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Flurkreuz erneuert

  • Segnung des erneuerten Flurkreuzes durch Ruhestandspfarrer BGR Richard Harlacher am 2. Adventssonntag 2020
  • hochgeladen von Hans Joas

Vor rund fünf Jahrzehnten verschwand das Flurkreuz beim „Feldbauer“. Ein Auto fuhr dagegen, die Gemeinde baute den Torso ab. Das Kreuz geriet in Vergessenheit. Die Dokumentation der Kapellen, Bildstöcke und Feldkreuze in Gundremminger Flur durch Ruhestandspfarrer Richard Harlacher und Hans Joas vom Heimatverein vor drei Jahren regte Tobias Holzmann als direkter Nachbar zu einer Neuerstellung an. Die Gemeinde sicherte lediglich durch eine Dienstbarkeit den künftigen Bestand.

BGR und Pfarrer i.R. Richard Harlacher war es vorbehalten, am 2. Adventssonntag im Beisein des Erstellers Tobias Holzmann und seiner Mutter Elisabeth Holzmann, Kirchenpfleger und Altbürgermeister Wolfgang Mayer, Pfarrgemeinderatsvorsitzender Josef Wagner und Hans Joas vom Heimatverein das neue Kreuz zu segnen und den Dank der Familie Holzmann auszusprechen. Diese hatte einen Abguss nach einem Modell von 1795 bei den Schwäbischen Hüttenwerken in Königsbronn bei Heidenheim in Auftrag gegeben. Der Sockel trägt die Aufschrift „Gott segne unsere Fluren – Gelobt sei Jesus Christus“.

Pfarrer Harlacher erinnerte in seiner Ansprache, dass Kreuze, Feldkreuze und Bildstöcke sichtbare Zeichen der Religiosität des Volkes sind. So war es auch üblich, beim Vorbeigehen den Hut zu ziehen und ein „Gelobt sei Jesus Christus“ zu sprechen. Flurkreuze sind auch Ausdruck dafür, dass Segen für die Fluren erbeten wurde. In früheren Zeiten waren gute Ernten von existentieller Bedeutung. Wir können das heute kaum mehr nachfühlen. Es gibt ja alles im Supermarkt – ohne zu wissen, dass auch so manche Müh` und Plag` hinter dem Erzeugnis steht.

Was damit aber auch gesagt werden soll, ist, dass das Kreuz allgegenwärtig ist. Das trifft zu, wenn es als konkreter Gegenstand gesehen wird, aber auch im übertragenen Sinn: Das Kreuz hat mit Leid und Tod zu tun. Es ist ein Marter- und Hinrichtungswerkzeug. Das hat Jesus am eigenen Leib erfahren. Damit ist es auch ein Zeichen für die Leidsituationen von uns Menschen. Solche Kreuze gibt es sehr viele: Krankheiten, Verzweiflung, Enttäuschung, Schmerzen, Versagen, Tod und Trauer gehören dazu.

Die Prozessionswege zu den Feldkreuzen sind den älteren Bürgern noch bekannt. Auch die Gundremminger Gläubige führen diese im jährlichen Wechsel ins „obere“ und mal ins „untere“ Feld. Eine Station war früher auch dieses Kreuz beim Feldbauer. So soll es auch künftig wieder sein, war der Wunsch aller an der kleinen Feier Beteiligten.

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  • Ursprüngliches Feldkreuz (Repro Hans Joas)
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