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Ein Interview mit Pippo Polina, Martin Kälberer und Werner Schmidtbauer

  • Das Trio spielt am 7. November in Günzburg
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Am 7. November spielen im Günzburger Forum am Hofgarten Werner Schmidtbauer, Pippo Polina und Martin Kälberer. Hier können sie ein Interview lesen, das uns zur Verfügung gestellt wurde.

Frage: Wie habt ihr Euch kennengelernt?

Pippo: Vor zehn Jahren habe ich in Werners Heimatstadt (Bad Aibling) ein kleines Konzert gegeben und eine Saite von meiner Gitarre ist gerissen. Und dann habe ich spontan ins Publikum gefragt, ob mir jemand die Saite wechseln kann. In der Zwischenzeit erzählte ich ein paar Witze.
Werner: Und dann hab ich mich erbarmt und mich gemeldet. Offenbar ist ihm an der Art, wie ich die Sait’n aufgezogen hab, aufgefallen, dass ich schon öfters mal musiziert hab. Dann hat er mich auf der Bühne gefragt: Bist Du Musiker? Und: sollen wir ein Lied zusammen spielen? Und dann standen wir gemeinsam auf der Bühne und haben ein mir unbekanntes Lied gespielt. Und es war wunderbar.

Pippo: Ich hab mich getraut, Dich zu fragen, weil ich mir sicher gewesen bin, Du würdest sagen: „Nein, nein ich spiele nicht“! (lacht). So habe ich Werner kennengerlernt.

Werner: Martin (Kälberer) war da übrigens auch dabei, denn unser Veranstalter in Bad Aibling hat uns auf dieses Konzert aufmerksam gemacht: „Den müsst ihr Euch anhören, der ist super.“ Wir kannten ihn zuvor gar nicht. Und dann stand da dieser Pippo Pollina und sang mit einer Stimme, dass Martin und ich uns gleich nach der ersten Nummer ang’schaut haben und g’sagt haben: „Des gibt’s ja ned“. Komischerweise hatten wir schon nach den ersten Stücken einen inneren Plan, da muss ich den Martin nur anschauen: „Mit dem sollten wir spielen.“
(Lied: „Camminando“ Pippo)

Frage: Wie entstand Euer Album SÜDEN?

Martin: Der Werner, der Pippo und ich haben bei einem netten Tässchen Kaffee überlegt, ob es nicht schön wäre, Silvester miteinander zu verbringen, in Pippos Heimat Sizilien, wo Werner zuvor auch noch nie gewesen war. Und dann haben wir uns getroffen über Silvester, mit Gitarren und allerlei anderem Krimskrams im Gepäck, um miteinander a bissl zu musizieren. Und haben dabei –was wir gar nicht erwartet haben – das komplette Programm für die Platte zusammengestellt. Als wir heimgefahren sind, wussten wir: „Es ist alles da - wir müssen’s nur noch spielen“.
(Lied: „Passa il tempo“)

Frage: Was ist SÜDEN für Euch?
Pippo: Ich denke, zuerst die Freude am Musizieren, die Freude, auf der Bühne ein Lebensgefühl und in diesem Fall auch eine Freundschaft zu zelebrieren. Und ich glaube, das ist auch das, was die Leute in erster Linie fasziniert: Wir sind in der Lage, ungeschminkt auf die Bühne zu gehen und gewisse Themen zu berühren in unseren Liedern. Und dann die Menschen anzusprechen, so wie wir uns eben privat ansprechen. Diese familiäre Atmosphäre verbreitet sich auch im Publikum. Und das ist sicherlich einzigartig. Aber es kommt uns ehrlich gesagt, ganz natürlich vor.
Werner: Es ist kein künstliches Konzept. Genau. Und dieses SÜDEN, das du ansprichst, das ist begründet in diesem einen Lied von mir – wir hatten ja anfänglich im Circus Krone 2007 zwei Songs gespielt: „Im Süden vo meim Herzn“ und „Camminando“, also eins von mir und eins von Pippo. Und erst als ich dann überraschend im Circus Krone Pippos italienische Strophe dazu hörte, hab ich gemerkt, dass dieses Lied jetzt erst aufgeht. Dass sich der Titel jetzt erst einlöst - wenn man in eben in Italienisch singt.
(Lied: „Im Süden vo meim Herzn“ Pippos Strophe, dann Werner)
Spannend wird bei der Rezeption dieser neuen Scheibe SÜDEN, wenn diese zwei Ebenen, die wir als homogen empfinden, über 16 Lieder teilweise im Song die Sprache wechseln und komplexe Themen so aus verschiedenen Richtungen erzählt werden: Wenn der Lyriker Pollina den Dialektproletarier Schmidbauer trifft: „ Was wird dann sein?“
(Lied: „Passa il tempo“ Refrain mehrstimmig)

Warum eigentlich SÜDEN?

Werner: Weil wir uns so gut verstanden haben, haben wir gesagt, wir spielen irgendwann eine Tour zusammen. Wie soll die heißen? Und dann war ganz schnell dieses Wort SÜDEN da. Weil jeder von uns aus dem äußersten Süden seines jeweiligen Landes kommt. Wir versuchen die Menschen durch unsere Musik in den Süden ihrer Seele zu holen. Wir haben aber auf der CD jetzt auch ein Lied, das den negativen Aspekt dieses Wortes SÜDEN beleuchtet. Nämlich, dass es Menschen gibt, die auf der Südhalbkugel unserer Erde leben, denen es deutlich schlechter geht als uns. Die fliehen, weil sie ihre Lebensgrundlagen verlieren und kommen bei Pippo da unten an – im Süden Italiens an diesen Inseln, wenn sie überhaupt lebendig ankommen. Und so gibt es auch ein Lied über diese Menschen, die leider aus dem Süden flüchten müssen. Und wir erklären uns mit ihnen solidarisch. Und plädieren dafür, dass wir mit diesen Menschen teilen sollten und zwar spätestens jetzt.
(Lied: „Die ganz große Kunst“)
Musik ist die stärkste Sprache, die es gibt. Und dieses Austauschen (mit Pippo), des is Musizieren. Des bedeutet übrigens auch Frieden. Diese ganze politische Botschaft, die Pippo und ich erzählen, mündet in diesem SÜDEN-Konzept: „Wir sind doch eh alle im Süden, Leute beruhigt’s Euch. Frieden!“ Des klingt sehr pauschal, aber es ist so. Sobald einer ein Instrument in die Hand nimmt und nicht des Gewehr, hast du schon gewonnen. Und das ist die Botschaft unseres gemeinsamen Schaffens, wenn’s eine gibt. Dass du sagst: „Schätze deine regionale Herkunft, achte die Welt, und musiziere – dann bist du gut unterwegs.“

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