Die Festspieloper Prag präsentiert Giuseppe Verdis „Nabucco“ – Open Air am 26.08.2017 auf dem Schloßplatz in Günzburg
Das renommierte Festspieloper Prag präsentiert am 26.08.2017 auf dem Schloßplatz in Günzburg, um 20 Uhr eine der weltweit meistgespielten Verdi-Opern: „Nabucco“ – unter freiem Himmel, auf romantischer Naturbühne und in einer brillanten, bewegenden Inszenierung. Dies ist eine Erfahrung, die einen noch lange und nachhaltig begeistern und bereichern wird. Jetzt steht auch die Besetzung für dieses musikalische und theatralische Großereignis fest, das hochkarätige Musiker und Sänger in diesem monumentalen Open-Air-Ereignis vereint.
Die musikalische Leitung übernimmt Richard Hein.
Richard Hein ist seit 1997 Dirigent der Staatsoper Prag. Er studierte bei an der Hochschule für Musik in Graz Dirigieren, seine musikalische Ausbildung hat er im Jahre 1989 mit Auszeichnung abge-schlossen. Er arbeitete mit mehreren Opern- und symphonischen Orchestern zusammen, mit denen er auch Schallplatten aufgenommen hat und gastierte u.a. in den Niederlanden, im ehemaligen Jugoslawien, Österreich, der Schweiz, Deutschland, Italien und Japan. Als Operndirigent kam er 1993 an das Schlesische Theater in Opava, weiter war er an den Opern in Olomouc, Plzeň, Brünn und Prag tätig. Seit 1999 wirkt er auch als Dirigent des Prager Sommerfestivals Opera Mozart am Ständetheater Prag. Richard Hein widmet sich weiter auch der symphonischen Musik, er dirigierte u. a. die Janáček-Philharmonie in Ostrava, die Mährische Philharmonie in Olomouc, die Pilsner Philharmonie und das Westtschechische Orchester in Mariánské Lázně.
Als Interpret und Pädagoge nimmt er auch am Projekt "Toujours Mozart" in Salzburg und Prag teil. Er ist ein Vorstandsmitglied der internationalen Klavier- und Dirigentenwettbewerb "Symphonic Workshop" in Kroměříž. Seit Jahre 2001 ist er künstlerischer Leiter der Harmonia Mozartiana Pragensis. Im Jahre 2007 erhielt er den renommierten Kulturpreis der Stadt Augsburg in Deutschland.
Die Regie liegt in den Händen des bekannten tschechischen Baritons und Regisseurs Oldřich Kříž..Kříž, Absolvent der Prager Musikhochschule, arbeitete unter anderem am Böhmischen Theater in České Budějovice, an der Prager Staatsoper und am Nationaltheater Prag, wo er an zwei Weltpre-mieren beteiligt war. Der vielseitige Sänger und Darsteller dehnte sein Repertoire bis in die Welt der Operette und des Musicals aus und gastierte in Europa, in Japan und in den USA. Auch als Regisseur hat sich Oldřich Kříž mit mehreren großartigen Inszenierungen einen Namen gemacht. Kříž ist zudem Preisträger in verschiedenen internationalen Musikwettbewerben.
In der mächtigen Paraderolle der Oper, in der Titelfigur Nabucco, dem König von Babylonien, können die Operngäste die kraftvolle Baritonstimme und das souveräne Spieltalent von Nikolaj Nekrasov genießen.
Sein Musikstudium schloss der hochbegabte Bariton Nikolaj Nekrasov an der Hochschule für Musik in Ufa (Baschkirische Republik, Teilrepublik der ehemaligen Sowjetunion) ab. Bei mehreren internationalen Gesangswettbewerben, unter anderem in Toulouse und Russland, kam er ins Finale; er wurde viermal für den renommierten Thalia Musical Award nominiert. Seit zwölf Jahren ist Nikolaj Nekrasov Solist und Mitglied am Nordböhmischen Theater in Usti nad Labem. Er gastiert außerdem an vielen weiteren tschechischen Opern. Auch in ganz Europa, in den USA und in Südamerika schätzt man den stimmgewaltigen Sänger und sein leidenschaftliches und intensives Spiel.
Eine der anspruchsvollsten Sopranpartien im Opernrepertoire ist die Rolle der vermeintlichen Tochter von Nabucco, „Abigaille“.
