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Florian Schröder:"Ich bin die Tagesschau des Kabaretts"

  • Florian Schröder im Interview
  • Foto: Foto Agentur : Frank Eidel
  • hochgeladen von Thomas Rank

Er gehört zu den sehr guten Parodisten. Im Sommer kam sein erstes Buch auf den Markt. Jetzt ist er mit seinem Programm" Offen für alles sein" im Augsburger Spectrum zu Gast. Am 27. November wird der Kabarettist dort gastieren. Tickets gibt es noch . Ich hatte im Vorfeld die Möglichkeit, wie er zum Parodieren kam, wie lange er an seinem Programm gearbeitet hat, mit ihm in einem Interview zu klären

Thomas Rank:Wenn sie auf der Bühne stehen, ist das nicht nur eine Person? Wie viele Personen sind in ihrem Reportoire?

Florian Schröder: Es sind insgesamt über 50, wobei die nicht alle in der Show vorkommen. Ich bringe nur die auf die Bühne, die es verdient haben: Günther Jauch, Angela Merkel, Kretschmann und aus Nostalgie Howie Carpendale. Der darf Kaffee verteilen ans Publikum.

Thomas Rank:Wann haben sie das Parodieren für sie entdeckt?

Florian SchröderSehr früh. Schon in der Pubertät haben meine Mutter und ich uns nach großem Zoff gegenseitig parodiert und herzlich gelacht. Ich kann das nur empfehlen: Das wirkt reinigend wie ein gutes Gewitter. Und man hat noch was zu lachen dabei.

Thomas Rank:Wen haben sie als erstes parodiert?

Florian Schröder:Nach meiner Mutter kam mein Sportlehrer. Der hatte eine so durchdringende Stimme – ein Typ, der es bei der Bundeswehr nicht zum Unteroffizier geschafft hatte und darum wohl Sportlehrer geworden war. Ich konnte mich damit retten, weil ich wirklich grottenschlecht war in Sport.

Thomas Rank:Wie lange haben sie an dem Programm gearbeitet?

Florian Schröder:Mit Sicherheit gute drei Monate – wobei ich das Glück einer Vorlage hatte: Mein Buch, das auch „Offen für alles und nicht ganz dicht“ heißt. Ich musste also nicht am Nullpunkt anfangen.

Thomas Rank:Wie Tagesaktuell ist ihr Programm?

Florian Schröder:Ich aktualisiere täglich. Ich bin die Tagesschau des Kabaretts. Was aktuell ist, wird abends verhandelt.

Thomas Rank:Was war der Anlass für ein Buch?

Florian Schröder:Ich schreibe über mich und meine Generation, die sich entschieden hat, sich nicht mehr entscheiden zu wollen. Also dachte ich: Gehst Du mit gutem Vorbild voran und entscheidest Dich – so endgültig wie es nur geht. Und was gibt es Finaleres als ein Buch, das ewig bestellbar und nachlesbar ist. Das ist eben mehr als ein Link, den man bei Bedarf mal eben schnell aus dem Netz nimmt.

Thomas Rank:Wenn sie am 27. November Abends in Augsburg auf der Bühne stehen, haben sie bereits den Auftritt Mittags um 12 Uhr im Tipi Zelt am Kanzleramt in Berlin hinter sich. Berlin liegt ja nicht gleich neben
Augsburg. Wie schaffen sie den Weg so schnell?

Florian Schröder:Gerüchteweise soll es Flugzeuge geben. Zwar nicht nach Augsburg, aber nach München. Und von da aus hörte ich von Zügen.

Thomas Rank:Warum sollte man Ihr Programm unbedingt gesehen haben?

Florian Schröder:Es ist ein Abend im Dienste der Völkerverständigung zwischen den Generationen: Wenn Du unter 39 bist, wirst Du Dich danach selbst besser verstanden haben, wenn Sie älter sind als 39, werden Sie Kinder, Brüder, Schwestern, Halbschwestern und den Rest der Patchwork – Familie besser verstanden haben.

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