerin von der Leyen und von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, die in ihrer Verantwortung liegt, erwarten wir, dass sie endlich etwas gegen die alltägliche Diskriminierung von Frauen in unserer Gesellschaft tun. Denn: Jetzt sind wir dran.
@ Cat Clawdia und Sabine Mayer
es tut Not ein wenig zur Aufklärung der Historie des Inter-
nationalen Frauentages beizutragen. Hier dazu einige wich-
tige Info.
Zur Erklärung des Datums werden je nach Quelle verschie-
dene Ereignisse herangezogen. Die deutsche Sozialistin
Clara Zetkin schlug auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz am 27. August 1910 in
Kopenhagen die Einführung eines internationalen Frauen-
tages vor, ohne jedoch ein bestimmtes Datum zu favorisieren.
Einige Monate später wurde am 19. März 1911 in Dänemark,
Deutschland, Österreich und der Schweiz der erste Frauentag
gefeiert. Mit der Wahl des Datums wurde der revolutionäre
Charakter des Frauentags hervorgehoben, denn der Vortag,
der 18. März, war der Gedenktag für die Gefallenen während
der Märzrevolution 1848. Außerdem hatte auch die Pariser
Commune 1871 im März begonnen.
Am 8. März 1917 – nach russischem (julianischem) Kalender
der 23. Februar – streikten in Sankt Petersburg die Arbeiter-
und Soldatenfrauen des armen Stadtviertels Wyborg und
lösten damit die Februarrevolution aus. Zur Ehre der Rolle
der Frauen in der Revolution wurde auf der Zweiten
Internationalen Konferenz kommunistischer Frauen 1921 in
Moskau auf Vorschlag der bulgarischen Delegation der 8.
März als internationaler Gedenktag eingeführt. Nach anderer
Darstellung war es nach Aufforderung von Alexandra Kol-
lontaj und anderen Vorkämpferinnen Lenin, der in diesem
Jahr, 1921, den 8. März zum „Internationalen Frauentag“
erklärte.
Sorry Sabine dass ich dir hier vorgegriffen habe. Die Frage
von Cat Clawdia war... ob der Internationale Frauentag aus
dem Osten stammt. Das war nicht auf deine Person bezo-
gen. Dass du eine Günzburgerin bist, ist mittlerweile vielen
von uns bekannt.
Gruß Max