Diese Rolle vereint unvorstellbar schwierige Koloraturpassagen mit ausgedehnten Momenten stimmlicher Intensität; außerdem ist „Abigaille“ eine sehr anspruchsvolle Schauspielrolle, die ein großes emotionales Spektrum umfasst. In dieser Aufführung trägt diese Rolle mühelos die Vollblutsopranistin Liana Sass. 1996 begann Liana Sass Gesang an der Musikhochschule Prag zu studieren. Ihr Operndebüt feierte sie am F.X. Šalda Theater in Liberec: Ihre Violetta in Verdis „La Traviata“ wurde ein großer Erfolg. Es folgten viele bedeutende Rollen in tschechischen, aber auch in großen weltbekannten Opernhäusern. Ihre künstlerische Heimat ist das Nationaltheater Prag. Für die Rolle der Agathe in Carl Maria von Webers Oper „Der Freischütz“ erhielt sie 2010 den renommierten Thalia-Preis.
Ein unvergessliches Highlight des Abends wird der Auftritt des begnadeten russischen Bassisten Jurij Kruglov sein – in der Rolle des Nabucco-Antipoden „Zaccharia“, des geistlichen Führers und seelischen Hoffnungsträgers der Hebräer.
Sowohl die mächtige, ausdrucksstarke Stimme von Jurij Kruglov als auch seine leidenschaftliche Bühnenpräsenz versprechen Gänsehaut. Nach dem Studium von Gesang und Dirigat an der Musikhochschule Kiew trat Jurij Kruglov zunächst an der Kiewer Oper, später in anderen Ländern der GUS und der ehemaligen Sowjetunion auf. Dann wurde er für die internationale Bühne entdeckt. Mit seinem markanten Bass konnte er viele bedeutende Preise erringen, so zum Beispiel im Internationalen Gesangswettbewerb „Giuseppe Verdi“ in Barcelona. Zurzeit ist Jurij Kruglov ständiger Gast auf allen großen Opern- und Konzertbühnen Tschechiens, aber auch in nahezu allen europäischen Ländern.
Den männlichen Part des Liebespaares „Ismaele und Fenena“ singt
Dušan Růžička.
Dušan Růžička studierte zunächst in Prag am Konservatorium und an der Akademie der Künste, bevor er seine musikalische Ausbildung an der Sibelius-Akademie in Helsinki abschloss. Der talentierte Sänger erhielt mehrere hoch dotierte Preise: Beim Internationalen Antonín Dvořák-Gesangswett-bewerb in Karlovy Vary wurde er mit dem III. Preis in der Kategorie Junioren und mit dem Vilém-Zítek-Preis ausgezeichnet. Seine zahlreichen Gastspiele führten ihn hauptsächlich an die bedeutendsten Bühnen der Tschechischen Republik.
In der Rolle der „Fenena“ als weiblicher Part des Liebespaares „Ismaele und Fenena“ wird der schöne Sopran von Šárka Hrbáčková brillieren.
Die Rolle des Hohen Priesters singt der bekannte tschechische Bariton und Regisseur Oldrich Kríž, der in dieser Inszenierung auch die Regie führt.
„Nabucco“ bringt mit einer Geschichte aus dem Alten Testament große Gefühle auf die Opernbühne: Liebe, Verrat, Eifersucht, Hass, Sehnsucht, Rachsucht, Machtstreben und Wahnsinn. Der Inhalt der Oper spricht die verschiedensten Menschen an. Es geht im Kern um den Freiheitswillen eines unterdrückten Volkes: Die Einnahme Jerusalems durch den Babylonierkönig Nebukadnezar (Nabucco) setzt eine Kette sich überstürzender Ereignisse in Gang. Der beeindruckende „Gefangenenchor“ aus dem 3. Akt – „Va, pensiero, sull’ali dorate“ („Flieg, Gedanke, auf goldenen Schwingen“) – wurde seinerzeit zur heimlichen Nationalhymne der Italiener, die sich besonders mit dem Thema der Freiheit identifizierten. „Nabucco“ bietet aber auch für jene, die eine romantische Geschichte lieben, eine aufwühlende Handlung mit Liebes-Leid und der Freude eines glücklichen Ausgangs. Wer an kirchlichen Inhalten interessiert ist, wird sich an der am Ende eintretenden göttlichen Gerechtigkeit erfreuen.
Giuseppe Verdi hatte sich vor dem Schreiben der Oper auf einem Tiefpunkt befunden, beruflich und privat. Innerhalb weniger Jahre waren seine beiden Töchter und seine Frau gestorben. Das Textbuch für „Nabucco“ brachte Verdi die Begeisterung für seine Passion zurück. Diese Oper wurde der erste große Erfolg des noch jungen Verdi auf der Opernbühne. 1842 an der Mailänder Scala uraufgeführt, war „Nabucco“ so erfolgreich, dass die Oper in der darauffolgenden Spielzeit 57 Mal wiederholt wurde. Mit dem grandiosen Triumph von „Nabucco“ begann die große Ära der Verdi-Opern.
Zusatzinhalt abrufen Video
Um dieses Element anzusehen, öffnen Sie diesen Beitrag bitte auf unserer Webseite.
Zur Webseite