Bürger- und Familienfreundliche Abfallwirtschaft sind das Ziel der Freien Wähler im Landkreis Günzburg
Ein Thema der Klausur der Freien Wähler im Landkreis Günzburg war die Neuausrichtung des Abfallwirtschaftskonzeptes. In einem kurzen Sachvortrag von Werkausschussmitglied Franz Zenker, stellt sich die Situation des Kreisabfallwirtschaftsbetriebes wie folgt dar. Der Eigenbetrieb ist nach Jahren des guten Wirtschaftens praktisch schuldenfrei. Die kommenden Jahre müssen nun dazu genutzt werden, die vorgeschriebenen Rücklagen zu bilden. Die Pyrolyse läuft kostendeckend und der Deponieraum reicht, bei alleiniger Nutzung durch den Landkreis, noch für längere Zeit. Bei der Einführung einer Mülltonne mit Microchip sind die Meinungen die Freien Wähler geteilt. Zum einen erleichtert bzw. verringert die Einführung der Mülltonne mit Chip den Verwaltungsaufwand der Kommunen, zum anderen ergeben sich daraus datenschutzrechtliche Bedenken. Diese Bedenken wurden von Josef Brandner anhand einiger Beispiele aus der Praxis den Klausurteilnehmern verdeutlicht. Für ein endgültiges Meinungsbild und um eine Entscheidung treffen zu können, möchten die Freien Wähler noch mehr Informationen und Erfahrungswerte anderer Landkreise einholen.
Mit der neuen Ausschreibung der Müllentsorgung wird im Landkreis Günzburg die Einführung der Gelben Tonnen erfolgen. So zeichnet sich die Situation zumindest nach einer Befragung der Landkreisbürger ab. Die Einführung der gelben Tonne wird von den Freien Wähler befürwortet. Die im Gegenzug angekündigte drastische Reduzierung der Wertstoffhöfe halten die Freien Wähler nicht für bürgerfreundlich und wird daher abgelehnt. Peter Schoblocher forderte in diesem Zusammenhang die Reduzierung, ja sogar mittel- bis langfristig die völlige Auflösung der Containerstationen. Die Containerstationen sind ständiger Anlass für Beschwerden. Zum einen verschandeln sie das Ortsbild durch wilde Müllablagerungen, zum anderen werden die Papiercontainer in den meisten Fällen als Hausmüllentsorgung zweckentfremdet.
Die von den Freien Wählern schon seit längerem geforderte, familienfreundliche Windel-Entsorgung wurde auf Anregung von Bürgermeister Konrad Barm dahingehend modifiziert, dass für junge Familien mit Kindern bis zu 3 Jahren und vergleichbare Personenkreise eine größere Tonne zum Preis einer kleineren Tonne angeboten wird. Nach Auffassung der FW ist dies ein weiterer Schritt um dem Anspruch der „Familien- und Kinderregion“ gerecht zu werden. Einen entsprechenden Antrag wird die Kreistagsfraktion für die kommende Sitzung des Werkausschusses einreichen.