" Das ist nichts im Vergleich zu dem, was die Tiere durchmachen müssen.“-36 Stündige Mahnwache am Münchener Schlachthof- Fast 1.400€ für Free Animal gesammelt
Eine 36-stündige Mahnwache mit Hunderten von Grablichtern fand kürzlich neben dem Eingang des Münchner Schlachthofes statt. Viele Menschen, die vor allem über Facebook von der Aktion gehört hatten, kamen vorbei, um ein Grablicht aufzustellen und gleichzeitig für Free Animal e. V. zu spenden, einen Verein, der mehrere Lebenshöfe unterstützt.
Daniela Böhm, Tochter von Karlheinz Böhm, hatte diese Mahnwache ins Leben gerufen, um auf das Leid der Tiere aufmerksam zu machen, die für die Fleischindustrie sterben müssen. Viele Passanten und Mitarbeiter des Münchner Schlachthofs blieben verwundert stehen und fragten nach, was es mit der Aktion auf sich hat.
Daniela Böhm blieb persönlich 36 Stunden vor Ort. Die Mahnwache wurde bei teilweise heftigem Dauerregen auch die ganze Nacht hindurch gehalten; einige gute Freunde begleiteten und unterstützten sie abwechselnd über die gesamte Zeitdauer.
Sehr bewegt zeigte sich Daniela Böhm über die Anteilnahme der Menschen, die extra gekommen waren: „Es ist eine Solidarität des Mitgefühls, die ich hier erlebe, auch von Passanten. Viele bleiben stehen und fragen, was es mit dieser Mahnwache auf sich hat. Ein paar mitleidige oder spöttische Blicke sind natürlich auch dabei. Viele haben sich halt noch nicht mit diesem Thema auseinandergesetzt, aber im Großen und Ganzen spürt man, dass den meisten Menschen das Leid der Tiere doch nicht egal ist.“
Petra Zöttel war eigens mit ihrer Tochter Annalena vierzig Kilometer aus der Nähe von Mühldorf angereist. „Ich stehe heute vor dem Münchner Schlachthof, weil mir das Leid der Tiere in der Seele wehtut. Das Klagen der Rinder, das man hier ganz deutlich hört, lässt einen nicht mehr los. Für die Tiere ein Licht anzuzünden und gleichzeitig etwas zu spenden, ist mir sehr wichtig, genauso wie die vegane Lebensweise meiner Familie.“
Gespräche mit Mitarbeitern des Schlachthofs
Auch Gespräche mit Mitarbeitern des Schlachthofs wurden geführt. „Es war erstaunlich“, erzählte Daniela Böhm, „als sie merkten, dass wir ganz ruhig und sachlich argumentierten, entstand tatsächlich so etwas wie ein Dialog. Einige gaben uns auch recht, dass da etwas ganz verkehrt läuft, was das Thema Massentierhaltung und die negativen Folgen der Billigfleischindustrie betrifft.“
Vor Ort wurden über 450 Euro an Spenden gesammelt, doch an der Aktion beteiligten sich weitaus mehr Menschen, die aus ganz Deutschland schon vorab für eines oder mehrere Lichter an Free Animal e.V. überwiesen hatten. Insgesamt kamen über 1400 Euro zusammen.
„Viele Menschen haben sich gefragt, wie ich das hier aushalten kann, zwei Tage und eine Nacht“, meinte Daniela Böhm. "Diese verzweifelten Rufe der Rinder beim Entladen, den Individuen auf den einfahrenden Transportern in die Augen zu sehen, der immer wiederkehrende Gestank und der Dauerregen. Es war schon oft sehr schwer, aber dann hab ich mir gesagt: Das ist nichts im Vergleich zu dem, was die Tiere durchmachen müssen.“
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