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Günzburg:Antrag der CSU-Fraktion zur Sicherung des Kurzzeitpflegeangebots

Die CSU-Fraktion des Kreistags Günzburg hat kürzlich einen Antrag an Landrat Hubert Hafner übergeben, der die künftige Kurzzeitpflege im Landkreis sichern soll. Dies berichten der Fraktionsvorsitzende Dr. Hans Reichhart und die Sprecherin im Ausschuss für Soziales, Familie und Senioren Dr. Ruth Niemetz in einer gemeinsamen Erklärung. In dem Antrag sollen weitergehende Optionen zur Schaffung von mehr Kurzzeitpflegeplätzen geprüft werden.

Die Überlegungen dazu hatte Ruth Niemetz bereits in der letzten Ausschusssitzung geäußert. Anlass war der Bericht der Betreuungs- und Seniorenfachstelle des Landkreises am 25.03.2019, wonach nur vereinzelte wenige Plätze in drei der vier kreiseigenen Seniorenheimen sowie 13 dauerhafte Plätze im Kreiskrankenhaus Krumbach (KU Günzburg-Krumbach) zur Verfügung stünden, obwohl der Landkreis seit zwei Jahren finanzielle Anreize zum Vorhalten von Kurzzeitpflegeplätzen aus eigener Tasche finanziert. „Dies ist anscheinend nicht der Königsweg, also müssen wir weiterdenken, neue Wege beschreiten und Visionen zur Realität verhelfen.“, so die Überlegungen von Ruth Niemetz.

Auch im Landkreis Günzburg werden die Menschen – oft auch bei guter Gesundheit - immer älter; sie erwarten auf die gestiegene Lebenserwartung und den damit verbundenen demografischen Wandel jedoch auch neue Antworten. Nur durch differenzierte umfassende Wohn- und Betreuungsangebote werden wir die Herausforderungen des demografischen Wandels meistern können. Allein bis 2030 wird der Anteil der über 65-Jährigen von aktuell 34 auf dann 47 Prozent ansteigen. Es gilt diesem prognostizierten Nachfrageanstieg in unseren Betreuungsangeboten dauerhaft Rechnung zu tragen.

Die Beobachtung der vergangenen Jahre im Landkreis Günzburg zeigt, dass die Anzahl der vorhandenen Kurzzeitpflegeplätze ständig zu gering bemessen ist. Dies liegt zum einen an der oben genannten demografischen Änderung – die Zahl der Aspiranten auf Kurzzeitpflegeplätze wird per se immer größer; weiterhin haben pflegende Angehörige das Recht auf ausreichende Auszeiten von der Pflegetätigkeit – z.B. in Form von Urlaub -, auch um ihre eigenen Kräfte zu schonen. Diese Nachfragen sind langfristig, führen jedoch gerade in Ferienzeiten zu Wartelisten. Und letztlich hat ein Wandel bei der Liegedauer in den somatischen Krankenhäusern stattgefunden. Eine verkürzte Liegedauer führt häufig dazu, dass Angehörige mit der plötzlich auftretenden Pflegesituation überrascht werden und sehr kurzfristig eine Lösung benötigen. Die bisher vom Ausschuss für Soziales, Familien und Senioren empfohlenen Maßnahmen, um die Zahl der zur Verfügung stehenden Kurzzeitpflegeplätze – z.B. mit finanziellen Anreizen – zu erhöhen, lieferten bisher leider keine befriedigenden Ergebnisse.

Der Landkreis befürwortet zwar ausdrücklich die Schaffung wohnortnaher Wohn- und Betreuungsangebote für das tägliche Leben in möglichst vielen Orten des Landkreises. Bei der Bereitstellung von Kurzzeitpflegeplätzen, die der Pflegesituation in Ausnahmesituationen wie in Urlaubszeiten oder nach frühzeitiger Krankenhausentlassung (wie oben geschildert) Rechnung tragen sollen, hat jedoch der Gedanke der Wohnortnähe nur eine untergeordnete Rolle. Daher sehe die CSU es als dringlich an, die Möglichkeiten und Rentabilität für ein überregionales Kurzzeitpflegezentrum zu überprüfen. Dazu gelte es zunächst abzuklären, ab welcher Bewohnerzahl ein eigenes Kurzzeitpflegeheim rentabel zu führen ist. Danach stehe die Überlegung an, ob ein derartig großes Kurzzeitpflegeheim gemeinsam mit benachbarten Landkreisen – auch solchen, die bisher keine Kurzzeitpflegebetten finanzieren – finanziell gestemmt werden könnte, um ein gemeinsames „Mittelschwäbisches Kurzzeitpflegezentrum“ zu etablieren. Letztlich bleibe die Frage nach Zuschüssen für ein derartiges Pilotprojekt Erst wenn dies alles geprüft ist, könne man über weitere Visionen, wie Ort und Betreiber nachdenken.

Und weil die Antworten auf diese Fragen offen sind, möchte die Fraktion gleichzeitig eine weitere alternative Vision geprüft haben: wenn der bisherige finanzielle Anreiz zum Vorhalten von Kurzzeitpflegeplätzen nicht attraktiv genug ist, stellt sich der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Matthias Kiermasz die Frage, wie hoch er tatsächlich sein müsste, damit Pflegeheime im Landkreis (neben den bisherigen landkreiseigenen Heimen auch die privat betriebenen Heime) Kurzzeitpflegeplätze dauerhaft zur Verfügung stellen. Dann könne man ggf. auch kurzfristig mit dieser Schraube nachjustieren.

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