Bärbel Stolz:Mein Programm ist eine zweistündige One Woman Show- Ein Interview mit der Prenzelschwäbin
Sie ist die Prenzelschwäbin, kommt aus Hayingen. Ihr Vater hat das dort ansässige Naturtheater geleitet Jetzt lebt sie aber jetzt in Berlin. Bärbel Stolz. Mit ihrem aktuellen Programm " Ischdesbio"kommt Bärbel Stolz am 29.Oktober bereits um 18 Uhr ins Ulmer Roxy. Im Vorfeld auf das Gastspiel habe ich mit Bärbel Stolz ein Interview geführt.
Thomas Rank: Sie sind auf der schwäbischen Alb aufgewachsen. Wo war ihre Heimat?
Bärbel Stolz:In Hayingen. Dort ist mein Vater aufgewachsen und hat das Naturtheater Hayingen geleitet, dass mein Großvater gegründet hat. Die Täler, die Wachholderheiden mit den Schafen, die Burgen und die Lauter, das ist die Heimat, in der ich aufgewachsen bin.
Thomas Rank: Sie wohnen seit 20 Jahren in Berlin. Was hat sie als Schwäbin nach Berlin gezogen?
Bärbel Stolz:Die Schauspielschule „Ernst Busch“. Dort habe ich mich beworben, und dort wurde ich angenommen. Und dann bin ich hängen geblieben an Berlin. Diese Stadt ist sehr lebenswert für mich, chaotisch, weltoffen, kreativ, mit viel Weite und grünen Flächen.
Thomas Rank: Wie kamen sie auf den Namen „ Die Prenzlschwäbin“?
Bärbel Stolz:Den hat mein Mann erfunden. Er hat schwäbische Freunde im Prenzlauer Berg, die er schon vorher liebevoll-spättisch „Prenzlschwaben“ genannt hat. Als ich den ersten Clip gemacht habe, hat er die Figur sofort so getauft.
Thomas Rank: Ulm ist Ihnen ja nicht unbekannt. Sie waren im vergangenen Jahr bei der Charity Night von Radio 7. Haben sie da gerne zugesagt und wie finden sie diese Hilfsaktion?
Bärbel Stolz:In Ulm war ich schon als Kind häufig. Im Theater oder der Oper, beim Fischerstechen und in Ausstellungen. Die Hilfsaktion von Radio 7 finde ich toll, da habe ich sofort sehr gerne zugesagt. Kinder sind das Wertvollste, was es gibt, und sich um sie zu kümmern, das Wichtigste. Mit jedem Kind, das glücklich(er) ist, wird die Welt ein bisschen schöner.
Thomas Rank: Mit dem Programm: Ischdesbio“ kommen sie im Oktober ins Ulmer Roxy. Was darf der/ die Besucher/ in erwarten?
Bärbel Stolz:Eine zweistündige One-Woman-Show, in der ich die Geschichten der Prenzlschwäbin erzähle. Berliner und Schwaben kriegen ihr Fett weg und lachen hoffentlich gemeinsam mit- und über einander.
Thomas Rank: Wie kamen sie auf den Programmnamen?
Bärbel Stolz:„Isch des bio?“ ist ein Satz, der mir als typisch für die Berliner Prenzlschwaben auffiel. Daher heißt mein Buch so und auch das Programm.
Thomas Rank: Arbeiten sie permanent an dem Programm . Oder wie lange haben sie daran gearbeitet?
Bärbel Stolz:Ich habe sehr lange daran gearbeitet, ungefähr ein Jahr. Abgeschlossen ist die Arbeit aber nie, ich feile immer daran herum und oft entsteht auch spontan an einem Abend noch etwas, das ich dann in die nächsten Vorstellungen übernehme.
Thomas Rank: Im Pressetext steht, dass sich immer wieder zeigt Schwaben können über sich selber lachen. Stimmen sie dem heute immer noch zu?
Bärbel Stolz:Wieso immer noch? Ich habe das Gefühl, dass diese Selbstironie in den letzten Jahren zugenommen hat. Die Schwaben sind selbstbewusster geworden, auch mit ihrem Dialekt. „Wir können alles, außer hochdeutsch“ war der Anfang, und ich finde, es steht den Schwaben ausgezeichnet. Damit meine ich übrigens auch die Badener. Die werden von Berlin aus gesehen in den gleichen Topf geschmissen.
Thomas Rank: Sie sind ausgebildete Schauspielerin. Was machen sie lieber? Schauspiel oder Kabarett/ Comedy?
Bärbel Stolz:Das ist für mich keine entweder/oder-Entscheidung. Ich empfinde es als großes Geschenk, das alles machen zu dürfen. Beides ist für mich eine Facette meines Berufes, den ich sehr liebe.
Thomas Rank: Auf was dürfen sich die Besucher in Ulm freuen.
Bärbel Stolz:Gute Laune, lustige Geschichten. Ich freue mich sehr auf Ulm und möchte den Menschen dort einen schönen Abend machen. Im besten Fall vergeht für uns alle die Zeit im Flug und wir gehen mit vollen Herzen und schmerzenden Wangenmuskeln nach Hause.