Griechenland: Verbot von Wetten ohne Substanz
Keine Wetten ohne Substanz
Anlässlich der Spekulationen über eine griechische Staatspleite erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Dr. Georg Nüßlein:
Zuerst -1,8 Prozent, später -12,7 Prozent und jetzt sogar -13,6 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt: Das ist die aktuelle Zahl des griechischen Haushaltsdefizites in 2009. Doch auch diese Zahl ist nicht sicher. Die EU-Statistikbehörde schließt nicht aus, dass das Defizit noch weiter nach oben korrigiert werden muss.
Diese Entwicklung ist erschreckend, sowohl für Griechenland selbst als auch für den Euroraum. Wenn Griechenland seine Fehler der Vergangenheit schonungslos und offen bekennt und gleichzeitig gewaltige Anstrengungen unternimmt, um seine Finanzen wieder in den Griff zu bekommen, wird Deutschland helfen, aber auch nur dann.
Unfassbar ist, dass raffgierige Spekulanten von der Krise Griechenlands profitieren wollen. Durch massive Spekulationen auf eine potentielle Zahlungsunfähigkeit Griechenlands treiben sie die Renditen griechischer Anleihen bis auf zweistellige Prozentsätze steil nach oben. Dieser Entwicklung muss Einhalt geboten werden. Die Mitglieder der Europäischen Union müssen derartige Wetten ohne Substanz, das heißt, ohne ein zugrundliegendes Engagement in Griechenland, unverzüglich verbieten. Dies gilt generell für Instrumente, die eigentlich der Absicherung von Risiken dienen, sich aber verselbständigen: Sie sind ein entscheidender Grund für die Finanzkrise.